US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, dass die amerikanischen Besatzungstruppen im Irak bis zum Ende des Jahres aus dem Land abziehen werden und er sich dann künftig um das Nation Building im eigenen Land kümmern wird. Bis dahin wird ein großes Rätsel des Krieges wahrscheinlich nicht gelöst werden. Es geht dabei nicht um Massenvernichtungswaffen, al-Qaida oder sonstiges, sondern um die stattliche Summe von 6,6 Milliarden Dollar, die in den Jahren der Besatzung spurlos verschwunden sind.
Rückschau: Wie der Spiegel vor einigen Tagen berichtete, hatten die Amis nach dem Sturz des Baath-Regimes und Saddam Husseins im Irak 20 Milliarden Dollar zum Wiederaufbau per Luftpost in das Land geschickt. Aber 6,6 Milliarden davon, wie es euphemistisch ausgedrückt wird, „kamen nie an“. Der Grund dafür sei, dass das System in den ersten Jahren nach dem Sturz Saddams zu locker und gewesen sei und deshalb eine regelrechte „Wild West“-Atmosphäre entstanden wäre.
Für die Amis könnte dies teuer zu stehen kommen. Der US-Generalinspekteur für den Wiederaufbau Stuart Bowen nannte dies den „größten Kapitaldiebstahl der Geschichte“. Da das Geld nicht den USA gehörte, sondern einem UN-Fonds in New York, das irakisches Öl verwaltete, müssten sie die verlorene Summe wieder aufbringen. Und dass, obwohl man schon etliche Milliarden für den Wiederaufbau des Iraks ausgegeben hat. Die Frage zum Schluss lautet: Wird nun der neue James Bond oder der neue Indiana Jones die verlorenen Irak-Milliarden für Hollywood wiederfinden? Wir warten gespannt!