Das Massaker von al-Hula: Wer steckt dahinter?

Die Bilder der Leichen von den Opfern des Massakers von al-Hula gingen um die Welt. Die Empörung übertraf alle bisherigen Reaktionen zur Gewalt in Syrien

„Nicht einmal Monster können das gemacht haben.“ Das war Bashar al-Assads Stellungnahme zum Massaker von al-Hula. Am 25. und den frühen Morgenstunden des 26.Mai waren in der Stadt insgesamt 108 Zivilisten ermordet worden, 49 Kinder, 34 Frauen und 25 Männer. Die Opposition berichtete als erstes über die Vorgänge, am 26.Mai bestätigte dann auch die UNO, dass ein Massaker stattgefunden hätte. Die Bilder der Leichen von den Opfern des Massakers gingen um die Welt. Die Empörung übertraf alle bisherigen Reaktionen zur Gewalt in Syrien. Die syrischen Botschafter in Deutschland und Frankreich wurden ausgewiesen, der französische Präsident Hollande brachte sogar offen eine Militärintervention ins Gespräch.

Die UN-Beobachter gaben an, dass die Stadt zuerst bombardiert worden war und dann bewaffnete Männer in die Häuser eingedrungen waren und das Massaker verübt hätten. Die syrische Regierung gab an, dass die Free Syrian Army die Checkpoints angegriffen hätte, bevor dann „Terroristen“ in das Dorf eingedrungen wären und regimetreue Familien ausgelöscht hätten. Außerdem leugnete sie, dass die Stadt zuvor bombardiert wurde. In den Tagen nach dem Massaker sagte die UNO, dass es starke Hinweise gäbe, dass das Massaker von regimenahen Milizen verübt wurde. Etliche Augenzeugen bestätigten die Version der Opposition, auch die Namen der Opfer wurden bekannt- darunter waren vor allem die sunnitische Großfamilie Abd al-Razaq, die durch das Massaker 62 Mitglieder verlor, und Mitglieder der al-Sayed Familie.

Fest steht auf jeden Fall: Die Rebellen haben in al-Hula Checkpoints der syrischen Armee angegriffen, später kamen bewaffnete Männer und schlachteten die Bewohner ab. Die kleine russische Nachrichtenplattform „Anna News“ meldete vorerst als einzige, dass das Massaker von Anti-Assad-Milizen begangen worden war und wollte sogar die Namen der Täter kennen(!). Am 7.Juni machte die FAZ dann ein großes Fass auf. Rainer Hermann berichtete aus Damaskus: Neue, glaubwürdige Augenzeugenberichte, die der Zeitung vorliegen würden, sollen daraufhin deuten, dass das Massaker in Wirklichkeit von Anti-Assad-Milizen verübt wurde. Getötet worden sein sollen nahezu ausschließlich Mitglieder alawitischer und schiitischer Familien.

Die Version der UNO, Amnesty international und Human Rights Watch

Nun war die FAZ aber nicht die erste Zeitung, denen Augenzeugenberichte vorlagen. Es gab zuvor schon etliche Augenzeugenberichte, die eindeutig angaben, dass es sich bei den Opfern um Sunniten und bei den Tätern um regimenahe Shabiha-Milizionäre handelte. Amnesty international gab die Namen der Opfer an:

Sixty-two of those killed were from the Abd Al-Razaq family in Teldo. All had been shot dead, except for a few children whose skulls had been smashed, presumably by rifle butts.

Die Abd al-Razaq-Familie wurde von Reuters als sunnitische Familie bezeichnet. Auch die eher linke und antiimperialistische, keinesfalls proamerikanische Plattform War in context sagte:

Human Rights Watch confirmed to me that the Abdel Razzak family are indeed Sunnis and that after the massacre those members of the family who survived sought the protection of the Free Syrian Army.

Damit wäre Hermanns Behauptung, “nahezu ausschließlich alawitische und schiitische Familien wurden getötet“, als falsch abgetan. Immerhin gehörten 62 der 108 Opfer der sunnitischen Abd al-Razaq Familie an. Damit wäre aber noch nicht sicher gestellt, dass die Täter regimetreuen Milizen angehörten. Vielleicht war die Abd al-Razaq Familie ja für Assads „Reformen“. Einige Zeugenaussagen, die von Überlebenden stammen, sprechen jedoch eine andere Sprache: Sie geben so gut wie alle an, dass die Täter zu den Shabiha gehörten.

Die BBC veröffentlichte u.a. Aussagen von Rasha Abd al-Razaq (bzw. Rasha Abdul Razaq) und ihrer Mutter. Hier einige Auszüge davon:

Rasha Abdul Razaq:

We were in the house, they went in, the shabiha and security, they went in with Kalashnikovs and automatic rifles.
(…)
Then they opened fire. After they shot us they started to step on us, and one of the men asked the other to check whether we were all dead. Then they went outside and started shooting in the air. We were eight siblings, including myself, and my sister-in-law and her son – she was also six months pregnant. With us as well were my father, my uncle’s wife and her daughter, as well as our neighbour and her three kids. My aunt and her two daughters – one of them was only injured and she’s here with me – she is one month old, the other one died. We were all in the house. I survived with my mother and the one-month-old girl and my sister. They shot at us but we survived. What’s going to happen to us? When we hear that the army and the security is coming we start running in the streets, we are afraid they would repeat what they did to us the other day. There were 100 houses in the neighbourhood, they killed everyone inside. They went into people’s houses and opened fire and killed them all.

Nicht nur Rasha gab an, dass die Täter den gefürchteten Shabiha angehörten. Die BBC veröffentlichte auch die Aussage eines einheimischen Aktivisten mit dem Namen Hamza Omar:

The shabiha militias attacked the houses. They had no mercy. We took pictures of children, under 10 years [old], their hands tied, and shot at close-range, from 10cm, just 10cm. By knife they cut their neck, not exactly all his neck, but they make a hole in the neck, a hole in his eyes.

Rasha Abdul Razaqs Mutter sagte folgendes aus:

He [an attacker] said: ‘We are from the mountain there, from Fulla,’ so I said: ‘We are neighbours then, we don’t have any terrorists here,’ and he said: ‘You are the terrorists’. They thought I was dead. It was thanks to God that I survived. He was shooting my kids and yelling. Please get me and my daughter some protection – we are staying now in different people’s houses. We are worried they will liquidate us.

„Terroristen“ ist die übliche Bezeichnung der syrischen Regierung für die Rebellen.

Hassan Abd al-Razaq (bzw. Hassan Abdel-Razzaq) beschreibt im Daily Mail, wie er seine Familie abgeschlachtet vorfand. Im Guardian wurden auch andere Zeugenaussagen veröffentlicht. Hier einige Auszüge:

“We looked outside and saw the army checking houses in the neighbourhood,” said Rasha al-Sayed Ali, 29, whose family home is in the south of Taldou. “They were near the water plant and one of the tanks started firing on our neighbourhood. They were trying to give cover to soldiers who were starting to break into the houses. There was knocking on our door and my father answered,” Sayed Ali said.

Der Zeuge, der der al-Sayed Familie angehört, bestätigt also, dass die syrische Regierung die Stadt beschossen hatte, was diese zuvor geleugnet hatte. Es gibt auch Videos, die zeigen, wie die Stadt beschossen wurde: http://www.guardian.co.uk/world/video/2012/may/29/syria-massacre-children-houla-video?INTCMP=SRCH.

Eine weitere Zeugin sagte dem Guardian:

One of the security men fired his gun into the ceiling, she said, and shouted: “We took revenge for you, Imam Ali” – a reference to the most revered imam of the Shia Islamic faith.

Wenn die Aussage mit dem Imam Ali zutrifft, waren die Angreifer definitiv keine Sunniten.

Weitere Zeugenaussagen zeichnen ein noch klareres Bild:

They were security men and Shabiha,” she said. “One of them then said to the other, what are we going to do with the children? The other replied shoot them before the elders.” (…) “I saw the three of my [siblings] dead. Yassein, who is five years old, Yasser and my sister Maya, who was three years old. “My mother was killed by Shabiha. They were shot all together. I went out of the house to see the bodies of the daughters of our neighbour Sameen.” Only one of them was still alive. She continued naming more relatives, all from the Abdul Razziq family. The homes of the Abdul Razziq family were the first that the militias reached when they approached Taldou. More than 60 of the massacre victims are thought to have belonged to this single extended family. The Shabiha approached from the south-east – from the direction of Foulah and Qabou, according to numerous local accounts. “The Shabiha took advantage of the fact that there was no one there to protect them,” Abu Aruba said. “There was no one there on the outskirts. They just slaughtered everybody.”

Einige Zeugenaussagen finden sich bei Youtube:

„They are all shabbiha of Assad. They came to us from (the nearby villages of) Fela and Sharklia. They are Alawite pigs. They attacked us and said ‚die you pigs‘ and left“.

Es gibt auch andere Videos mit Zeugenaussagen, wie z.B. hier.

Wir haben also Zeugenaussagen, wir haben Videos, die den Beschuss der Stadt zeigen, wir haben die Namen der Opfer, die zum Großteil Sunniten waren und wir haben Bilder und Videos von den Beerdigungen der Opfer durch sunnitische Rebellen. Der Focus berichtete außerdem: „Einige Opfer seien durch schwere Waf­fen wie Pan­zer und Hau­bit­zen ums Leben gekom­men, über die nur das Militär ver­füge”. Die Welt berichtete: „Überlebende aus Hula sagten in der vergangenen Woche, dass die Angreifer aus alawitischen Dörfern gekommen seien“ und „Die Einwohner der syrischen Stadt machen eine regierungstreue Miliz für die Bluttat verantwortlich.“ Weitere Zeugenaussagen finden sich bei Human Rights Watch.

Die Version von Marat Musin und Anna News

Am 30.Mai, vier Tage nach dem das Massaker geschehen war, berichtete der Reporter Marat Musin von der russischen Nachrichtenagentur Anna News, dass die Tat von Anti-Assad-Milizen begangen worden war. Musin interviewte auch eine Überlebende, die diese Version wiedergab. Sie sagte u.a.: „Sie haben alle Kinder aus dem Al-Saed-Clan umgebracht. Alles in allem drei Familien und 20 Kinder. Auch haben sie alle Leute aus der Familie Abdur-Razak getötet, insgesamt 10 Leute. Sie wurden umgebracht, weil sie alle der Regierung gegenüber loyal waren.“ Nun ist es aber so, dass der Abd al-Razaq (bzw. Abdur Razak, wie es in Musins Interview steht) Familie nicht 10, sondern 62 Mitglieder verlor, was ihre Aussage wenig glaubwürdig macht, und dass es keinen Beweis gibt, dass sie regimetreu waren. Ich zitiere nochmals War in context:

Human Rights Watch confirmed to me that the Abdel Razzak family are indeed Sunnis and that after the massacre those members of the family who survived sought the protection of the Free Syrian Army.

Wenn die Abd al-Razaq Familie regimetreu war, wieso suchte sie dann nach dem Massaker um Schutz bei der Free Syrian Army?

Überhaupt scheinen Anna News und dessen Kronzeuge Marat Musin keine besonders unabhängige und glaubwürdige Quelle zu sein. Der Journalist Marat Musin ist politisch engagiert, er ist Mitglied bei einem russischen „Solidaritätskomitee für Libyen und Syrien“, in dem auch Antisemiten, Holocaustleugner und Islamisten tätig sind. Wie glaubwürdig wäre denn z.B. die Aussage eines Journalisten, der nebenbei in einem politischen Komitee tätig ist, in dem auch Neocons, Likud-Zionisten und saudische Wahhabis tätig sind? Die Einseitigkeit von Musin zeigt sich auch in seinem zweiten Bericht zu den Ereignissen, der am 31. Mai erschien.

Dort liest man u.a.: „Dort (Anm.: Ar-Rastan) haben jetzt wahhabitische Kämpfer das Sagen, die vom Libanon aus von einem der Hauptorganisatoren im internationalen Terrorismus, Saad Hariri, welcher die antisyrische politische Bewegung „Tayyāral-Mustaqbal“ („Zukunftsbewegung“) anführt, mit Geldern versorgt werden.“ Saad Hariri als „Hauptorganisator im internationalen Terrorismus“ und „antisyrisch“ zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von Objektivität. Der Libanon war von 1976 bis 2005 von syrischen Truppen besetzt, die Politik Libanons wurde von Syrien bestimmt. Saad Hariri und sein 2005 wahrscheinlich von Syrien ermordeter Vater Rafiq setzten sich für ein Ende der syrischen Besatzung ein (die wesentlich länger und umfassender war als die israelische Besatzung Südlibanons). Das reicht dann schon aus, um aus ihm einen Terroristen und Anti-Syrer zu machen. Hariri ist nebenbei gesagt auch keineswegs proisraelisch eingestellt. Im Gegenteil, im Dezember 2009 wollte er sich sogar wieder mit Assad versöhnen, um die Allianz gegen Israel zu stärken. Wenn wir schon bei Terroristen sind: Musin erwähnt mit keinem Wort, dass Assad bis heute mit den Hisbollah-Terroristen im Bunde ist und in der Vergangenheit die Hamas unterstützte sowie Dschihadisten in den Irak schickte. Das passt wohl nicht in sein politisches Konzept.

Auch folgt er ganz der offiziellen Darstellung des syrischen Regimes, als er sagt: „Das Ziel der Provokation war es, den Zorn und die Entrüstung der Weltöffentlichkeit hervorzurufen und unter diesem Druck eilends eine dem Westen notwendige Resolution des UN-Sicherheitsrats „durchzudrücken“, welche den Weg für eine militärische Intervention durch die NATO geebnet hätte“- ganz so, als ob er die Gedanken der Rebellen lesen könnte. Er schreibt auch: „Bei einer visuellen Inspektion der Stadt Al-Hula waren auch nur irgendwelche Spuren neuerer Zerstörung nicht zu entdecken, ebenso gab es keine Hinweise auf Bombardierungen oder Artilleriebeschuss.“ Dabei gibt es Videos, die die Bombardierung der Stadt zeigen.

Die Version von Rainer Hermann und der FAZ

Am 7.Juni berichtete dann Rainer Hermann von der FAZ unter Berufung auf „glaubwürdigen Zeugenaussagen“ von syrischen Oppositionellen, die aus Angst anonym bleiben wollten: „Nach Angaben der Augenzeugen habe sich das Massaker in dieser Zeit ereignet. Getötet worden seien nahezu ausschließlich Familien der alawitischen und schiitischen Minderheit Hulas, dessen Bevölkerung zu mehr als neunzig Prozent Sunniten sind. So wurden mehrere Dutzend Mitglieder einer Familie abgeschlachtet, die in den vergangenen Jahren vom sunnitischen zum schiitischen Islam übergetreten sei. Getötet wurden ferner Mitglieder der alawitischen Familie Shomaliya und die Familie eines sunnitischen Parlamentsabgeordneten, weil dieser als Kollaborateur galt. Unmittelbar nach dem Massaker hätten die Täter ihre Opfer gefilmt, sie als sunnitische Opfer ausgegeben und die Videos über Internet verbreitet. Vertreter der syrischen Regierung bestätigten zwar diese Version, verwiesen aber darauf, dass sich die Regierung verpflichtet habe, öffentlich nicht von Alawiten und Sunniten zu sprechen. Staatspräsident Baschar al Assad gehört den Alawiten an, die Opposition wird überwiegend von der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit getragen.“

Die Behauptung, dass „nahezu ausschließlich“ Alawiten und Schiiten umgebracht wurden, lässt sich bereits widerlegen, da die Abd al-Razaq Familie sunnitisch war. Aber was ist mit der Aussage, dass „mehrere Dutzend Mitglieder einer Familie abgeschlachtet, die in den vergangenen Jahren vom sunnitischen zum schiitischen Islam übergetreten sei“? Erstaunlicherweise findet sich diese Behauptung auch im zweiten Bericht von Anna News, in dem es heißt: „Unter den Opfern gab es einige „Konvertiten“, die von der sunnitischen Richtung des Islam zur schiitischen übergetreten sind.“ Ein fast schon zu großer Zufall, denn Anna News und die FAZ sind die einzigen, die davon berichten. Die Plattform War in context äußerte sich dazu:

Even before the FAZ report appeared, rumors had started circulating that the victims of the massacre were converts to Shiism and thus HRW asked residents of Houla (including survivors from the Abdel Razzak family) about these allegations but they all denied them and said that all those killed from that family were Sunnis. The majority of the victims of the massacre were from the Abdel Razzak family.

Im zweiten FAZ-Bericht schreibt Hermann: „Das Massaker hat sich in Taldou ereignet, einem der größten Orte von Hula. Die Namen der getöteten 84 Zivilisten sind bekannt. Es handelt sich um die Väter, Mütter und 49 Kinder der Familie al Sajjid und zwei Zweige der Familie Abdarrazzaq. Einwohner der Stadt sagen aus, dass die Getöteten Alawiten sind und Muslime, die vom sunnitischen zum schiitischen Islam konvertiert sind … Während und nach den Gefechten löschten Rebellen, von Einwohnern aus Taldou unterstützt, die Familien Sajjid und Abdarrazzaq aus. Diese hatten sich geweigert, sich der Opposition anzuschließen. (Anm.: Diese Behauptung ist bereits widerlegt, die Abd al-Razaq Familie war nicht regimetreu)“ Die Aussagen stimmen fast komplett mit dem ersten Bericht auf Anna News überein.

Die FAZ schrieb auch: „Die Nachrichtenagentur AP zitierte den einzigen Überlebenden der Familie al Sajjid, einen elfjährigen Ali, mit den Worten: „Die Täter waren kahlgeschoren und hatten lange Bärte.“ So sehen fanatische Dschihadisten aus, nicht die Milizen der Schabiha.“ Nun ist es aber so, dass viele Shabiha-Kämpfer (die natürlich nicht der regulären syrischen Armee angehören) ein solches Outfit aufweisen, s. in diesem Video (ab 0:54) oder in diesem Bericht. Der britische Telegraph zitiert eine Arzt aus Latakia: „Sie hatten riesige Muskeln, dicke Bäuche, große Bärte. Sie waren alle sehr groß und furchteinflößend und nahmen Steroide, um ihre Körper aufzupumpen. Ich musste mit ihnen reden wie mit Kindern, weil die Schabiha Menschen mit niedriger Intelligenz schätzt. Das ist es aber, was sie so furchterregend macht – die Kombination von brutaler Kraft und blinder Loyalität zum Regime.“

Der nach dem Massaker desertierte Major Jihad Raslan, der am Tattag auf Heimaturlaub in dem Dorf Taldous, unmittelbar bei al-Hula, gewesen war, erzählte dem britischen Observer, wie er die Tat miterlebte. Der Spiegel zitiert ihn: „Viele von ihnen waren kahlköpfig und viele trugen Bärte … Viele trugen weiße Sportschuhe und Armeehosen. Sie riefen: ‚Schabiha auf ewig, für deine Augen, Assad.‚“ Es sei offensichtlich gewesen, „wer sie waren“. Weiße Sportschuhe statt Militärstiefeln gelten als ein Markenzeichen der Schabiha-Schläger … Die Opfer, die sie abschlachteten, waren Menschen, die ich gut kannte. Ich kannte diese Kinder persönlich. Ich habe mit ihren Familien gegessen. Ich war gesellschaftlich mit ihnen verbunden. Das Regime kann über diese Leute nicht lügen, darüber, wer sie waren, und was man ihnen angetan hat. Es war ein brutaler Akt des Regimes gegen Menschen, die für die Revolution waren.

Und außerdem stelle ich mir die Frage: Hat sich die FAZ die Aussage des elfjährigen Jungen Ali Adil al-Sayyid überhaupt komplett angesehen? Hier das Video:

Er sagt eindeutig, dass Panzer die Stadt beschossen hatten, dass Soldaten aus den Panzern ausgestiegen und dann in die Häuser eingedrungen sind. Er beschmierte sich dann mit Blut, damit die Angreifer, die er selbst als Shabiha bezeichnet(!), für tot hielten. Außerdem sagt er, dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von „bewaffneten Banden“ getötet worden waren. Angesichts der Tatsache, dass die FAZ Alis Aussage dennoch allen Ernstes als ein Hinweis für die Täterschaft der Rebellen(!) ansieht, erscheint es mir eher so, als ob die FAZ nur die „kahlgeschoren und lange Bärte“-Aussage gesehen und daraus dann sofort geschlossen hätte: Es müssen Salafisten gewesen sein! So viel zu objektivem Journalismus.

Betrachten wir auch nochmal folgende Aussage von Anna News: „Aus dem Al-Saed-Clan wurde die Familie des Bruders von Abdullah Al-Mashlab, dem drittwichtigsten Mann im syrischen Parlament, komplett ausgelöscht.“ Auch die FAZ hatte dies behauptet: „Zudem waren die in Taldou lebenden Verwandten des regimetreuen Parlamentsabgeordneten Abdalmuti Mashlab unter den Ermordeten.“ Dass die Familie von Al-Mashlab unter den Opfern gewesen ist, wurde auch im vorläufigen Bericht der syrischen Staatsmedien berichtet. Für diese Behauptung gibt es weder Beweise noch Gegenbeweise. Allerdings ist eins merkwürdig: Der elfjährige Junge Ali Adil al-Sayyid (bzw. Al-Saed, al-Sayed oder al Sajjid) müsste ja, wenn der Parlamentsabgeordnete Al-Mashlab der al-Sayed Familie angehört, ebenfalls ein Verwandter von Al-Mashlab sein. Ali sagt aber eindeutig, dass die Tat von Shabiha-Kämpfern begangen wurde und gab sogar an, dass seine Onkel gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von „bewaffneten Banden“ getötet worden waren. Das passt nicht zusammen. Einer muss lügen: Entweder der elfjährige Ali oder das Trio Anna News/FAZ/die syrischen Staatsmedien.

Michael Neumann beschäftigte sich auch mit der FAZ-Affäre und kam zu folgendem vernichtendem Schluss:

The article is datelined Damascus; there is no suggestion that its author went anywhere near the scene of the massacre. It does not state that any ‘sources’ were contacted, much less identify any witnesses. It does not state that any sources were contacted by the paper. The only reference to sources, at the start of the paragraph, is this: “According to eyewitness accounts… “ … It says that representatives of the régime confirm the account, but only in private, because the régime doesn’t permit public reference to ‘Alawites’ and ‘Sunnis’. In other words, we have no reason to think anything but the following: that the article was written in Damascus, by a regime-accredited journalist, who repeats, without any independent evidence, the régime-endorsed account of the massacre.

War in context stellt fest:

Who’s running with the Hermann report? Antiwar.com, National Review, Global Research, Moon of Alabama, DEBKA File, American Thinker, and Lew Rockwell — a curious amalgam of the left, right, and libertarian.

Nicht nur im englischsprachigen Raum sind es vor allem Verschwörungstheoretiker bzw. rechts- und linksextreme Antiimperialisten, die sich an dem FAZ-Bericht klammern. Die beiden FAZ-Berichte von Rainer Hermann und die von „chartophylakeion tou polemou“ ins Deutsch übersetzten Berichte von Anna News wurden auf etlichen Verschwörungsblogs publiziert, u.a. Jürgen Elsässer, Julius Hensel, Jürgen Meyer, nocheinparteibuch, der Honigmann sagt, Medienlügen, Infokrieg, islamnixgut, PI News und eigentümlich frei. Sogar die World Socialist Website berief sich auf die FAZ.

Fazit

Wenn wir die aktuellen Ereignisse in Syrien betrachten, müssen wir eins einräumen: Sowohl die syrische Regierung als auch die Rebellen haben schwere Menschenrechtsverletzungen begangen und arbeiteten mit Propagandamitteln. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Sturz Assads die Lage in Syrien verbessern würde, vor allem, wenn die von den Golfstaaten unterstützten Kräfte an die Macht drängen. Ein wirklich demokratischer Wandel, den Assad in einem Briefwechsel als „rubbish laws of parties, elections and media“ bezeichnete, wird immer unwahrscheinlicher.

Hier einige Beispiele für die Propaganda des Regimes:

-Im Juli 2011 veröffentlichten die syrischen Staatsmedien ein Foto von Bashar al-Assad und dem neuen Gouverneur von Hama, Anas Abdul-Razzaq Naem, das ganz offensichtlich gefälscht war.

– Am 28.November 2011 zeigte die syrische Regierung bei einer Pressekonferenz, in der auch zwei ausländische Vertreter eingeladen waren, drei Jahre zurückliegende private Videos von Jugendlichen in Libanon mit ihren Waffen und gab sie als “Terrorcamps” in Latakia aus. Hochzeitsfeiern, bei denen Gewehrschüsse abgegeben wurden, wurden als angebliche Aufzeichnungen von “Terroristen” ausgegeben (s.hier ab 39:30)

– Im April 2012 kam heraus, dass ein „Komparse“ in vielen Städten des Landes vor der Kamera die Rolle des Verteidigers des Assad-Regimes übernahm. Er wurde insgesamt 11-mal gefilmt. Der Mann ließ sich auch unmittelbar nach einem Selbstmordanschlag in Damaskus filmen.

Rainer Hermann räumte selbst ein: „Unbestritten waren in den ersten Monaten des Konflikts, als die Opposition noch über keine Waffen verfügte und schutzlos war, alle Greueltaten auf das Konto des Regimes gegangen … Ferner genießen die syrischen Staatsmedien keine Glaubwürdigkeit. Seit dem Beginn des Konflikts verwenden sie gebetsmühlenartig gestanzte Formeln wie „bewaffnete Terrorbanden“. So glaubt ihnen niemand mehr, wenn dies einmal wirklich der Fall ist.“

Es gibt aber auch unzählige Propagandastücke, die auf das Konto der syrischen Opposition gehen:

– Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in London, die von Rami Abdulrahman alias Osama Ali Suleiman betrieben wird berichtete am 7.August 2011, dass syrische Sicherheitskräfte in einem Krankenhaus in Hama den Strom der Brutkästen abgestellt hätten und acht Babys getötet wurden. Später stellte sich heraus, dass die Fotos von den Babys aus Ägypten stammten und sie noch am Leben waren. Suleiman gibt an, dass er für seine Meldungen aus Syrien 200 Informanten hat. Eine ausländische Militärintervention lehnt er ab.

– Der „Aktivist“ Khaled Abu Salah, gab sich in etlichen Videos als verletzter Demonstrant aus, um dann quicklebendig wieder aufzutauchen.

– Das Video eines Kettensägenmassakers, das in Wirklichkeit aus Mexiko stammte, wurde von Oppositionellen als Tat von alawitischen Söldnern an Sunniten ausgegeben.

In der westlichen Berichterstattung über Syrien gab es leider viele Medienpannen. Man denke nur an Amina Arraf, eine angeblich lesbische Bloggerin aus Syrien, der sich als amerikanischer Student John MacMaster entpuppte, oder einem deutschen Filmbericht vom 17. Mai 2011, indem Folterszenen aus dem Irak als Bilder aus Syrien ausgegeben wurden. Im Frühjahr 2012 wurde im australischen Fernsehen ein Film aus dem Libanon von 2008 als Syrienreportage ausgestrahlt. Der Lieferant, die Nachrichtenagentur Reuters, musste sich entschuldigen. Die BBC gab Bilder von Massengräbern aus dem Irak als Bilder von al-Hula aus, und das ZDF verwendete Bilder von Syrien fälschlicherweise für einen Bericht aus Afghanistan. Hierbei handelt es sich aber doch eher um harmlose Verwechslungen. Das Massaker in al-Hula hat zweifelsohne stattgefunden. Dass die BBC falsche Fotos veröffentlicht hat, ist ein Versehen, keine „Propaganda“, dies wäre nur der Fall, wenn es noch kein Beweis für das Massaker gäbe. Und der Student John MacMaster, der die Figur Amina Arraf erfand, ist keineswegs ein amerikanischer Propagandist: er ist links, propalästinensisch und antiisraelisch.

Die westlichen Medien sind zwar weitgehend gegen Assad, aber es gibt auch viele Berichte, die die Opposition kritisieren. Nicht nur Rainer Hermanns Bericht in der FAZ ist ein Beweis dafür. Jonathan Steele schrieb im Guardian, dass die Mehrheit der Syrer hinter Assad steht. Als Quelle nannte er eine vom Katar durchgeführte Umfrage, in der weniger als 100 Syrer befragt wurden (als Gegenbeispiel: eine kanadische Umfrage mit mehr als 200 Befragten ergab, dass 86% gegen Assad sind). Im Daily Mail behauptete Peter Hitchens, dass die westlichen Medien auf die Propaganda der Opposition reinfallen. Der Spiegel berichtete über den „Henker von Baba Amr„, der Regimetreuen die Kehle durchschneidet. In vielen westlichen Bloggerkreisen wird Assad bei seinem Schlachtfest geradezu angefeuert. Gleichzeitig findet man in den syrischen Staatsmedien natürlich keinerlei Kritik an Assads Mörderbanden, und regierungskritische Blogger werden nicht selten verhaftet und gefoltert. Das ist der Unterschied zwischen Syrien und dem Westen. Im Index der Pressefreiheit liegt Deutschland auf Platz 17, Großbritannien auf 19, die USA auf 20, während Syrien auf den 173.Platz verweilt. Nur fünf Länder liegen dahinter.

Die Einwohner von al-Hula haben übrigens eine Antwort auf den FAZ-Artikel verfasst:

We write this letter in the name of the residents of the four cities of Houla (Taldo, Kafarlaha, Taldahab, al-Tiba al-Gharbiya), in response to a disgusting slur published in the weekend in the Frankfurter Allgemeine Zeitung German newspaper, which shamefully presented lies as facts in the report written by reporter Rainer Hermann and published on June 7, 2012 … To anyone foolish enough to doubt this we invite you to look at the Sunni burial rituals, which are there for all to see on videos posted on YouTube. The FSA is an essential part of Houla. They are our brothers, fathers, uncles and sons. Any reporter suggesting that they are in fact the villains in this plot are woefully blind or lying.

Ammar Abduhamid fasst nochmal zusammen:

We have lists of names of victims, we have eyewitnesses, we have videos and we have satellite photography showing pro-Assad checkpoints all over the place … Would local Alawites have allowed Sunni rebels to bury their dead for them?

Eine riesige Weltverschwörung gegen Assad, oder? Vielleicht kann die FAZ ja beweisen, dass die Zeugenaussagen, die der UNO, Human Rights Watch und dem Guardian vorliegen und eindeutig angeben, dass die Täter Shabiha-Milizionäre waren und von alawitischen Döfern gekommen sind, falsch sind. Vielleicht kann sie beweisen, dass die Abd al-Razaq Familie keine Sunniten waren oder dass sie regimetreu waren. Vielleicht kann sie beweisen, dass der elfjährige Ali al-Sayed lügt. Vielleicht kann sie beweisen, dass es kein Beschuss auf al-Hula gab und dass die Videos, die diesen zeigen, falsch sind. Vielleicht kann sie erklären, warum die Opfer von sunnitischen Rebellen begraben wurden. Vielleicht kann sie erklären, warum einige Opfer Wunden vorwiesen, die nur vom syrischen Militär stammen konnten. Vielleicht kann sie beweisen, dass nur Salafisten kahlgeschoren sind und lange Bärte tragen. Vielleicht kann sie beweisen, dass nur ihre anonymen Zeugen die Wahrheit sagen. Solange muss sie sich aber nicht wundern, wenn ihnen außer Verschwörungsblogs niemand Glauben schenkt.

73 Antworten to “Das Massaker von al-Hula: Wer steckt dahinter?”

  1. antifo Says:

    Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Sturz Assads die Lage in Syrien verbessern würde, vor allem, wenn die von den Golfstaaten unterstützten Kräfte an die Macht drängen.

    Ein Sturz Assads wird die Lage in Syrien garantiert verschlechtern. Soweit die Revolution eine Berechtigung hatte, hat sie ja schon stattgefunden. Die Opposition, die früher im Gefängnis war, ist jetzt legal und hat Parteien gegründet. Es gäbe auch genügend Spielraum für eine syrische „AKP“. Den Golfstaaten genügt das aber nicht. Nachdem deren politisches System noch erstarrter ist, als es das syrische noch bis vor 1 1/2 Jahren war, brauchen sie wenigstens einen außenpolitischen Erfolg, um nicht selbst eine Revolution fürchten zu müssen.

    So wie ultraradikale Sozialisten in Russland im November 1917 einen Putsch gegen die aus der bürgerliche Revolution vom März hervorgegangene Regierung durchführten, so sollen die von Qatar und Saudi-Arabien finanzierten und von Libyen aus bewaffneten „Gottes“krieger nun putschen. Es wird ein furchtbares Blutbad geben, wenn es den syrischen Sicherheitskräften nicht gelingen sollte das niederzuschlagen. Es ist wirklich Wahnsinn irgendwelche Hoffnungen in die sogenannte „Opposition“ zu setzen. Da würde genau so viel Positives dabei herauskommen wie aus dem Novemberputsch von 1917. Welche Unmengen von Toten der zur Folge hatte, wirst Du ja ungefähr wissen.

    • arprin Says:

      Ist das alles, was du zu diesem Artikel zu sagen hast? Könntest du dich nicht mal zum EIGENTLICHEN THEMA äußern?

      – 62 der 108 Opfer stammten von der sunnitischen Abd al-Razaq Familie, die nach dem Massaker bei der Free Syrian Army um Schutz suchte
      – Einige Opfer hatten Wunden, die nur von Waffen des syrischen Militärs stammen konnten
      – Die Opfer wurden von sunnitischen Rebellen beerdigt
      – Die Zeugenaussagen, die u.a. Human Rights Watch, die UNO, der Guardian und der Daily Mail dokumentierten, berichten eindeutig, dass die Täter den Shabiha angehörten und aus alawitischen Dörfern kamen
      – Der elfjährige Junge Ali al-Saye sagte, er habe kahlgeschorene Männner mit langen Bärten gesehen. Dieses Outfit passt auch zu den Shabiha. Außerdem sagte Ali selbst, dass die Täter Shabiha waren und dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren.

      Und die aktuellen „Reformen“ bestehen laut Assad aus „rubbish laws of parties, elections and media“. Die Opposition besteht nicht nur aus Islamisten, aber sie als blinder Gläubiger jeder Assad-Propaganda wollen das nicht wahrhaben.

      Lenke bitte nicht ab, sondern äußere dich hier nur zum Thema, ansonsten werde ich deine Kommentare in diesem Artikel nicht freischalten.

      • antifo Says:

        Ich hatte mich in meinem Beitrag auf Ausführungen von Dir bezogen. Wenn das für Dich nicht zum Thema gehört, hättest Du es weglassen sollen. Dein Artikel wäre dann auch einfacher zu lesen.

      • arprin Says:

        Die Ausführungen zur Oktober-/Novemberrevolution gingen am Thema vorbei. In Syrien hat es nämlich bis jetzt keine bürgerliche Februar-/Märzrevolution gegeben, nur Assads Farce von „Reformen“ („rubbish laws of parties, elections and media“- sagt das nicht alles für dich?), während er weiterhin sein Volk abschlachtet. Wie du an Assads Reform-Müll glauben kannst, ist mir schleierhaft.

        Das du dich nicht zu meinen Ausführungen zu al-Hula äußerst, bedeutet für mich, dass du keine Gegenargumente hast und im Grunde selbst nicht an den FAZ-Bericht glaubst. Denn du wärst ja ziemlich arrogant, wenn du sie mir vorenthalten würdest, oder?

  2. antifo Says:

    Wenn Du nur bestimmte Fragen beantwortet sehen willst, dann solltest Du generell nicht nebenher andere Fragen aufwerfen. Weißt Du, ich sehe ja, dass Du Dir einiges an Mühe gegeben hast und glaube auch, dass Du Dir etwas dabei gedacht hast. Nur so lange Artikel mit so vielen „wenn“-, „würde“- und „könnte“-Aussagen liest einfach niemand und man kann die Leute auch nicht dazu zwingen. Nimm Dir ein Vorbild an John Rosenthal. Der befasst sich auch mit solcher Spurensuche. Seine Artikel sind kurz, weil sie nicht mehr als ein paar wenige Aspekte beleuchten. Wenn Du Deine Story auf die Weise eingedampft hast, dann übersetzt Du sie ins Englische und schickst sie Rosenthal. Ich bin mir sicher, dass der sich der Sache dann annehmen wird.

    • arprin Says:

      „Wenn Du nur bestimmte Fragen beantwortet sehen willst, dann solltest Du generell nicht nebenher andere Fragen aufwerfen.“

      Das ist natürlich eine nette Formulierung für die Tatsache, dass du keine einzige Frage beantworten konntest. Vielleicht solltest du einfach zugeben, dass der FAZ-Bericht völliger Unsinn ist (die Opfer waren nachweislich nicht mehrheitlich Alawiten und Schiiten!) und Marat Musin so neutral und glaubwürdig wie ein Journalist, der von Verbrechen der syrischen Armee berichtet und sich nebenbei mit Neocons, Likudniks und Wahhabis aufhält.

      „Nur so lange Artikel mit so vielen “wenn”-, “würde”- und “könnte”-Aussagen“

      Diese Aussage suggeriert, dass mein Artikel auf Vermutungen basiert. In Wirklichkeit nenne ich alle Quellen, die sich zum Massaker geäußert haben! Da sie sich widersprechen, muss ich auch „wenn“, „würde und „könnte“ verwenden. Ich finde den Artikel keinen einzigen Satz zu kurz, denn er beschäftigt sich mt jedem einzelnen Aspekt und beantwortet jede Frage zu den Geschehnissen. Angesichts der Tatsache, dass du meinen Ausführungen absolut nichts entgegenzusetzen hast, spricht nicht unbedingt für die von dir propagierte Version der Ereignisse.

      Ich habe in der FAZ 4 kritische Kommentare hinterlassen, aber keiner wurde veröffentlicht, stattdessen wurden 72 freundliche Kommentare freigeschaltet. Das sagt natürlich auch viel über die Leute dort (die Ayyam-Seite hat deine Kommentare bekanntlich freigeschaltet). eigentümlich frei habe ich per Facebook eine Nachricht gesandt, mal sehen ob die antworten. Vielleicht übersetze ich den Artikel ins Englische und schicke ihn Rosenthal. Und wenn er nicht antwortet, kann der Artikel ja trotzdem in den englischsprachigen Oppositionsseiten verbreitet werden. Danke für den Tipp.

    • antifo Says:

      Wenn man Deine Kommentare so liest, kriegt man den Eindruck, dass es eine Realität für Dich ist, dass pro-Assad-Milizen das Massaker begangen hätten.

  3. Nichtglauber Says:

    Das letzte, was ich gerne mache, ist auf eigene Posts zu verweisen, aber in diesem Falle:

    „@ Arprin

    Gehen wir beide die vorhandenen Fakten mal gemeinsam durch:

    – 85 Tote gehören 3 Familien an. Alle umliegenden Wohnungen und Bewohner haben dieses Massaker komplett unverletzt überstanden.

    Rebell sagt: “die Shabiha” (gut, dass es sie gibt, so ein Platzhalter wie Al Qaida) sei von Haus zu Haus gegangen und habe wahllos massakriert. Offensichtlich aber fand ein selektives Morden statt. Passt nicht!

    -Zwei Familien waren in der Kleinstadt “vorbelastet”:
    Die eine ist vor Jahren zum Schiitentum konvertiert, die andere stellte einen Parlamentsabgeordneten. Eine Tötung seitens der “Shabiha” passt nicht!!

    – Houleh/Taldow ist Rebellengebiet, ein traditionell extremistisch sunnitisches Gebiet. Wie schafft es die Shabiha ungestört durch die Häuser zu flanieren und die Frauen und Kinder umzubringen? Wo sind deren Ehemänner, Väter, Brüder? Passt nicht!!!

    – Ein elfjähriger Junge beschmiert sich mit dem Blut seiner getöteten Mutter und Brüder und entkommt so dem Massaker. Er berichtet von “Kahlköpfigen Männern mit langen Bärten”… So sehen Salafisten aus. Passt nicht!!!!“

    Da jeder scheinbar nur SEINER Presse glaubt, müssen hier wohl Fakten auf ihre Plausibilität überprüft werden.

    • arprin Says:

      Was ist mit dir los? Hast du den Artikel nicht gelesen?

      – Die drei Familien, darunter Abd al-Razaq und al-Sayed, waren Sunniten und nicht regimetreu.

      – Es gibt keine Hinweise dafür, dass eine Familie zum Schiitentum konvertiert ist.

      – Sogar die syrische Regierung gibt doch an, dass sie Checkpoints in der Stadt hatte und dass diese angegriffen wurden.

      – Der elfjährige Junge sagt eindeutig, dass Panzer die Stadt beschossen hatten, dass Soldaten aus den Panzern ausgestiegen und dann in die Häuser eingedrungen sind. Er beschmierte sich dann mit Blut, damit die Angreifer, die er selbst als Shabiha bezeichnet(!), für tot hielten. Außerdem sagt er, dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren.

      – Ich habe alle Fakten auf Plausibilität überprüft. Du wiedeholst nur die falschen Angaben von Anna News und der FAZ und tun so, als sei das alles neu. Wie toll.

      • Nichtglauber Says:

        Falsch!

        Meine Hinweise besitzen die gleiche Wertigkeit wie deine.
        Die Regierung hat nie behauptet, keine Checkpoints in der UMGEBUNG zu unterhalten. Diese sind auch von den Rebellen kurz vor dem Massaker angegriffen worden, was die Rebellen nicht nur bestätigen sondern sogar stolz hausieren gehen.
        Und da fängt meine gesunde Skepsis an zu arbeiten… Zum Angriff (und sogar Einnahme) zweier Checkpoints brauchst du Männer, Rebellen, Bewaffnete – irgend was in dieser Art. Wie kann eine Schabihamiliz dann, frank und frei, in diese Stadt einfallen, sich exakt 3 Familien rauspicken (warum gerade diese?), sich die Frauen und die Kinder zurechtlegen, wahlweise erschiessen oder schlachten, ohne dass einer der edlen Ritter, von einigen auch Rebellen genannt, dieses zu verhindern versucht?
        In solchen Fällen lese ich alle „Hinweise“ quer und komme zum Schluss, dass deine Quellen eine komplett verrückte und verdrehte Story konstruieren.
        Und, by the way, was ist eigentlich mit der Familie des Parlamentsabgeordneten? Wie erklären DEINE Quellen diesen Fakt? Künstlerpech?

      • arprin Says:

        Meine Hinweise besitzen die gleiche Wertigkeit wie deine.

        Falsch! Drei deiner Hinweise sind bereits widerlegt:

        – Der elfjährige Ali sagt eindeutig, dass die Täter Shabiha und nicht Rebellen waren.
        – Es gab keine Familie, die zum Schiitentum konvertiert ist
        – Der Großteil der Opfer (Abd al-Razaq Familie) waren Sunniten und nicht Alawiten und Schiiten und suchte nach dem Massaker Schutz bei der Free Syrian Army

        In solchen Fällen lese ich alle “Hinweise” quer und komme zum Schluss, dass deine Quellen eine komplett verrückte und verdrehte Story konstruieren.

        Aus dem Artikel: „Wir haben also Zeugenaussagen, wir haben Videos, die den Beschuss der Stadt zeigen, wir haben die Namen der Opfer, die zum Großteil Sunniten waren und wir haben Bilder und Videos von den Beerdigungen der Opfer durch sunnitische Rebellen. Der Focus berichtete außerdem: „Einige Opfer seien durch schwere Waf­fen wie Pan­zer und Hau­bit­zen ums Leben gekom­men, über die nur das Militär ver­füge”. Die Welt berichtete: “Überlebende aus Hula sagten in der vergangenen Woche, dass die Angreifer aus alawitischen Dörfern gekommen seien” und “Die Einwohner der syrischen Stadt machen eine regierungstreue Miliz für die Bluttat verantwortlich … Vielleicht kann die FAZ ja beweisen, dass die Zeugenaussagen, die der UNO, Human Rights Watch und dem Guardian vorliegen und eindeutig angeben, dass die Täter Shabiha-Milizionäre waren und von alawitischen Döfern gekommen sind, falsch sind. Vielleicht kann sie beweisen, dass die Abd al-Razaq Familie keine Sunniten waren oder dass sie regimetreu waren. Vielleicht kann sie beweisen, dass der elfjährige Ali al-Sayed lügt. Vielleicht kann sie beweisen, dass es kein Beschuss auf al-Hula gab und dass die Videos, die diesen zeigen, falsch sind. Vielleicht kann sie erklären, warum die Opfer von sunnitischen Rebellen begraben wurden. Vielleicht kann sie erklären, warum einige Opfer Wunden vorwiesen, die nur vom syrischen Militär stammen konnten. Vielleicht kann sie beweisen, dass nur Salafisten kahlgeschoren sind und lange Bärte tragen. Vielleicht kann sie beweisen, dass nur ihre anonymen Zeugen die Wahrheit sagen.“

        Und, by the way, was ist eigentlich mit der Familie des Parlamentsabgeordneten? Wie erklären DEINE Quellen diesen Fakt? Künstlerpech?

        Meine Güte. Im Ernst, was ist mit dir los? Wenn du den Artikel nicht gelesen hast, solltest du auch nicht kommentieren, verstanden?

        Aus dem Artikel: „Betrachten wir auch nochmal folgende Aussage von Anna News: “Aus dem Al-Saed-Clan wurde die Familie des Bruders von Abdullah Al-Mashlab, dem drittwichtigsten Mann im syrischen Parlament, komplett ausgelöscht.” Auch die FAZ hatte dies behauptet: “Zudem waren die in Taldou lebenden Verwandten des regimetreuen Parlamentsabgeordneten Abdalmuti Mashlab unter den Ermordeten.” Dass die Familie von Al-Mashlab unter den Opfern gewesen ist, wurde auch im vorläufigen Bericht der syrischen Staatsmedien berichtet. Für diese Behauptung gibt es weder Beweise noch Gegenbeweise. Allerdings ist eins merkwürdig: Der elfjährige Junge Ali Adil al-Sayyid (bzw. Al-Saed, al-Sayed oder al Sajjid) müsste ja, wenn der Parlamentsabgeordnete Al-Mashlab der al-Sayed Familie angehört, ebenfalls ein Verwandter von Al-Mashlab sein. Ali sagt aber eindeutig, dass die Tat von Shabiha-Kämpfern begangen wurde und gab sogar an, dass seine Onkel gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren. Das passt nicht zusammen. Einer muss lügen: Entweder der elfjährige Ali oder das Trio Anna News/FAZ/die syrischen Staatsmedien.“

        Wie schafft es die Shabiha ungestört durch die Häuser zu flanieren und die Frauen und Kinder umzubringen? Wo sind deren Ehemänner, Väter, Brüder? Passt nicht!

        Das ist natürlich so ein selten dämliches Argument, das man normalerwiese von 9/11 Truthern und anderen Volldeppen hört. Genauso gut könnte man fragen: „Wie konnte die Free Syrian Army ungestört in die Häuser der Alawiten und Schiiten eindringen? Wo waren ihre Väter, Ehemänner, Brüder?“ Die Angreifer waren bewaffnet, also konnten ihe Familien, die, da sie ja tot sind, nicht bewaffnet waren, sie nicht beschützen.

  4. Tschabaladores Says:

    Die UNO und Human Rights Watch sind unglaubwürdig. Es ist bekannt, dass die UN- Menschenrechtskommission über die westlichen (mitlerweile fast durchgängig regierungsnahen oder von westlichen Regierungen infilitrierten) Menschenrechtsorganisationene kontrolliert wird. Human Rights Watch ist eine US- hörigie NGO wie seit jüngerer Zeit auch Amnesty International USA!

    • antifo Says:

      Daß HRW und AI US-hörig sind ist bekannt
      http://www.pravoslavie.ru/english/7184.htm
      http://www.pravoslavie.ru/english/7186.htm

      • arprin Says:

        @Tschabaladores, Antifo:

        So sieht also „US-Hörigkeit“ aus:

        Guantánamo is gulag of our time, says Amnesty

        Und Marat Musin ist natürlich viel, viel, viel neutraler als Amnesty und HRW…

      • antifo Says:

        Hast Du jemals davon gehört, dass HRW amerikanische oder britische Führer wegen deren pausenlos begangener Kriegsverbrechen vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag bringen wollen? Ich nicht. Das versuchen sie deshalb nicht, weil das ihren Geldgebern nicht schmecken würde. So wird HRW bekanntlich von dem milliardenschweren Spekulaten George Soros unterstützt.

      • arprin Says:

        Hier ein paar Beispiele aus den letzten Monaten:

        http://www.hrw.org/news/2011/07/11/united-states-investigate-bush-other-top-officials-torture
        http://www.hrw.org/news/2011/08/11/shrinking-world-george-w-bush
        http://www.hrw.org/news/2011/10/12/canada-don-t-let-bush-get-away-torture

        Amnesty International, Human Rights Watch Call For Arrest Of George W. Bush

        Und zu Soros: Financier Soros puts millions into ousting Bush (2003), Why We Must Not Re-elect President Bush (2004)

      • antifo Says:

        Ich sprach vom Kriegsverbrechergericht in Den Haag. Bei den amerikanischen Kriegsverbrechern geht da nicht, weil die USA die entsprechenden Int. Verträge nicht unterzeichnet haben. Bei Blair ginge das aber …

      • antifo Says:

        Ansonsten empfehle ich den Abschnitt „THE DOUBLE STANDARDS OF HUMAN RIGHTS WATCH“ in dem zweiten Link zu pravoslavie.ru.

        Wenn schon die Erfassung von Menschenrechtsverletzung einseitig ist, dann sind die HRW-Berichte natürlich ebenso einseitig.

      • arprin Says:

        Ist dieser Bericht für dich einseitig „proamerikanisch“?

        Syria: Armed Opposition Groups Committing Abuses- End Kidnappings, Forced Confessions, and Executions

        Und warum beantwortest du nicht meine Frage: Ist SANA und Musin, der selbst eine politische Agenda verfolgt, für dich nun „neutral“ oder nicht?

      • antifo Says:

        Für wie neutral hältst Du die Medien denen Du Dein Vertrauen schenkst? Als Du „erfuhrst“ dass „das Assad-Regime“ Zivilisten „umgebracht hat“, stützten sich die Berichte einzig und allein auf Aussagen des US-Aussenministeriums, das fragwürdige und widersprüchliche Angaben der „Aktivisten“ aufgegriffen hatte.

        Seit diesem Zeitpunkt kommt es Dir so vor, als müsse das die Wahrheit sein. Jede dieser „Wahrheit“ widersprechende Information wird von Dir systematisch ausgeblendet. Deswegen sträubst Du Dich auch so sehr letzen Stand der Erkenntnisse anzuerkennen. Niemand kann freilich ausschließen, dass sich da nochmal etwas ändert, aber aktuell sieht es nicht danach aus.

        Hier Deine Worte:

        Einer muss lügen: Entweder der elfjährige Ali oder das Trio Anna News/FAZ/die syrischen Staatsmedien.

        Gewissheit kann es erst dann geben, wenn eine ordentliche Untersuchung der UN durchgeführt wurde, bei der Zeugenaussagen beider Seiten gehört und berücksichtigt werden.

        Dass Frau Clinton die Angaben der Aktivisten ungeprüft und unreflektiert übernahm lag daran, dass Obama schon ein Jahr davor Jahr Präsident Assad zum Rücktritt aufgefordert hatte. So wird die Obama-Administation von den „Rebellen“ in Syrien von einem Fehler zum Nächsten getrieben und findet keine Lösung. Clinton gilt in den USA daher auch nicht als gute Außenministerin. Ihre Syrien-Politik wird sehr scharf kritisiert, weil den Leuten natürlich auffällt, dass da kein Konzept da ist. Alle regen sich auf, dass Obama das Heft des Handelns nicht in der Hand hat und die USA in eine ausweglose Lage gebracht hat, aber mit Ausnahme von Ron Paul sagt niemand, weshalb das so ist.

        Auch Mitt Romney hat kein Konzept. Beschönigend sprechen die US-Medien von „Work in progress“. Der Stimmung des von den Medien irre gemachten amerikanischen Volkes folgend sagt Romney, dass er vorläufig zwar keine „Flugverbotszone“ befürwortet, aber „die Rebellen“ bewaffnen will:

        http://bostonglobe.com/news/nation/2012/06/18/mitt-romney-favors-arming-opponents-syria-government-but-opposes-backed-fly-zone/7D0ORayHFgKh8Is3O2I8aO/story.html

        Dabei verschweigt Romney, dass mit diesem Kurs nur ein blutiges Gemetzel herauskommen kann, redet aber gleichzeitig vom Schutz der Syrer. So führt Romney seinen Wahlkampf.

        Mit Fug und Recht konnte Christus „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ für Seine Peiniger beten. Die wußten wirklich nicht, daß Er Gottes Sohn war.

        Romney und Obama wissen aber sehr genau was sie tun. Sie wissen, dass sie mit dem Kopf durch die Wand wollen und dabei über Leichen zu gehen bereit sind, aber sie haben keine Ahnung wie fest diese Wand ist. Lawrow schrieb in seinem am 15. Juni 2012 auf Englisch veröffentlichten Artikel „On the Right Side of History“:

        It seems, however, that the authors of those reports did not bother asking themselves how the government could manage to stay in power without public support for more than a year, despite the extensive sanctions imposed by its main economic partners. Why did the majority of people vote for the draft constitution proposed by the authorities? Why, after all, have most Syrian soldiers remained loyal to their commanders? If fear is the only explanation, then why did it fail to help other authoritarian rulers?

        Je weiter sich die USA mit ihrer planlosen Syrien-Politik verrennen, desto größer wird der Gesichtsverlust sein.

        Es wird ein sehr schwerer Tag für die amerikanische Nation werden, wenn sie sich eingestehen muß, dass nicht Russland und China, sondern die USA, Frankreich, England und leider auch Deutschland auf der falschen Seite der Geschichte standen.

        Wenn Du die Glaubwürdigkeit der Zeugin Musins bewerten willst, dann mußt Du Dir das Video ansehen. Ich kann’s mir nicht ansehen, weil mein Internet-Zugang zu langsam ist. Außerdem ist mein Russisch nicht gut genug.

      • arprin Says:

        Ich habe keine einzige Quelle vom US-Außenministerium übernommen.

        Ich blende nicht alle Informationen aus, denn ich habe mich, wie du nicht leugnen kannst, mit den Aussagen in der FAZ und Anna News beschäftigt. Du dagegen hast dich in keinster Weise mit den Zeugenaussagen bei HRW, dem Guardian, der UNO usw. beschäftigt.

        Dass Assad noch immer einen Rückhalt in der Bevölkerung und beim Militär hat, habe ich auch nie geleugnet. Du wirfst mir Dinge vor, die ich nie gesagt habe. Wieso? Und wusstest du, dass Hitler noch 1944 einen großen Rückhalt in der Bevölkerung und im Militär hatte?

    • apxwn Says:

      Die UNO zieht seit Beginn der Syrien-Krise bezüglich der Zahl der „Opfer unter der Zivilbevölkerung“ einzig die Londoner Frittenbude SOHR als Quelle heran. Mag die UNO glaubwürdig sein, aber sie hat auch ihre Quellen, die man kaum als glaubwürdig bezeichnen kann.

  5. antifo Says:

    Ron Paul: Syrien im Fadenkreuz Washingtons

    Ron Paul: Syrien im Fadenkreuz Washingtons

    Auch Ron Paul ist skeptisch bzgl. Hula. Er hat eine stimmige Erklärung wie es zu der einseitigen Schuldzuweisung an die syrische Regierung kam und dann noch ein paar Fragen, die hier zum Thema passen:

    Niemand habe bislang erklären können, weshalb sich Einheiten der Regierung die Zeit genommen haben sollten, um von Haus zu Haus zu gehen und den Opfern die Hände zu binden bevor sie sie erschossen, sich dann aber wieder zurückgezogen, um den zurückkehrenden Rebellen diesen grausamen Fund hinterlassen.

    • arprin Says:

      Assads Mörderbanden begehen ständig Massaker, ohne darauf zu achten, wem sie den Fund hinterlassen. Sie haben schon zuvor vor Augen der Weltöffentlichkeit Massaker durchgeführt, ob vor Beobachtern der Arabischen Liga oder der UNO. Assad hat die Unterstützung Russlands, Chinas und des Irans und auch noch von großen Teilen der Bevölkerung sowie die Unentschlossenheit des Westens, besonders Obamas, auf seiner Seite. Er muss, egal wie groß die Empörung ist, kaum eine militärische Reaktion des Westens fürchten. Außerdem ist das Massaker, so makaber es auch klingt, gar nichts so besonderes, sondern eher „Routine“. Es ist nur deshalb bekannt geworden, weil die UNO das Massaker bestätigt hat und die Leichen der Opfer um die Welt gingen. Das ist normalerweise nie der Fall.

      • Nichtglauber Says:

        AI hat schon vor Jahren den Mantel der Unschuld verloren:
        „Participation in propaganda campaign leading up to the 1991 Gulf War

        There were some curious episodes in the lead up to the 1991 Gulf War. Hill & Knowlton launched a major propaganda campaign [5] to change US citizens’ attitudes about a possible US intervention in Kuwait. Part of this campaign produced the “throwing the babies out of the incubators” hoax presented by the daughter of the Kuwaiti ambassador in the US. As part of this propaganda campaign President Bush (Senior) appeared on national TV holding a copy of AI’s press release pertaining to the incubator story. It was portrayed as further proof of the incident.

        … Of course the worst instance is well known, and that’s the Kuwaiti dead babies report. I was on the AI USA board at that time, it was the late Fall of 1990 and, as you know, we were on the verge of going to war. There was going to be a debate coming up in the United States Congress, and a vote. And at the end of November or so, mid-November, since I was a board member, I got a pre-publication copy of the Amnesty report on the Iraqi invasion of Kuwait. So I immediately read through this report and it was sloppy, it was inaccurate even its statement of applicable law. It did not seem to me that it had gone through the normal quality control process.
        As for the allegation about the Iraqi soldiers taking babies out of incubators and putting them on the floor of the hospital where they did, I didn’t know if that was true or not, but it certainly sounded very sensationalist to me. And as a result of that, I made an effort to hold that report back for further review, on those grounds that I gave to you. And indeed I also enlisted a fellow board member for the same reason, and he and I both tried, and I made the point, even if this story about the dead babies is true, it’s completely sensationalist, and it is simply going to be used in the United States to monger for war, and could turn the tide in favor of war. And so you know, we really need to pull back on this, further review, more study.
        They wouldn’t do it. It was clear it was on the fast track there in London. This was not AI USA, this was in London. And it had been put on the fast track, they were ramming it through. They didn’t care. Finally, I said look, let us at least put out an Errata report to accompany it on those aspects that are clearly wrong. They refused to do that either. They then put the report out, and you know what a terrible impact that had in terms of war propaganda. Of the six votes in the United States Senate that passed the resolution to go to war, several of those senators said that they were influenced by the Amnesty report. Now I want to make it clear this was not a job by Amnesty International but by London, and what happened then, when the war started, at the next AI USA board meeting, I demanded an investigation. By then it had come out that this was Kuwaiti propaganda put together by the PR firm, Hill & Knowlton, and I demanded an investigation.
        Absolutely nothing happened. There was never an investigation, there was total stonewalling coming out of London. They refused ever to admit that they did anything wrong. There has never been an explanation, there has never been an apology. It’s down the memory hole like 1984 and Orwell. My conclusion was that a high-level official of Amnesty International at that time, whom I will not name, was a British intelligence agent. Moreover, my fellow board member, who also investigated this independently of me, reached the exact same conclusion. So certainly when I am dealing with people who want to work with Amnesty in London, I just tell them, „Look, just understand, they’re penetrated by intelligence agents, U.K., maybe U.S., I don’t know, but you certainly can’t trust them.“
        — Prof. Francis Boyle, Interview with Dennis Bernstein, CovertAction Quarterly Number 73 Summer 2002, pp. 9-12, 27.“

      • arprin Says:

        SANA hat schon 1965 (beim Jahr seiner Gründung) seine Unschuld verloren.

        AI und HRW kritisieren die USA auf massivste Weise, sie sind nicht parteiisch oder gar staatlich gelenkt. Sie kritisieren natürlich auch die Verbrechen der Rebellen:
        Syria: Armed Opposition Groups Committing Abuses- End Kidnappings, Forced Confessions, and Executions

        Glaubst du wirklich mehr, was SANA und Musin, der selbst politisch tätig ist, sagen, als AI und HRW? Denkst du, dass HRW Zeugenaussagen gefälscht hat? Und dass nur, weil sie etwas anderes sagen als das, was dir passt?

      • arprin Says:

        Ich habe keine Zeugenaussagen von Amnesty International zitiert, nur von Human Rights Watch. AI mag ich nicht unbedingt, obwohl sie auch mal gute Arbeit verrichten. Was mich am meisten an dieser Organisation beschwert ist ihre einseitige Berichterstattung zu Israel.

        Hier ein par Beispiele:
        ‚Amnesty report against Israel written by pro-Palestinian activists‘
        NGO refutes Amnesty report condemning Gaza blockade
        Amnesty approves controversial anti-Israel event
        Amnesty refuses to reconsider anti-Israel activist speech
        Amnesty’s obsession with Israel

        HRW erzählt oft auch Unsinn. Ich finde, dass Freedom House die glaubwürdigste Menschenrechtsorganisation ist.

      • antifo Says:

        Assads Mörderbanden begehen ständig Massaker, ohne darauf zu achten, wem sie den Fund hinterlassen.

        Lies nochmal die Frage von Senator Ron Paul. Hier die Übersetzung aus der Berliner Umschau:

        Niemand hat erklärt, warum Regierungskräfte sich die Zeit nehmen sollten, von Haus zu Haus zu gehen, die Hände der Opfer zu fesseln, bevor sie sie erschießen, und sich dann zurückziehen, um die Rebellen hereinzulassen, damit diese über die grauenhaften Einzelheiten berichten konnten.

        http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=53822&title=Seid+ihr+bereit+f%FCr+den+Krieg+gegen+Syrien%3F+&storyid=1001338966048

  6. Nichtglauber Says:

    Ich würde weder SANA, noch RT, noch Fox, noch CNN, ARD, Welt, Zeit oder BILD einen Freibrief ausstellen – und auch nicht AI oder HRW! Und genau das ist der Punkt. Kommst du irgendwann vielleicht auch mal zur Erkenntnis, dass „das wahrhafte Medium“ nur eine Ente ist und nirgends existiert, kannst du endlich anfangen, die Informationen abzuwägen und die Plausibilität einzubinden.

    • arprin Says:

      Genau das habe ich getan:

      – Sowohl die FAZ, Musin, als auch der Guardian, BBC, Daily Mail sowie AI und HRW erwähnen, dass die Abd al-Razaq Familie unter den Opfern war
      – Es gibt keine Hinweise dafür, dass diese Familie schiitisch oder alawitisch oder regimetreu war
      – Die syrische Regierung leugnet, dass sie die Stadt beschossen haben, aber es gibt Videos, die den Beschuss zeigen
      – Human Rights Watch sagte aus, dass die Abd al-Razaq Familie nach dem Massaker Schutz bei der FSA suchte. Die Opfer wurden auch, wie Bilder und Videos zeigen, von sunnitischen Rebellen beerdigt
      – Einige Opfer hatten laut den UN-Beobachtern Wunden, die nur von Waffen des syrischen Militärs stammen konnten
      – Die Zeugenaussagen, die Human Rights Watch, die UNO, der Guardian und der Daily Mail dokumentierten, berichten eindeutig, dass die Täter den Shabiha angehörten und aus alawitischen Dörfern kamen
      – Der Ex-Major Jihad Raslan, der nach der Tat desertiert ist, sagte aus, dass er gesehen hat, dass die Täter Shabiha waren
      – Der elfjährige Junge Ali al-Saye sagte, dass die Täter Shabiha waren und dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren

      Du dagegen betätigst dich weiter als Propagandasprecher von Assad und seines widerlichen Folterregimes.

      • Nichtglauber Says:

        Arprin, du drehst dich im Kreis und willst nicht verstehen. Daher im Einzelnen:

        „- Es gibt keine Hinweise dafür, dass diese Familie schiitisch oder alawitisch oder regimetreu war“… berichten deine Quellen. Meine Quellen behaupten das Gegenteil!

        „- Die syrische Regierung leugnet, dass sie die Stadt beschossen haben, aber es gibt Videos, die den Beschuss zeigen“ … leider nicht korrekt:
        Die FSA selbst berichtet von einem ANGRIFF auf Checkpoints der Armee und die Einnahme zweier. Die syrische Führung bestätigte, dass es zu Kampfhandlungen kam.

        „- Human Rights Watch sagte aus, dass die Abd al-Razaq Familie nach dem Massaker Schutz bei der FSA suchte. Die Opfer wurden auch, wie Bilder und Videos zeigen, von sunnitischen Rebellen beerdigt“
        HRW ist keine Instanz, war nicht dabei. Einige Bilder zeigen, dass TOTE beerdigt wurden.

        „- Einige Opfer hatten laut den UN-Beobachtern Wunden, die nur von Waffen des syrischen Militärs stammen konnten“
        Das betrifft die Verwundungen der Menschen, die durch die Reaktion der Armeestellungen auf die erfolgten Angriffe der Rebellen getötet wurden.
        In diesem Zusammenhang solltest du wissen, dass bis zur jetzigen Minute keine Verurteilung der syrischen Seite seitens der UN erfolgt ist!

        „- Die Zeugenaussagen, die Human Rights Watch, die UNO, der Guardian und der Daily Mail dokumentierten, berichten eindeutig, dass die Täter den Shabiha angehörten und aus alawitischen Dörfern kamen“.
        Hier müssen wir hoffentlich gemeinsam lachen. Die Aufzählung der „Quellen“ überzeugt nicht, da, und hier sind wir wieder im angesprochnen Kreis, meine Quellen gegenteilges behaupten!

        „Der Ex-Major Jihad Raslan, der nach der Tat desertiert ist, sagte aus, dass er gesehen hat, dass die Täter Shabiha waren“.
        Totsicheres Argument. Dein geliebter Musin präsentiert dafür eine Stadtbewohnerin, die ganz andere Täter gesehen haben will…

        „- Der elfjährige Junge Ali al-Saye sagte, dass die Täter Shabiha waren und dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren“
        Ach ja… und wer garantiert dir, dass seine zweite Aussage nicht unter Zwang der FSA getätigt worden ist??

        „Du dagegen betätigst dich weiter als Propagandasprecher von Assad und seines widerlichen Folterregimes.“
        Falsch… ich betätige mich als Aufklärer in einem vom Westen widerlich geführten Großkrieg zur Sicherung dessen Interessen.
        Und Apropos widerliches Folterregime: Schönen Gruß noch an die demokratisch prosperierenden Freundesstaaten Königreich Saudiarabien (bald 800 Leo 2?) und Qatar (bald einige Dutzend Eurofighter?).
        Und ein Hoch der Aufrichtigkeit und der konsequenten Umsetzung der demokratischen Werte überall auf der Welt!

      • arprin Says:

        Also ist es so: Alles, was HRW, AI, Guardian, Daily Mail und die UNO sagen, ist gelogen, weil sie alle nur amerikanisch-zionistisch-wahhabitische Propaganda betreiben (obwohl HRW, AI, Guardian, Daily Mail und die UNO merkwürdigerweise auch die Rebellen und die Golfstaaten kritisieren), während Musin der Inbegriff eines neutralen und objektiven Journalisten ist, da er in einem „Solidaritätskomitee für Libyen und Syrien“ arbeitet, indem auch Antisemiten, Holocaustleugner und Islamisten tätig sind. Wenn du das glauben willst- ok, nur zu.

        „Schönen Gruß noch an die demokratisch prosperierenden Freundesstaaten Königreich Saudiarabien (bald 800 Leo 2?) und Qatar (bald einige Dutzend Eurofighter?).“

        Ich habe nie in irgendeiner Form die Saudis oder Katar verteidigt. Im Gegenteil, ich habe in meinen letzten drei Syrien-Artikel die Einmischung der Golfer kritisiert und ich kritisiere auch die Rebellen. Ich habe auch vor einigen Monaten mehrmals und eindeutig die Waffenlieferungen an Saudi-Arabien kritisiert (die übrigens nach Agenturmeldungen noch zu keinem neuen Grass-Gedicht geführt haben). Ich habe nie irgendeine Diktatur oder irgendwelche Verbrechen verteidigt. Wenn du nochmal solche falsche und bösartige Unterstellungen tätigst, landest du in meihem Spam-Filter. Das ist eine klare Ansage.

        Während ich mich nie zu einem Komplizen eines Folterregimes oder von Terrorbanden gemacht habe, betätigst du dich weiter als Schreibtischmittäter bei Assads Völkermord, genauso wie Todenhöfer, Meyssan oder Musin. Solchen Leuten wie dich wünscht man irgendwann nur noch ihre eigene Assad-Erfahrung in den Folterkellern des Regimes, damit sie wissen, wem sie zujubeln.

  7. Nichtglauber Says:

    http://www.welt.de/politik/ausland/article106632751/Die-Rebellen-verhalten-sich-wie-Kriminelle.html

    Ließ` dir auch gerne die vielen Kommentare zu diesem Artikel durch…

    • arprin Says:

      ??????

      1. Du weißt schon, dass das die WELT ist, oder? Eine Springer-Zeitung aus dem Westen! Hieß es nicht immer, dass die nur antisyrische Propaganda verbeiten und wir uns deshalb nur auf SANA und westlichen Verschwörungsbloggern verlassen dürfen?
      2. Was willst du mir mit diesem Artikel sagen? Dass die Rebellen böse sind? Wann habe ich mich als Freund der Free Syrian Army ausgegeben?
      3. Existiert in deinem Universum das Böse in Syrien nur auf Seiten der Opposition? Hast du schon diesen Artikel gelesen? http://www.welt.de/politik/deutschland/article13815063/Wir-sollten-gezielt-auf-Menschen-schiessen.html

      Man, du bist echt ein widerlicher, schamloser Propagandist.

      • Nichtglauber Says:

        Stört es dich jetzt, dass die Welt so einen Artikel bringt?
        Interessant ist in diesem Falle nicht die Welt, sondern dass dieser Bericht LIVE aus Syrien kommt… ohne londoner Umweg, Aktivistenaussagen per Telefon, Informationen aus Ammaner oder Kairoer Büros!
        Und: was willst du eigentlich? Werden hier Berichte von Hinter der Fichte oder von Musin reingestellt, ist es dir nicht recht. Stellt man dir mal Berichte aus Medien rein, die du dauernd zitierst, ist es dir auch nicht recht…
        Und angesichts deines letzten Aussetzers solltest du mich tatsächlich sperren, um weiteren Schaden zu vermeiden.
        Die nächsten Monate werden uns zeigen, wohin die Reise geht. Da können wir beide noch so viel schreiben und streiten!

      • arprin Says:

        Es stört mich ganz und gar nicht! Im Gegenteil, die Verbrechen der Rebellen sollten auch dokumentiert werden (was HRW und unsere Medien ja auch tun). Ich finde nur diesen Umschwung merkwürdig. Zuerst heißt es, unsere Medien verbreiten nur Propaganda, dann auf einmal sind sie glaubwürdig, wenn sie die Rebellen kritisieren. Du kennst wirklich nur Schwarz und Weiß: Auf der einen Seite der gute Reformer Assad, auf der anderen Seite die bösen Islamistischen Terrorbanden. Dass die Opposition auch aus Demokraten besteht, willst du und der ganze Assad-Fanclub nicht wahrhaben.

        „Und angesichts deines letzten Aussetzers solltest du mich tatsächlich sperren, um weiteren Schaden zu vermeiden.“

        Was für ein Aussetzer?
        Und ich muss dich leider enttäuschen: Ich bin zu tolerant, um dich zu sperren, wenn du noch ein gewisses Niveau beibehältst. Bei den Pro-Assad-Blogs bin ich übrigens gesperrt. Das sagt schon alles.

  8. Nichtglauber Says:

    „Ich habe nie irgendeine Diktatur oder irgendwelche Verbrechen verteidigt. Wenn du nochmal solche falsche und bösartige Unterstellungen tätigst, landest du in meihem Spam-Filter. Das ist eine klare Ansage.“
    Das ist dein gutes recht als „Gastgeber“. Nur:
    Solltest du nicht das aushalten können, was du anderen vorwirfst?

    „“Schönen Gruß noch an die demokratisch prosperierenden Freundesstaaten Königreich Saudiarabien (bald 800 Leo 2?) und Qatar (bald einige Dutzend Eurofighter?).”

    Ich habe nie in irgendeiner Form die Saudis oder Katar verteidigt.“
    Der Adressat meiner Kritik in diesem Ausschnitt ist erst sekundär das KSA oder Qatar. Ich beziehe mich hier ganz klar auf die demokratischen Staaten, namentlich USA, Deutschland, Frankreich, England!!

    • arprin Says:

      „Solltest du nicht das aushalten können, was du anderen vorwirfst?“

      Habe ich dir je etwas Falsches vorgeworfen? Bist du kein Assad-Anhänger, der kein einziges schlechtes Wort über sein Folterstaat verliert und hinter allem eine globale Anti-Assad-Verschwörung witterst?

      „Der Adressat meiner Kritik in diesem Ausschnitt ist erst sekundär das KSA oder Qatar. Ich beziehe mich hier ganz klar auf die demokratischen Staaten, namentlich USA, Deutschland, Frankreich, England!!“

      Na sieh einer an: Da haben wir was gemeinsam. Nur gibt es doch einen Unterschied zwischen Syrien und Saudi-Arabien: In Saudi-Arabien gab es keine 12.000 Tote in den letzten 15 Monaten.

  9. Syrien: Auf der richtigen Seite der Geschichte « Angst vor Folter ist keine Phobie Says:

    […] unbedarfte Zeitgenossen glauben immer noch an die Neutralität der westlichen Massenmedien. Sie durchschauen nicht wie Nachrichten mitunter […]

  10. andromeda8 Says:

    Vielen Dank für diesen Artikel, arpin, sehr gute und logische Darstellung, was an dem FAZ-Artiken und seinen Quellen nicht stimmt. Mich hat die groteske Darstellung ebenfalls zu zwei Blogs über Houla veranlasst: http://spidersinthepalmtree.wordpress.com/
    Nur was das Statement der Bürger Houlas betrifft: Wir sind mit dem Durchkämmen der arabischen Seiten noch nicht ganz durch, haben bislang jedoch keine unterzeichnete Version finden können. Du?

  11. Nichtglauber Says:

    Houleh und kein Ende:

    „So leise wie möglich hat BBC World News Redakteur Jon Williams eingeräumt, dass die weltweite Medien-Berichterstattung über das Hula-Massaker letzten Monat in Syrien eine Ansammlung von Lügen war. Auch sein eigener Arbeitgeber war keine Ausnahme.“

    http://weltereignisse.blogspot.de/2012/06/berichte-uber-hula-massaker-basieren.html

    „Williams schließt seinen Blog mit einem Rat an seine Kollegen: „Eine gesunde Skepsis gehört für einen Journalisten zu den wesentlichen Eigenschaften. Umso mehr, wenn es sich um die Berichterstattung in einem offenen Konflikt handelt. Der Einsatz ist hoch, und vielleicht ist nicht alles so, wie es scheint.“

    Das waren so in etwa auch meine Worte, richtig?

  12. Nichtglauber Says:

    „it’s not clear who ordered the killings…“
    Das ist eine Aussage, die weit entfernt ist von alles und nichts.
    Darauf basierend ergibt sich zwangsläufig die Frage:
    auf welchen tragenden Quellen fußt dein Leitartikel denn, wenn selbst die BBC („gerade in einem so seriösen Medium wie dem BBC.“) keinerlei verwertbare Indizien hat?

    • arprin Says:

      „auf welchen tragenden Quellen fußt dein Leitartikel denn, wenn selbst die BBC (“gerade in einem so seriösen Medium wie dem BBC.”) keinerlei verwertbare Indizien hat?“

      Wann hörst du auf, Fragen zu stellen, die ich schon Dutzende Male beantwortet habe?

      • Nichtglauber Says:

        Arprin:

        Dass folgende Quellen („HRW, AI, Guardian, Daily Mail und die UNO“) deine Bezugsorgane sind, habe ich ja schon verstanden. Aber das ändert nichts am Kern der Frage:
        wie kommen die an „Indizien und Fakten“?
        Exklusivverträge mit den Augenzeugen?
        Und die UNO kann schon gar nichts berichten, haben sich die UN-Missionare bisher ja noch gar nicht zur offiziellen Darstellung durchringen können!

      • arprin Says:

        Nichtglauber:

        Also ich habe ehrlich gesagt besseres zu tun als mich immer wieder mit denselben Fragen und deiner Assad-Propagandamaschinerie zu beschäftigen. Das wird mir zu langweilig und blöd. Eigentlich sollte es dir genauso ergehen. Solange du keine neue Quellen, die ich in meinem Artikel oder in den Kommentaren schon genannt wurden, vorzuweisen hast, werden deine Kommentare hier nicht mehr veröffentlicht.

        Zum letzten Mal: HRW hat Augenzeugen VOR ORT befragt. Zitat: „Anwohner und Überlebende berichteten Human Rights Watch, wie der Angriff auf Hula ablief.“ Dasselbe gilt für alle anderen Quellen, die wesentlich neutraler und objektiver sind als Musin, wie ich mehrmals erläutert habe. Es gibt keine Exklusivverträge, weder für Musin noch für HRW. Aber man kann schon abschätzen, wer glaubwürdiger ist.
        Die UNO hat Syrien für den Angriff veruteilt, aber dank Russland wurde die Regierung nicht explizit als Schuldige benannt. Allerdings stellt die Erklärung fest, dass das Regime schwere Artillerie in Wohngebieten eingesetzt und damit gegen den mit der UN vereinbarten Friedensplanverstoßen hat sowie das einige Opfer Wunden hatten, die nur vom syrischen Militär stammen konnten. Der deutsche UN-Botschafter sagte: „Die Beweise sind eindeutig, da ist nichts zweifelhaft. Da sind klare Spuren der Regierung bei diesem Massaker.“ Die UNO hat jedoch möglicherweise selbst Blut an den Händen kleben. Der Aktivist Abu Emad sagte: „Wir haben die Beobachter während des Massakers angerufen. Sie haben sich geweigert zu kommen, und das Morden zu stoppen. Verdammt seien die Beobachter, verdammt sei die ganze Mission.“ Aktivisten hatten schon am 26.Mai wegen unterlassener Hilfeleistung geklagt.
        Dass man den FAZ-Bericht in die Tonne kloppen kann, kann man schon daran sehen, dass die Aussage des elfjährigen Jungen Ali al-Sayed als „Indiz“ für die Täterschaft der Rebellen genannt wird, obwohl Ali EINDEUTIG die Shabiha als Täter genannt hatte. Der Bericht ist reinster Schweinejournalismus. Und zu Musin muss ich wohl nichts mehr sagen.

        So, und jetzt lass den Artikel einfach ruhen, solange du nichts Neues und Konstruktives mehr beizutragen hast.

      • antifo Says:

        Es gibt auch Human Rights First, eine „nonpartisan human rights organization“. Auf deutsch: HRF ist /überparteilich/, bemüht also sich immer beide Seiten zu sehen.

        Bei HRW ist das nicht gegeben. In der Folge ist auch in deren Berichten von den Menschenrechtsverletzungen, die von „den Rebellen“ begangen werden keine Rede. Zu Menschenrechtsverletzungen gehören neben Bombenattentaten zur Ermordung von Zivilisten auch die Erschießung von Polizisten. Syrische Polizisten sind nämlich auch Menschen und es gibt auch kein Menschenrecht zum bewaffneten Aufstand. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht in Artikel 29 Absatz 2:

        Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.

        Alle in den vorhergehenden Artikeln aufgeführten Rechte und Freiheiten stehen unter einem generellen Vorbehalt. Gesetze die die Rechte und Freiheiten beschränken sind als legal anzusehen, sofern sie dazu dienen die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

      • arprin Says:

        Hast du die Artikel von HRW gelesen? Es sieht nicht so aus, denn HRW schreibt:

        Abuses include kidnapping, detention, and torture of security force members, government supporters, and people identified as members of pro-government militias, called shabeeha. Human Rights Watch has also received reports of executions by armed opposition groups of security force members and civilians.

        Und wer wie du jede Menschenrechtsverletzung auf Seiten von Assad schweigt, sollte sich nicht wegen angeblicher Einseitigkeit beschweren, oder?

        Und Human Rights First berichtet auch nicht gerade Assad-freundlich
        http://www.humanrightsfirst.org/2012/06/19/u-s-targets-enablers-in-effort-to-halt-russian-arms-shipment-to-syria/

      • antifo Says:

        Wenn Du auf meine Antworten nicht eingehst, macht es keinen Sinn daß wir uns unterhalten.

        —> Wo sind die Berichte über die von „den Rebellen“ ermordeten Polizisten und durch Bombenanschläge umgekommenen Zivilisten?

      • arprin Says:

        Ich habe es glaube ich schon viermal verlinkt. Wenn du diese Links nicht anklickst, macht es keinen Sinn dass wir uns unterhalten.

        Hier ein fünftes Mal: Syria: Armed Opposition Groups Committing Abuses (Kidnappings, Torture, Executions)

      • antifo Says:

        Gut. Dann wirst Du mir wohl nicht widersprechen, wenn ich sage, daß das Vorgehen gegen diese bewaffnete Opposition legitim ist.

      • arprin Says:

        Was ist denn mit dir los?

        1. Erkennst du jetzt zumindest an, dass HRW eine neutrale und glaubwürdige Quelle ist? (wofür du nur hättest die Links anklicken müssen, die ich hier mehrmals hinterlassen habe)
        2. Kannst du auch mal was zu Assads Massakern sagen oder funktioniert dein Gehirn zu wenig dafür?
        3. Sind für dich dreijährige Kinder Mitglieder der bewaffneten Opposition?

      • antifo Says:

        Solange kein tragfähiges Konzept da ist, steht zu befürchten, dass nach dem Putsch alles noch schlimmer wird — siehe Libyen.

        Wenn Du Dich auf die Seite der „Rebellen“ stellst, dann solltest Du Dich mit deren Konzepten befassen. Solange Du das nicht tust, ist das unverantwortlich.

      • arprin Says:

        Ich stelle mich nicht auf der Seite der Rebellen. Ich stelle mich auf der Seite von wirklichen demokratischen Reformen, an der die friedliche syrische Opposition beteiligt werden muss. Und was soll jetzt diese Diskussion? Das hat doch nichts mit al-Hula zu tun. Hör doch auf, vom Thema abzulenken.

        Nochmal die Frage: Kannst du auch mal was zu Assads Massakern sagen oder funktioniert dein Gehirn zu wenig dafür?

      • arprin Says:

        „Alle in den vorhergehenden Artikeln aufgeführten Rechte und Freiheiten stehen unter einem generellen Vorbehalt. Gesetze die die Rechte und Freiheiten beschränken sind als legal anzusehen, sofern sie dazu dienen die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.“

        1. Die syrische Regierung benutzt illegale Methoden, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Gewalt ist nur in Fällen von Notwehr, nicht aber als gezielte Taktik zur Problemlösung erlaubt.
        2. Hätten sie das „kein Menschenrecht zum bewaffneten Aufstand“ auch den Menschen im Warschauer Ghetto gesagt? Sowohl ein verfolgter Oppositioneller als auch ein Regimetreuer hat das Recht, sein Leben im Notfall mit Waffen zu schützen.

      • antifo Says:

        1. Sofern illegale Methoden benutzt werden sind diese Methoden natürlich illegal. Der richtige Weg ist die bestehenden Möglichkeiten zum juristischen Vorgehen zu nutzen. Wenn die juristischen Möglichkeiten dazu nicht ausreichen, dann müssen Gesetze erlassen werden, die die Situation verbessern.

        2. Was im W.G. passiert ist, wird als Völkermord bezeichnet. Die sind völkerrechtlich anders zu behandeln. Völkermord gibt es in Syrien aber nicht. Bei Libyen hieß es damals, daß in Bengasi ein „Völkermord“ bevorstehe. Das war aber Quatsch:

        Wie weiter in Libyen?

      • arprin Says:

        1. Es ist nicht legal, willkürlich Menschen zu verhaften und zu foltern, Städte zu besetzen, zivile Wohnviertel zu bombardieren und die Strom- und Wasserversorgung zu unterbinden, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, wie es die syrische Armee macht.
        2. Es muss kein Völkermord sein. Fälle von Notwehr gibt es in jedem bewaffneten Konflikt und sie werden auch völkerrechtlich anders behandelt.

      • antifo Says:

        Es genügt in diesem Fall die Überschrift zu lesen:

        Syrien: UN soll Massaker von Hula untersuchen
        http://www.hrw.org/de/news/2012/05/28/syrien-un-soll-massaker-von-hula-untersuchen

        Mein Artikel „Syrien: Auf der richtigen Seite der Geschichte“ ist also allemal konform mit HRW:

        Eine allgemein anerkannte Gewißheit wird es womöglich erst dann geben, wenn alle verfügbaren Zeugen im Rahmen einer von den Vereinten Nationen geleiteten Untersuchung angehört und berücksichtigt worden sind.

  13. Syrien: Desinformation wird brüchig | Kreidfeuer Says:

    […] unbedarfte Zeitgenossen glauben immer noch an die Neutralität der westlichen Massenmedien. Sie durchschauen nicht, wie Nachrichten mitunter […]

  14. aron2201sperber Says:

    Großartige Arbeit!

  15. Lesenwertes zum Massaker von Hula « Aron Sperber Says:

    […] https://arprin.wordpress.com/2012/06/18/das-massaker-von-al-hula-wer-steckt-dahinter/ […]

  16. apxwn Says:

    Hey Arprin et al., sicher habt ihr das schon gesehen, der Vollständigkeit halber gehört es aber unbedingt hierher:
    Welt Online, 24.06.2012: „Das Grauen von Hula und seine Zeugen“ – http://www.welt.de/politik/ausland/article107245065/Das-Grauen-von-Hula-und-seine-Zeugen.html
    Berliner Morgenpost, 23.06.2012: „In Syrien gibt es mehr als nur eine Wahrheit“ – http://www.morgenpost.de/politik/ausland/article107255456/In-Syrien-gibt-es-mehr-als-nur-eine-Wahrheit.html

    Autor ist jeweils Alfred Hackenberger. Das bedeutet, dass die Springerpresse jetzt mehrfach aus dem Grip der Mainstream-Berichterstattung zu Al-Hula auschert oder ausscheren durfte, denn das ging sicher nicht einfach so mir nichts dir nichts.

    • arprin Says:

      Die Artikel sind weitgehend gleich, der bei der WELT ist nur ein bisschen umfangreicher. Sie sagen absolut nichts Neues, sondern wiederholen die bisherigen “Zweifel” und nennen als einzige Quelle die unglaubwürdige Nonne Agnès-Mariam de la Croix, die schon 9/11 Truthern wie Meyssan ein Interview gegeben hat. Die Zeugen berichteten nicht nur über Militärkleidung, sie sagten eindeutig das die Opfer getötet wurden weil sie gegen das Regime waren und das sie nach dem Massaker bei der FSA um Schutz suchten. Das sagt z.B. auch Rasha Abd al-Razaq. Hackenberger hat sich die Zeugenaussagen wohl nicht durchgelesen.

      Man beachte auch folgenden Artikel:
      „Zeugen des Massakers in der syrischen Ortschaft Hula, bei dem 108 Zivilisten getötet wurden, haben der Darstellung widersprochen, dass regierungsnahe Milizen dafür verantwortlich sind. Übereinstimmend berichteten sie, dass es sich bei den Opfern „nahezu ausschließlich um Familien der alawitischen und schiitischen Minderheit in Hula handelt, dessen Bevölkerung zu mehr als 90 Prozent Sunniten“ sind. Dies berichteten sie unabhängig voneinander Reportern deutscher, holländischer, russischer und libanesischer Medien.

      deutsche= Rainer Hermanns FAZ-Bericht
      holländische= Martin Jansens Bericht mit der Nonne Agnes-Mariam de la Croix in Qara
      russische= Marat Musins Anna News-Bericht und Olga Kulygina
      libanesische= nicht genannt

      Auch wird wieder die Zeugenaussage des elfjährigen Jungen Ali al-Sayed vollkommen verdreht: „In einem Bericht der Nachrichtenagentur AP beschreibt Ali die Angreifer als „kahl geschorene Männer mit langen Bärten“– eine Darstellung, die eher auf radikal-islamistische Rebellen als auf Assads Schabiha-Milizen zutrifft.“ Offenbar hat auch die Badische Zeitung Alis Aussage nicht durchgelesen.

      Und für die Aussage, dass nach den Recherchen der Guardian „die wenigen Überlebenden des Massakers von Hula mit „alawitischem Akzent“ sprachen“ gibt es keine einzige Quelle. Im Gegenteil- der Guardian berichtete in Wirklichkeit, dass die Täter alawitischen Akzent hatten: „They spoke with an Allawite accent,“ he told the Guardian. „They said they were from Foulah. They were Shabiha. And they were proud of it.“

      Am 18.Juni berichtete der Spiegel im Artikel „Männer mit Knüppeln. Wer steht hinter dem Massaker von Hula?“, der online nicht zugänglich ist, dass in Taldou nur Sunniten und keine regimetreuen Alawiten gelebt hätten. Dies erwähnt auch Hackenberger in seinem Bericht: „In dieser Woche hielt der „Spiegel“ dagegen. In Taldu hätten ausschließlich Sunniten gelebt, heißt es dort.“

      • apxwn Says:

        Ich hatte ja, glaube ich, schon einmal angemerkt, dass ich es ablehne, den Konflikt im Allgemeinen und dieses Massaker im Speziellen auf eine religiöse / konfessionelle Ebene zu befördern, wie es der Spiegel, die FAZ usw. teilweise zu tun scheinen. Ich halte das für irreführend. Stichhaltiger sind solche Meldungen wie die, dass „Loyalisten“, darunter Familien von Parlamentsangehörigen, massakriert wurden. Ob Sunniten, Schiiten oder Konvertiten von einem zum anderen ist schon ein Versuch, hier auf altbekannte Weise den religiösen Motor für die Reaktion auf die Gräueltaten anzuwerfen.

        Syrien war als Staat mit vielen, friedlich nebeneinander existierenden Glaubensrichtungen bekannt. Auch die rigorose Behandlung der Moslembrüder früher trägt politischen Charakter. Ich denke, ein religiöser Tenor ist dem „Regime“ im gegenwärtigen Konflikt nicht anzulasten – nach dem Motto, das Regime begehe Massaker unter Sunniten. Das paßt nicht. Eher paßte das für die FSA, deren Parole in Homs – vielfach an den Häuserwänden in Baba Amr zu finden – u.a. lautet: „Christen in den Libanon, Alawiten ins Grab!“. Die letzten FSA-Stellungen in Homs befinden sich übrigens im sunnitischen Viertel Al-Halidija und im christlichen Viertel Al-Hamidija.

      • arprin Says:

        Wenn das Regime den religiösen Tenor aus dem Konflikt nehmen will, hätte sie zuvor mal lieber nicht den Verwaltungsapparat von Alawiten kontrollieren lassen sollen. Das wäre eine kluge Entscheidung gewesen.

        Und das es bei den Regimegegnern einzelne Gruppierungen gibt, die eine blutige konfessionelle Spaltung betreiben, ist sicher eine Gefahr. Aber man sollte auch beide Seiten sehen: Die Shabihabanden z.B. werden überweigend aus Alawiten rekrutiert. Und radikale Alawiten kritisieren Assad sogar wegen seines „zu sanften“ Vorgehens gegen Regimegegner mit Parolen wie: „Bashar has become a Sunni„.

        Aber zum Glück gibt es auch langsam einige Alawiten, die sich gegen Assad stellen: „Die Angst vor Vergeltung veranlasst einige Alawiten dazu, um ihre Zukunft in Syrien zu fürchten – und ein deutliche Warnung auszusprechen. Afaq Ahmad, ein desertierter Ex-Soldat der syrischen Luftwaffe, veröffentlichte einen 10-minütigen Video-Appell auf YouTube. Darin sagt er, die Alawiten müssten mit ihrem kollektiven Selbstmord aufhören. Ahmads Botschaft wurde unter anderem deshalb bekannt, weil es nur wenige alawitische Deserteure gibt. “Hat es die Familie Assad verdient, Anführer der Alawiten zu sein?”, fragt Ahmad in seinem Video. “Angesichts seiner Verbrechen können wir nicht länger still bleiben. Wir sollten unseren religiösen und humanitären Prinzipien treu bleiben, sonst wird uns die Geschichte keine Gnade zeigen.”

        Die bekannte Schauspielerin und Demokratieaktivistin Fadwa Suleiman hat sich schon lange gegen das Regime gestellt, auch wenn sie gegen eine Militärintervention ist.

        Der orthodoxe Christ Thomma Yusef Ibrahim ist ebenfalls gegen das Regime:
        http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/die-herrschaft-von-islamisten-wird-daemonisiert–53879825.html
        „Seit 40 Jahren werden in Syrien Regimegegner verhaftet, gefoltert und getötet. Das ist eine Realität, die Assad nicht bestreiten kann… Die christliche Elite ist fest in das Regime mit eingebunden. Seit Jahrzehnten. Einfache Christen haben natürlich Angst. Der Wahlsieg der Muslimbrüder und Salafisten in Ägypten dürfte Assad zumindest kurzfristig geholfen haben. Anderseits dürfen sie uns Christen nicht unterschätzen: Wir sind flexibler, als viele denken und könnten uns auch mit einem islamischen Regime arrangieren…“

        Im Syrischen Nationalrat sind auch nicht nur Sunniten, sondern auch Kurden, Christen, Schiiten und mittlerweile sogar ein Alawit vertreten. Dasselbe trifft auf andere wichtige Oppositionsgruppen zu. Eine gute Entwicklung.

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