Libyen- Ein gerechter Krieg

Die neue libysche Flagge

Die neue libysche Flagge

Der libysche Übergangsrat will die Scharia einführen. Die Gegner der westlichen Militärintervention, darunter viele Befürworter des Irakkriegs, sehen in diesem Schritt eine Bestätigung ihrer Zweifel an der Notwendigkeit des NATO-Einsatzes. Malte Lehming hatte schon drei Tage nach Beginn der Intervention die Odysee als „falsch und töricht“ bezeichnet. Die Argumentation ist immer dieselbe: Die Gaddafi-Gegner sind keine Demokraten, sondern Islamisten und würden nach ihrer Machtergreifung entweder eine Islamische Republik gründen oder ein neues Somalia kreiren.

Diese Argumentation ist ziemlich absurd. Man muss die NATO-Intervention aus dem ganz einfachen Blickwinkel betrachten: Was wäre passiert, wenn die NATO nichts unternommen hätte? Gaddafi hätte ein noch schlimmeres Gemetzel angerichtet, dass Srebrenica in den Schatten gestellt hätte und wäre für weitere 10-15 Jahre an der Macht geblieben. Danach wäre das Land eben mit Verspätung zum neuen Iran oder Somalia mutiert. Aber nach dem Sturz Gaddafis wäre das, was jetzt passiert, so oder so eingetreten, egal ob mit Hilfe der NATO oder nicht. Deswegen ist die Kritik an der NATO heuchlerisch, denn die Kritiker bieten keine vernünftige Alternative an.

Libyen ist eben eine Stammesgesellschaft, das kann man nicht über Nacht ändern. Die Osmanen, die Italiener und Gaddafi haben die Stämme mit harter Hand kontrolliert. Aber ihre Herrschaftsformen waren alles andere als demokratisch. Es bleibt also die Frage: Lieber ein harter Diktator, der Ordnung schafft, oder der schwierige und vor allem lange Prozess der Demokratisierung?

Gerade die, die den Irakkrieg befürworten, sollten den Libyen-Einsatz begrüßen. Erinnern sie sich nicht mehr, was mit dem Irak nach 2003 passiert ist? Hat sie das zum Umdenken gebracht? Es ist nicht zu vermeiden, dass Libyen jetzt diese Entwicklung durchmacht, denn eine Diktatur hinterlässt immer ein schweres Erbe, im Irak genauso wie Libyen. Das sie Probleme haben werden, ist klar. Libyen wird keine lupenreine Demokratie, dies wäre zurzeit in dem Land sowieso nicht möglich. Aber dank der NATO haben die Libyer nun überhaupt die Möglichkeit bekommen, eine Demokratie zu errichten. Und dafür hat sich der Einsatz doch gelohnt.

Eine Antwort to “Libyen- Ein gerechter Krieg”

  1. aron2201sperber Says:

    es war vor allem ein unvermeidbarer Krieg.

    Ohne das eingreifen der Nato wäre dieser Krieg wohl länger, blutiger und chaotischer ausgefallen.

    und Dschihadisten hätten in diesem Klima prächtig gedeihen können…

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