Drei Organisationen, die sich dringend verändern müssen. Nicht nach dem Wichtigkeitsgrad geordnet.
EU: Wie war das noch in der Zeit vor der Eurokrise, als ein Land in eine Wirtschaftskrise geriet? Es musste alleine damit klarkommen. Und zwar oft mit Erfolg, wie Deutschland mit der Agenda 2010 gezeigt hat. Jetzt machen wir stattdessen eine Schuldenunion. Das größte Problem ist aber der überbordende EU-Zentralismus, der eine schleichende Entmachtung der nationalen Regierungen mit sich bringt. Und gerade als sich der Niedergang des Euros abzeichnet, kommt jetzt auch noch ein Land wie Tunesien als Beitrittskandidat ins Gespräch. Nichts gegen Tunesien, aber jetzt mal ernsthaft: Tunesien in die EU? Die Türkei war schon zu viel, jetzt noch ein Land, das zu 100% außerhalb Europas liegt? Gegen einen lockeren Staatenbund wäre nichts einzuwenden, aber die heutige EU gehört ersatzlos abgeschafft.
FIFA: Es gibt viele Dinge, bei der ich die Politik Sepp Blatters und der FIFA verstehen kann und bei der ich sie unterstütze. Nach den beiden schrecklichen WM-Endspielen 1990 und 1994 machten sie sich Sorgen, dass der Fußball zu defensiv geworden ist und führten deshalb die Golden-Goal-Regel ein. Es hat nicht funktioniert und unter ihrer Amtszeit, Herr Blatter, wurde das rückgängig gemacht. Auch die sogenannte “Kommerzialisierung” des Fußballs kann ich teilweise nachvollziehen, da sie einfach nur mit der Zeit gehen und auch bei weitem nicht der einzige sind. Aber dieses ständige Weigern, technische Mittel zu erlauben finde ich absolut unverständlich und inkompetent von ihnen, Herr Blatter. Wieso sind sie gegen mehr Ehrlichkeit im Spiel?
Das Fass zum Überlaufen brachte aber die massiv grassierende Korruption unter ihren Kollegen, Herr Blatter, die die “Katarstrophe” ermöglichte (mit Russland bin ich ja noch einverstanden, auch wenn mir England leid tat und Korruption wohl auch hier eine Rolle spielte). Es soll nie wieder vorkommen, dass zwei Weltmeisterschaften in einer Wahlperiode vergeben werden. Es ist gut, dass die Fußball-WM auch mal in anderen Ländern stattfindet, aber nicht in einem Land, das kleiner ist als Hessen und bei der es im Sommer 50 Grad warm werden kann. Entweder sie treten zurück, Herr Blatter, „der letzte Diktator Europas“ (außer Lukashenko), oder es entsteht ein neuer Weltfußballverband. Ich würde im Moment ersteres begrüßen. Einen guten Gegenkandidat kenne ich schon: Grant Wahl. Soweit ist es schon gekommen, dass ich einen Amerikaner an der Spitze des Weltfußballs akzeptiere!
UNO: Der UN-Menschenrechtsrat soll ja eigentlich die Aufgabe haben, auf die Menschenrechte zu achten. Dort sitzen aber Länder, die von Menschenrechten dasselbe halten wie Drogenkartelle von der Justiz. Siehe hier: China, Saudi-Arabien, Pakistan, Malaysia, Russland, Katar, Kuba, Nigeria, Uganda usw. Warum ist das so? Weil nun mal viele Länder auf der Welt keine Demokratien sind, die UNO aber jeden aufnimmt und auch jeder in den UN-Menschenrechtsrat rein darf. Da gibt’s keine Schranken wie, dass man sich auch selbst an den Menschenrechten halten muss.
Diese von freiheitsliebenden Staatsmännern gegründete Organisation hat heute nichts mehr mit ihren eigenen Idealen gemeinsam, sie ist dazu noch leider zum Sammelbecken für radikale Antisemiten geworden, wie man in der sogenannten „Anti-Rassismus-Konferenz“ von Durban sehen konnte, wo niemand geringeres als der Vollblutrassist Mahmud Achmedinedschad eine Rede halten konnte. Das ist so, als ob Pablo Escobar eine Rede zur Bekämpfung von Drogenanbau halten würde. Das Buch „Die UN-Gang“ aus dem Jahr 1984 ist immer noch aktuell. Deshalb muss man ernsthaft darüber nachdenken, die UNO entweder grundlegend zu reformieren, wie es auch schon oft vorgeschlagen wurde, oder auszutreten und eine neue Organisation zu gründen.
Die UNO hat überall versagt, in Jugoslawien, in Ruanda, überall wo Massaker stattfanden. Menschenrechtsverletzungen und Völkerrechtsbrüche sind nichts weiter als ein Kavaliersdelikt – wie oft werden täglich Menschenrechte gebrochen, ohne dass die UNO sich dafür interessiert und wie oft wird das Völkerrecht gebrochen ohne dass die UNO es überhaupt merkt? Es ist kein Wunder, dass das wohl demokratischste Land der Welt, die Schweiz, erst im Jahr 2002 beitrat und heute viele wieder den Austritt fordern.
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