Archive for Oktober 2011

Citizen Osama

Oktober 30, 2011

Ein Leben für den Terror: Osama bin Laden starb am 2.Mai 2011

Er kam, sah und versteckte sich. Zehn Jahre lang. Vor der Welt, vor seinen Fans, aber vor allem vor den Navy Seals. Kein Prominenter mit Ausnahme von Chevy Chase spaltete die Gesellschaft so sehr wie er: War er ein Genie oder ein Wahnsinniger? Oder doch beides- ein hochintelligenter Psychopath?

Tauchen sie nochmal ein in die Welt von Osama bin Laden, einem Mann mit einer Schwäche für Bonanza, Arsenal London und selbstgedrehten Videos.

(Anmerkung: Folgender Text basiert auf den fiktiven Spielfilm Citizen Kane aus dem Jahr 1941)

Hopsin…

Die Texaner stehen auf einigen Trümmern. Es sind keine gewöhnlichen Trümmer. In diesem Gebäude lebte bis vor einer Woche der meistgesuchte Terrorist der Welt, der sich in diesem Ort aber kaum zu verstecken brauchte. Er hatte hier seine Anhänger. Sie protestieren lauthals draußen, vor der Villa in Abbottabad, einer Stadt mit 120.000 Einwohnern, von denen nicht wenige für den berühmtesten Amateurfilmer der Welt Sympathien hegten.

Einer der Texaner ist Mr.Thompson. Er ist Journalist bei der New York Times und ist nach Abbottabad gepilgert, weil er die wahre Geschichte von Osama bin Laden kennenlernen wollte anstatt des ganzen Medienhypes oder die zwielichtigen Wikipedia-Einträge. Er fühlt sich etwas unwohl bei der ganzen antiamerikanischen Stimmung um ihn herum, denn obwohl der gerade mal 26-jährige Demokrat sich in den letzten 10 Jahren an jeder Antikriegs-, Antibush- und Anti-Wal-Mart-Demonstration in seiner Wahlheimat Harrison in New Jersey (dort seien die Menschen vernünftiger als in Texas) beteiligte und auch gegen die Umweltverschmutzung und die Todesstrafe kämpft, ist er ein stolzer Amerikaner und hasst bin Laden von ganzem Herzen. Er kann aber seine Beweggründe teilweise verstehen.

Plötzlich fällt sein Blick auf eine Gruppe von Navy Seals, die sich mit einem triumphierenden Lächeln ein Tonband anhören. Es handelt sich um Aufnahmen, die während der Operation Geronimo entstanden sind. Mr.Thompson findet es pietätlos, sich auf diese Weise über einen Toten lustig zu machen. Er marschiert zu der Gruppe und sagt zu ihnen: „Über Tote soll man nichts Schlechtes sagen“. Die Navy Seals schauen ihn verwundert an und erwidern: „Über Tote soll man nichts Schlechtes sagen? Na dann: Zum Glück ist dieser Bastard endlich tot!“ Schallendes Gelächter. Auch Mr.Thompson muss grinsen.

Ein Navy Seal entgegnet, dass man sich nicht über den Tod eines Menschen lustig mache, sondern lediglich über seine Stimme, die sich außergewöhnlich komisch anhöre. Vom Anfang der Mission bis zum Headshot. Sein letztes Wort höre sich weinerlich an. Da wird Mr.Thompson neugierig. Was mag wohl sein letztes Wort gewesen sein und wieso hat er dieses weinerlich getätigt? Liegt hier ein Geheimnis seines Lebens, dass bis jetzt der ganzen Welt verborgen war?

Er leiht sich das Tonband aus und hört es sich ganz genau an. Mehrere Male. Vor allem das Ende interessiert ihn. Osama sagt nicht etwa „Allahu Akbar“, sondern etwas ziemlich unverständliches:

Hopsin.

Was mag dieses Wort für eine Bedeutung haben? Mr.Thompson fragt in der ganzen Stadt, von den Navy Seaals bis zu den Trauerrednern, aber keiner kann sich ein Reim auf dieses Wort machen. Doch Mr.Thompson will es dabei nicht belassen. Er verspürt eine journalistische Pflicht, der Sache nachzugehen, wie damals, als er in Bagdad verkrüppelte Opfer von US-Bomben interviewte. Nun will er das Rätsel von Osamas letztem Wort lösen. Er entschließt sich, auf eine notfalls weltweite Reise zu gehen, um alle, die Osama näher kannten, nach dem Wort zu befragen. (more…)

Multikulti-Schauprozess in Belgien

Oktober 19, 2011
Multikulti in New York: Little Itlay um 1900

Multikulti in New York: Little Italy um 1900

Bienvenu Mbutu Mondondo, ein in Brüssel lebender Student der Politikwissenschaften aus der Demokratischen Republik Kongo, führt seit vier Jahren einen Prozess gegen Tim und Struppi, dem legendären Comic des belgischen Zeichners Hergé. Die 23 Abenteuer von “Tintin” wie Tim im Original heißt, wurden in 77 Sprachen übersetzt und 220 Millionen mal verkauft.

Wegen dem Vorwurf des Rassismus will Mondondo „Tim im Kongo“, den zweiten Band der Comic-Serie verbieten lassen. In Großbritannien, in den Vereinigten Staaten und in Südafrika wurde der 1931 erschienene Band schon aus den Läden genommen. CRAN, ein Interessenverband von dunkelhäutigen Franzosen, unterstützt Mondondo. „Tim im Kongo“ soll, verlangt CRAN, mit Warnhinweisen versehen werden und mit einem Vorwort, „das den Leser über die Natur eines Werkes aufklärt, das eine rassistische Überlegenheit behauptet, die der Weißen über die Schwarzen“. (more…)

Die, die den Tod lieben

Oktober 18, 2011

Die Hamas bekennt sich zum Einsatz von menschlichen Schutzschilden (hier in Aktion)- „Wir begehren den Tod wie ihr das Leben“:

Sechs Jahre lang haben die Terroristen der Hamas das Leben eines jungen, unschuldigen israelischen Soldaten als Faustpfand gehalten, um es dann gegen das von 1027 palästinensischen Terroristen, darunter nicht viele psychopathische Massenmörder, einzutauschen. Diese werden möglicherweise in Zukunft wieder terroristische Anschläge verüben, der viele israelische Bürger zum Opfer fallen werden. So einen Gefangenenaustausch hat die Welt noch nicht gesehen.

Der Islamismus beweist damit mal wieder seinen wichtigsten Grundsatz: Die Liebe zum Märtyrertum. Am besten drückt es der Spruch aus: „Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod“, der nach den Anschlägen in Madrid 2004 Berühmtheit erlangte. Die palästinensische Gesellschaft ist eine Märtyrergesellschaft, in der das Leben des Einzelnen den mörderischen Zielen der beschworenen Gemeinschaft untergeordnet ist. Deswegen wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, dass die Palästinenser für die Freiheit eines einzelnen Soldaten 1000 Israelis freilassen würden.

Der moralische Unterschied zwischen zwei verfeindeten Parteien dürfte nirgendwo größer sein als in dem Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. Die Israelis setzen nicht nur das Leben ihrer eigenen Bürger über die der eigenen politischen Ziele, sondern auch das der Palästinenser. Jedes Mal, bevor die israelische Armee ein Haus bombardiert, schickt es eine Warnung an die Bewohner. Diese Taktik dient der Vermeidung von zivilen Opfern und wird „Dachklopfen“ genannt. Die Palästinenser dagegen benutzen sogar Krankenwagen als Schutzschilder. (more…)

Hekla und Occupy Wall Street: Same Shit, different Assholes

Oktober 16, 2011
Das Endziel der Linkspartei: Eine neue UdSSR?

Was wollen das Hekla-Empfangskomitee und die Occupy-Bewegung wirklich?

Das Hekla-Empfangskomitee wollte mit seinen Brandanschlägen auf Berliner Züge ein Zeichen gegen die Kriege der Bundesregierung und die Ausbeutung der Dritten Welt durch den Westen setzen. Denn, so heißt es im Bekennerschreiben, „Jeden Tag werden über die Schienen Waffen und Kriegslogistik transportiert. Mit unseren Tickets finanzieren wir dies mit.“

Am 15. Oktober startete die erste offizielle Weltrevolution: Die Occupy Wall Street Bewegung. Zu ihren Zielen gehören laut der Frankfurter Seite der Bewegung neben dem Austritt aus dem Euro und einem Volksentscheid über Euro-Hilfen, was sich ja noch diskutabel anhört, u.a. auch folgendes:

– Das Geldmonopol, das der Staat der Zentralbank übertragen hat, muss abgeschafft werden. Jedes Monopol und jede Planwirtschaft ist zum Nachteil der Bürger und führt zu Misswirtschaft und Verschwendung
– Abschaffung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (FED)
– Einführung einer globalen Finanztransaktionssteuer
– Zerschlagung oder Verstaatlichung sogenannter „systemrelevanter“ Banken
– Abschaffung des Zinses und Zinseszinses, die Ursache von Inflation und aller Finanzprobleme
– Kapitalistisches Wirtschaftssystem überwinden, übergehen zur Ressourcenbasierten Wirtschaft

Nun könnte man meinen, dass es sich nur um einige Verrückte oder Verwirrte handelt, die die wahre Ursache der Krise nicht verstanden haben, die von sich behaupten, dass sie 99% der Bevölkerung repräsentieren und das sie nichts mit dem Hekla-Team zu tun haben. Aber wenn man genau hinschaut, gibt es verblüffende Parallelen zwischen beiden Organisationen.

Die Mitglieder des Hekla-Empfangkomitees begründeten ihre Taten nicht nur mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan, sondern auch mit unsere Wirtschaftsordnung. So heißt es im Bekennerschreiben: (more…)

Palästina und die junge Welt

Oktober 15, 2011

Die Palästinenser wollen in die UNO

Ich befürworte einen Palästinenserstaat- aber nicht auf diese Weise. Und ich frage mich, wie „Experten“, die was auf sich halten, allen Ernstes dafür sein können. Wissen sie wirklich, wie dieser „Staat“ aussehen würde?

Die linksextreme Zeitung junge Welt hat keine Ahnung, dafür aber reichlich davon:

In seiner Rede vor der UNO-Generalversammlung hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu den Palästinensern unterstellt, einen »judenreinen Staat« – er benutzte das deutsche Wort »judenrein« – errichten zu wollen. Damit setzte er die von der Palästinenserführung angestrebte und von der Staatenwelt allgemein befürwortete Gründung eines palästinensischen Staates in einen direkten Bezug zu judenfeindlichen Pogromen mehr oder weniger eliminatorischen Charakters. Ariel Muzicant, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Wien, nahm die Vorlage des israelischen Ministerpräsidenten auf und warf den österreichischen Parlamentsparteien in einer Presseaussendung vor, nicht zu wissen, »wofür sie da eintreten«, nämlich für einen »judenfreien islamischen Apartheidstaat« Palästina.

Wenn man unter der Palästinenserführung nur die PLO meint, dann kann man sagen, dass sie einen Staat anstreben. Das Problem ist nur: Die Grenzen dieses hypothetischen Staates umfassen auch Gaza. Und die dortigen Herrscher sind gegen einen Staat. Hat die junge Welt das noch nicht mitbekommen?

120 Staaten können Palästina „in den Grenzen von 1967“ anerkennen, aber wenn es die regierende Hamas in Gaza nicht tut, dann ist es vollkommen wertlos. Die Hamas hat mehr als deutlich gemacht, dass sie gegen den Antrag sind. Kann man sich nicht denken, warum? Die junge Welt behauptet doch, dass die Hamas Israel anerkannt hat. Vielleicht waren sie da ein bisschen voreilig. (more…)

Veto-Prioritäten

Oktober 14, 2011
Gegründet von freiheitsliebenden Demokraten, missbraucht von verrückten Diktatoren: Die UNO

Gegründet von freiheitsliebenden Demokraten, missbraucht von verrückten Diktatoren: Die UNO

Kein anderes Land wurde so oft von der UNO, dieser völlig unfähigen und undemokratischen Organisation, kritisiert wie Israel. 82% aller UN-Dringlichkeitssitzungen der letzten 50 Jahre betrafen Israel, keine einzige betraf die Völkermorde in Kambodscha, Ruanda oder Darfur. 53% aller Resolutionen des UN-Menschenrechtsrats betrafen Israel. Im Jahr 2010 kritisierte die UN-Generalversammlung Menschenrechtsverletzungen einzelner Länder, 78% davon betrafen Israel. Von den Durban-Konferenzen ganz zu schweigen.

Die USA hat es geschafft, von 1972 bis 2011 insgesamt 43 Vetos gegen eine Verurteilung Israels einzulegen. Dafür wird regelmäßig die Israel-Lobby verantwortlich gemacht, die Amerikas Außenpolitik kontrolliere. Nun, wem dem so ist, stellt sich die Frage, wie mächtig die Syrien-Lobby ist. (more…)

Moralisch gerechtfertigte Nazi-Vergleiche

Oktober 9, 2011
Die letzte Gleichschaltung erfolgte unter ihm

Big in India: Der Führer des Deutschen Reichs von 1933 bis 1945

Rösler als Nazi- das passt doch nun wirklich nicht. Die Griechen hatten schon phantasievollere Kritik zu bieten. Sie kriegen etliche Milliarden, um den Bankrott zu vermeiden, und fordern noch mehr- als „Reparationsleistungen“ für den Zweiten Weltkrieg. Rösler und Merkel, die sich verständlicherweise weigern, werden auf die übliche Weise parodiert, die Deutschlands Geschichte zu bieten hat.

In den Kommentarzeilen der großen deutschen Zeitungen kocht der Volkszorn- BILD, Welt, Sueddeutsche, taz- alle halten zusammen und fordern nun „erst recht“ den Bankrott Griechenlands und den Austritt aus dem Euroraum.  Erstaunlich, zu was ein Nazi-Vergleich so alles führen kann. Aber sind die deutschen Leserkommentatoren eigentlich in der richtigen Position, sich über Nazi-Vergleiche aufzuregen?

Wer das herausfinden möchte, muss einfach nur ein Artikel zum Thema „Israel“ oder „USA“ suchen und schon findet er raus: Die Deutschen lieben den Nazi-Vergleich als Argumentation wie kein anderes Volk auf der Welt (s.auch: Warum die Deutschen die Nazi-Jagd so sehr lieben). In der „WELT“ wird so gut wie jeder Artikel zum Thema Israel so heiß diskutiert, dass die Kommentarfunktion deaktiviert werden muss. Was bedeutet: Wir als Nachfahren der Nazis sind die einzigen, die das moralische Recht haben, andere mit den Nazis zu vergleichen. Wenn es die Griechen tun, ist es ein Skandal, aber wenn wir es tun, dann ist es konstruktive Kritik.

Bashar hört nicht auf Jürgen

Oktober 7, 2011
Kann er Syrien retten?

Wird er den Nahen Osten in Brand setzen?

“Der Einzige, der das Blatt noch wenden kann, ist Baschar al-Assad. Er muss sich an die Spitze der Reformbewegung stellen“- das waren die Worte von Jürgen Todenhöfer zur Lage in Syrien. Bashar scheint sich Jürgens Tipp aber leider nicht sehr zu Herzen genommen haben. Denn jetzt hört man solche Worte von ihm:

Syrian President Bashar Assad on Tuesday threatened to set fire to the Middle East, and especially to Israel, if NATO attacks Syria, the Iranian Fars news agency reported.

In a meeting with Turkish Foreign Minister Ahmet Davutoglu, Assad said: “If a crazy measure is taken against Damascus, I will need not more than six hours to transfer hundreds of rockets and missiles to the Golan Heights to fire them at Tel Aviv.”
Davutoglu reportedly conveyed a message of warning from the US to Assad. The Iranian report has not been verified by other sources.

Klingt nicht nach einem friedlichen Reformer. Aber das ist noch nicht alles. Auch die Hisbollah und Iran will er im Kampf gegen die NATO zur Hilfe kommen lassen:

According to the Fars news agency, the Syrian president stressed that Damascus will also call on Hezbollah in Lebanon to launch a fierce rocket and missile attack on Israel, one that Israeli intelligence could never imagine.

„All these events will happen in three hours, but in the second three hours, Iran will attack US warships in the Persian Gulf as American and European interests will be targeted simultaneously,“ Assad reportedly said.

Fragt sich nur, ob für den Iran oder die Hisbollah Assad so wichtig ist, dass sie ihr eigenes Ende riskieren. Immerhin könnten ja nach Assad die Muslimbrüder an die Macht kommen, das wäre doch gar nicht so schlimm für die. Aber eins ist schon mal sicher: Wenn es zu einem Krieg kommt, dann wird Jürgen wieder in den Nahen Osten reisen und uns erzählen, wie falsch unsere Politik doch ist. Zumindest eine Sache steht also in unseren ungewissen Zeiten für die Zukunft schon fest.

Arabischer Frühling vervollständigt ethnische Säuberungen in der muslimischen Welt

Oktober 6, 2011

Eine Kirche in Tesqopa, Irak

Anfang des 20.Jahrhunderts lebten Millionen von Christen, Juden und Hindus in den heutigen Staaten Nordafrikas, der Türkei, dem Irak, dem Libanon und Pakistan. Durch den Völkermord an den Armeniern und den Griechen, der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung nach der Gründung Israels, der Hindus in Pakistan und der Christen im Irak nach dem US-Einmarsch ist im 20. und 21.Jahrhundert bereits ein großer Teil des Nahen Ostens von nicht-muslimischer Bevölkerung gereinigt.

Im 1932 gegründeten Irak begannen nach kurzer Zeit Massaker von arabischen und muslimischen Nationalisten an den ethnischen und religiösen Minderheiten. Im August 1933, als Hitler seine Diktatur errichtete, wurden in Simele 3.000 assyrische Christen getötet. Im Juni 1941 wurden 800 Juden in Bagdad getötet, nachdem die pro-deutsche Regierung gestürzt worden war. Nach der Gründung des Staates Israels reduzierte sich die jüdische Bevölkerung von 135.000 auf heute weniger als 100. Unter Saddam fanden die arabischen Nationalisten dann Zeit, um ihre eigene Bevölkerung abzuschlachten: Mindestens 182.000 Kurden und 100.000 Schiiten wurden getötet. Nach dem US-Einmarsch begann im Irak quasi ein Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten, die ihre alten Rechnungen aus der Saddam-Zeit beglichen. Währenddessen kam es aber auch zum gezielten Terror gegen Christen. Etwa die Hälfte der christlichen Bevölkerung ist seither geflohen. (more…)

Arabian Hollywood

Oktober 2, 2011

Wer kennt Pallywood?

Im arabischen Raum ist Propaganda weitverbreitet. Die eindeutige Nummer 1 hierbei ist Pallywood-Industrie, die es regelmäßig in die weltweiten Nachrichten schafft und die mediale Darstellung des Nahostkonflikts komplett beherrscht. Aber der Arabische Frühling hat die Schauspielkünste von Millionen Arabern geweckt, die es nicht erwarten können, ihren palästinensischen Brüdern nachzueifern. „For the World, the Web and CNN“, wie das Motto der Mavi Marmara-Aktivisten lautete. Vergessen sie Holly-, Bolly- und Nollywood, Arabian Hollywood beherbergt die vielversprechendsten Talente der Film- und Propagandaindustrie.

Es fing schon in Tunesien an: der Obsthändler Mohamed Bouazizi hatte durch seine Selbstverbrennung die Proteste in dem Land ausgelöst. Seine Geschichte hatte das ganze Land empört: Er wurde angeblich von einer Polizistin öffentlich gedemütigt und körperlich misshandelt, nachdem sie ihn zuvor ausgeplündert hatte. Bouazizi, der- so hieß es- über einen Hochschulabschluss verfügte, war dermaßen frustriert, dass er sich mit Benzin übergoss und dann anzündete. Das Feuer, das die ganze arabische Welt in Brand setzte, könnte man meinen. Erst später kam raus: So ganz stimmte seine Geschichte nicht.

Bouazizi war nämlich kein arbeitsloser Hochschulabsolvent, wie zunächst verbreitet wurde, sondern nur ein armer Straßenhändler. Und er wurde wahrscheinlich auch nicht von einer städtischen Ordnungshüterin gedemütigt und geschlagen. „In der Tat, wir haben uns das alles ausgedacht“, sagte ein tunesischer Gewerkschaftsangehöriger der französischen Tageszeitung „Libération“. Mit der Geschichte vom „diplomierten Opfer“ sollte das tunesische Bildungsbürgertum zu Protesten gegen das Regime motiviert werden, mit der von einer schlagenden Beamtin die konservative Landbevölkerung. Die Polizisten Hamdi wurde bereits freigesprochen. Das Internet machte ihn zum politischen Märtyrer. Bouazizi war jedoch selbst nicht an Politik interessiert, berichteten Freunde. (more…)