Archive for Juni 2013

WM-Geschichte, Teil 7

Juni 30, 2013
Garrincha war der überragende Spieler bei der WM 1962

Garrincha war der überragende Spieler bei der WM 1962

Hier nun der siebte Teil der WM-Reihe, die im November 2012 startete und im Mai 2014 ihren Abschluss finden wird. Auf all die legendären Spiele, unglaublichen Tore und unvergessene Spieler, die das größte Sportereignis der Welt von 1930 bis 2010 hervorgebracht hat, sich tief in das Gedächtnis von Millionen Menschen eingebrannt haben und bisweilen zu nationalen Mythen avancierten, wird zurückgeblickt. Dieses Mal ist die WM 1962 dran. Im Entwicklungsland Chile findet eine von Defensivfußball und brutalen Fouls geprägte WM, in der Brasilien dank ihrem überragenden Akteur Garrincha zum zweiten Mal hintereinander den Titel holt.

Vor der WM

Im Jahr 1962 befand sich der Kalte Krieg auf dem Höhepunkt, der Mauerbau und die Kuba-Krise hielten die Welt in Atem, und vom 30. Mai bis zum 17. Juni fand die 7. Fußball-Weltmeisterschaft in Chile statt. Nach zwei Weltmeisterschaften in Europa beschloss die FIFA, das Turnier wieder in Südamerika auszutragen. Argentinien galt als großer Favorit, doch völlig überraschend entschied sich das FIFA-Komitee für Chile, einem bitterarmen Entwicklungsland, das auch fußballerisch nicht gerade zur Spitzenklasse gehörte. Der chilenische Leiter des WM-Organisationskomitees, Carlos Dittborn, wurde mit dem wohl erfundenen Satz „Weil wir nichts haben, erschaffen wir alles“ zu einer Legende in Chile.

Nachdem Chile im Mai 1960 vom schlimmsten Erdbeben des 20. Jahrhunderts (9,6 auf der Richterskala) getroffen wurde, mehrten sich die Stimmen, die das Turnier in ein anderes Land, eventuell Europa, verlegen wollten. Die Chilenen mussten die Anzahl der Austragungsorte von ursprünglich 9 auf 4 reduzieren (Santiago, Rancagua, Viña del Mar und das nördlich gelegene, wegen des trockenen Wetters von den Gastmannschaften ungeliebte Arica). Einen Monat vor Beginn der WM starb Carlos Dittborn mit 41 Jahren an einem Herzschlag, in Gedenken an ihm trat die chilenische Mannschaft das ganze Turnier über mit einem Trauerflor. (more…)

Ist der Kapitalismus nicht schön?

Juni 29, 2013

Manchmal schätzt man etwas erst dann, wenn man es verloren hat:

Homeschooling ist kein Verbrechen

Juni 27, 2013
Kinder brauchen gute Lehrer, ob in der Schule oder zuhause

Kinder brauchen gute Lehrer, ob in der Schule oder zuhause

Moritz Neubronner ist 16 Jahre alt und ist im Januar nach Deutschland zurückgekehrt. Zuvor war er mit seinen Eltern nach Spanien und später Frankreich ausgewandert, weil sie etwas getan hatten, was in Deutschland verboten ist. Die Neubronners hatten ihr Kind nicht zur Schule geschickt, sondern zuhause unterrichtet. Nun will er aber seinen Realabschluss machen und drückt freiwillig die Schulbank. Nach wenigen Monaten hat er den Lernstoff nachgeholt und bekommt ausgezeichnete Noten.

Ein Verbot von Homeschooling gibt es eigentlich nur in Diktaturen. In den meisten europäischen Ländern gibt es keine Schulpflicht, sondern Bildungspflicht. Das gilt z.B. für Großbritannien, Frankreich, Österreich und Dänemark. Auch in den USA gibt es keine Schulpflicht. Auf Grundlage des Reichsschulpflichtgesetz von 1938 besteht dagegen in Deutschland strikte Schulpflicht. Wer dagegen verstößt, muss mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen – also mit hohen Geldbußen, Polizeiwagen, die die Kinder zur Schule fahren oder gar Sorgerechtsentzug!

Das Hauptargument gegen Homeschooling ist dasselbe, das für alle staatlichen Eingriffe herangezogen wird: Es besteht die Gefahr, dass die Privaten versagen, z.B. wenn es religiöse Fundamentalisten sind, die ihre Kinder indoktrinieren, also muss der Staat die Sache übernehmen. Für alle, ohne Ausnahmen. Nicht berücksichtigt wird, dass der Staat ebenso versagen kann, es säkulare Eltern gibt, die ihre Kinder verantwortungsvoll erziehen können und man für die Fälle, in denen die Privaten versagen, einfache Lösungen finden kann, die ohne Schulpflicht für alle auskommen. (more…)

Keine Angst vor Regenbogenfamilien

Juni 23, 2013
In Kanada dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten und Kinder adoptieren

Fortschrittlich: In Kanada dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten und Kinder adoptieren

Was u.a. in Frankreich, Spanien, Schweden, den Niederlanden, Argentinien, Brasilien, Südafrika, Neuseeland, Kanada und einigen US-Bundesstaaten erlaubt ist, soll nun auch in Deutschland erlaubt werden: Homosexuelle Paare sollen Kinder adoptieren dürfen. Wie erwartet, regt sich von konservativer Seite Protest (zum Glück nicht so heftig wie in Frankreich, wo es zu Massendemonstrationen und homophober Gewalt kam). Das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare würde das Kindeswohl missachten, heißt es. Aber ist das wirklich der Fall?

Studien, die gleichgeschlechtliche Eltern regelmäßig mit heterosexuellen Eltern verglichen haben zeigen, dass erstere genauso gut wie letztere für Kinder sorgen können und Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Eltern erzogen wurden, nicht häufiger an psychischen Problemen leiden. Die „American Psychological Association“ resümierte nach einer Dekade von sorgfältigen Untersuchungen, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt, dass erzieherischer Erfolg mit der sexuellen Orientierung verknüpft ist.

Einige ideologisch verbohrte wollen diese Tatsache nicht wahrhaben. Nachdem die Familienministerin Ursula von der Leyen einräumte, keine Studien zu kennen, die besagen, dass Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften Schaden nehmen würden, widersprach die evangelische Nachrichtenagentur „idea.de“ von der Leyen und nannte zwei Studien, die das Gegenteil bezeugen sollten, darunter eine im Jahr 2012 von Mark Regnerus durchgeführte Studie, die aufgrund ihrer methodischen Schwächen längst diskreditiert ist. (more…)

Verdienen Frauen weniger als Männer?

Juni 19, 2013

Zu den größten Arbeitsmythen gehört die Behauptung, dass Frauen bei gleicher Arbeit und Position weniger Geld verdienen als ihre männlichen Kollegen. Aber nur weil man etwas andauernd wiederholt, wird es nicht wahrer. Der amerikanische Ökonom Steve Horwitz ließ sich von den immer wiederkehrenden Phrasen nicht beeindrucken:

Wenn man die Löhne von Männern und Frauen vergleicht, stellt man fest, dass Frauen tatsächlich etwa ein Viertel weniger verdienen als Männer. Dieser Lohnunterschied ist aber nicht nur auf das Geschlecht zurückzuführen, denn wenn man die Unterschiede in Qualifikation, Branche, Position, Alter, Wohnregion, Stundenumfang und andere Merkmale mit berechnet, sinkt die Lohnlücke auf ein kaum ins Gewicht fallende Niveau. Das gilt sowohl in den USA als auch in Deutschland.

Das Statistische Bundesamt errechnete in Deutschland eine Lohnlücke von 22%. Diese Zahl wird von Aposteln der sozialen Gerechtigkeit immer wieder genannt. Wenn man arbeitsplatzrelevante Faktoren berücksichtigt, schmilzt diese Lücke jedoch auf eine Obergrenze von 8%. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln errechnete in einer im Januar erschienenen Studie eine „bereinigte Lohnlücke“ von nur 2%, wenn die familienbedingte Auszeit maximal 18 Monate dauerte. Der Gender Pay Gap löst sich also fast in Luft auf. (more…)

Freiheit für die Saharauis!

Juni 17, 2013
Die Flagge der "Demokratischen Arabischen Republik Sahara"

Die Flagge der „Demokratischen Arabischen Republik Sahara“

Besatzung, Apartheid und Mauer – Für die Saharauis ist das seit Jahrzehnten traurige Realität. Der von der Weltgemeinschaft vergessene Westsaharakonflikt ist noch immer ungelöst, und es sieht leider nicht danach aus, als würde sich das bald ändern.

Das heutige Westsahara wurde ab dem 8. Jahrhundert islamisiert. Die Saharauis gehören ethnisch zu den Arabern und Berbern. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die kaum bewohnte Wüstenregion zu einem spanischen Protektorat, die Saharauis leisteten jedoch lange Widerstand. Nachdem Marokko im Jahr 1956 seine Unabhängigkeit von Frankreich gewonnen hatte, beanspruchten sie auch die Herrschaft über das von Spanien kontrollierte Gebiet. Die Marokkaner konnten zwar die spanische Enklave Ifni zurückerobern, nicht aber die beiden Provinzen Saguia del Hamra und Rio de Oro, die 1969 zu Spanisch-Sahara zusammenfasst wurden.

Im Jahr 1973 wurde die „Frente Polisario“ gegründet, die das Ziel hat, Westsahara in die Unabhängigkeit zu führen. Der Name bedeutet „Volksfront zur Befreiung von Saguia del Hamra und Rio del Oro“ (Frente Popular de Liberación de Saguía el Hamra y o de Oro). Im November 1975 versuchten die Marokkaner, mit dem „Grünen Marsch„, einem Marsch von 350.000 Marokkanern nach Spanisch-Sahara, vollendete Tatsachen zu schaffen. Wenige Tage später unterzeichneten Spanien, Marokko und Mauretanien in Madrid ein Abkommen, das Spaniens Rückzug bis Ende Februar 1976 und die Teilung der Westsahara vorsah: Marokko sollte Saguia del Hamra bekommen, Mauretanien Rio de Oro.

Die Folge daraus war der Westsaharakrieg, der bis 1991 andauerte und etwa 10.000 Tote forderte. Die Polisario rief am 27. Februar 1976 die „Demokratische Arabische Republik Sahara“ aus und führte einen Guerillakrieg gegen die marokkanische und die mauretanische Armee. Die Führung der Polisario musste bald ins algerische Tindouf fliehen. Mit Mauretanien schloss man 1979 einen Friedensvertrag, die Mauretanier verzichteten auf jegliche Ansprüche und erkannten Westsahara als Staat an. Um ihre Ansprüche zu festigen, bauten die Marokkaner in den 1980ern einen langen Sandwall quer durch die Westsahara. (more…)

Freie Einwanderung braucht die Welt

Juni 14, 2013
Einwanderer in Ellis Island, 1902. Der enorme Zuzug von Migranten trug maßgeblich zur wachsenden Stärke der USA bei

Die Welt braucht offene Grenzen

Was würde geschehen, wenn es einem Menschen gelingt, ein Mittel gegen Krebs zu finden? Gewiss würden alle Zeitungen darüber berichten, es wäre die größte Nachricht des Jahres und überall auf der Welt würde es Freudensprünge geben. Lässt sich dasselbe sagen, wenn es um ein Mittel gegen Armut geht? Definitiv nicht. Zwar hat man ein Mittel gefunden, mit dem man Armut wirksam bekämpfen kann – den Freihandel – doch die weltweite Euphorie hält sich in Grenzen. Viele wollen das Mittel nicht nehmen und lieber das Gift weiter schlucken. Ein anderes Mittel, mit dem man die Armut bekämpfen kann, wird ebenfalls ignoriert: Freie Einwanderung.

Eine Welt, in der jeder dorthin reisen darf wo er will, ohne Grenzkontrollen und ohne sonstige Behinderungen – es gibt wohl kaum eine Vision, die utopischer daherkommt. Dennoch setzt sich Vipul Naik, der von Bryan Caplan inspiriert worden war, in seinem Blog „Open Borders“ genau dafür ein. Die Mauern sollen fallen, wörtlich und im übertragenen Sinne. Dabei ist es nicht so, dass Naik oder Caplan die Probleme leugnen, die durch ungeregelte Einwanderung entstehen können, also die Einwanderung in den Sozialstaat oder der Zusammenprall zwischen den Kulturen. Jedoch vertreten sie die Ansicht, dass alle diese Probleme gelöst werden könnten und alle Länder der Welt von offenen Grenzen mehr profitieren würden als von einer restriktiven Einwanderungspolitik.

Caplan findet, dass offene Grenzen der „effiziente, egalitäre, libertäre und utilitaristische“ Weg wäre, um das weltweite BIP zu verdoppeln. Er bietet für alle Probleme, die durch Einwanderung entstehen, Lösungen an, die die Gegner von offenen Grenzen ruhig stellen sollten. Wenn Einwanderer den amerikanischen Steuerzahler belasten, könnte man ihnen die Sozialhilfe verwehren oder eine Aufnahmegebühr verlangen. Wenn sie die amerikanische Kultur bedrohen, könnte man ihnen Englisch-Tests auferlegen. Wenn sie die Freiheit gefährden, könnte man ihnen das Wahlrecht entziehen. All dies wäre besser als eine restriktive Einwanderungspolitik, die Caplan für ein „unnötiges, drakonisches Mittel“ hält. (more…)

Es gibt keine Grenzen des Wachstums

Juni 11, 2013
Der Club of Rome prophezeite das Ende des Wachstums

Der Club of Rome prophezeite das Ende des Wachstums

Der Club of Rome hat wieder zugeschlagen: Nachdem man 1972 ein „Ende des Wachstums“ und Hungersnöte mit Milliarden Toten prophezeit hatte, heißt es heute, der Menschheit drohe ein „Rückfall in vorindustrielle Zeiten“. Und Jakob Augstein blast in seiner neuen Kolumne in dasselbe Horn: „Was muss geschehen, damit die Wachstumsprediger dazulernen?“, „Aber Paqué … predigt unverdrossen Wachstum, Wachstum, Wachstum“, „Die Wachstumsprediger und die Klimaleugner tappen in die Falle des Vulgär-Liberalismus: Sie verwechseln Freiheit mit Verantwortungslosigkeit“.

Der amerikanische Journalist und Ökonom Henry Hazlitt hat in seinem 1946 erschienen und bis heute bekannten Klassiker “Economics in one lesson” mit dem Märchen vom „begrenzten Wachstum“ (einer der Lieblingsargumente der Antikapitalisten und Grünen, die sich eine „wachstumslose Gesellschaft“ wünschen) aufgeräumt. In wenigen Sätzen, die, wie für ihn typisch, einfach und leicht verständlich geschrieben sind, erklärt Hazlitt, warum es keine Grenzen für Wirtschaftswachstum gibt.

“(…) Kapital besteht zum einen aus zahllosen Gegenständen, die wir vielleicht besser dauerhafte Verbrauchsgüter nennen sollten – Automobile, Kühlschränke, Möbel, Schulen, Universitäten, Kirchen, Bibliotheken, Krankenhäuser und insbesondere Wohnungen. Noch nie seit Bestehen der Erde hat es von letzteren genug gegeben. Und selbst wenn es rein zahlenmäßig genug gäbe, wären unbegrenzte qualitative Verbesserungen möglich und wünschenswert, wovon vielleicht lediglich die allerbesten Wohnungen ausgenommen wären. (more…)

Warum ich dir keinen Arbeitsplatz gebe

Juni 11, 2013
Ist Ungarn noch zu retten?

Ist Ungarn noch zu retten?

Im Januar 2012 veröffentlichte der ungarische Blogger Jakab Andor auf seiner Seite einen Text, in dem er mit viel Wut im Bauch seinen Landsleuten versuchte zu erklären, warum sie keinen Arbeitsplatz bekommen. Während der Text in vielen englischsprachigen Seiten verbreitet wurde, gab es im deutschsprachigen Raum nur eine Seite, die den Text übersetzte: Mises-Media. Die Seite ist jedoch mittlerweile offline, so dass man Jakab Andors wunderbaren Text nirgendwo mehr auf Deutsch finden kann. Das soll sich jetzt ändern. In Ungarn hat sich seit Januar 2012 wenig geändert, also ist der Text noch immer aktuell.

Warum ich dir keinen Arbeitsplatz gebe

Ich könnte 12 Personen mit €760 Nettogehalt einstellen, aber ich mache es nicht. Ich sage dir auch warum. Du könntest für mein Dienstleistungsunternehmen in einem schönen Büro arbeiten. Es ist kein Telefonverkauf, es ist kein Betrug. Du würdest ernsthafte Arbeit machen die hohe Qualifikationen erfordern, 8 Stunden pro Tag, nur an Wochentagen. Ich würde dich legal einstellen, ich würde deine Steuern und Sozialversicherung bezahlen. Ich könnte so eine Stelle an ein Dutzend Personen vergeben, aber ich werde es nicht, und hier erkläre ich warum.

Ich würde keine Frau einstellen.

Der Grund ist einfach: Frauen gebären Kinder. Ich habe kein Recht Sie zu fragen ob sie eines will. Wenn ich das Recht dazu hätte, und Sie würde mir antworten, könnte Sie mich absichtlich täuschen oder Sie könnte ihre Meinung ändern.

Verstehe mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, dass Frauen Kinder gebären. So wurde ich geboren und so wurde mein Kind geboren. Ich würde keine Frau einstellen, da Sie, wenn Sie schwanger wird, auf einen 3 Jahre langen Mutterschaftsurlaub geht, währenddessen ich Sie nicht entlassen kann. Wenn Sie zwei Kinder will, ist der Urlaub 6 Jahre lang.

Natürlich muss die Arbeit getan werden, also müsste ich jemanden einstellen, der an ihrer Stelle arbeitet während Sie in ihren langen Urlaubsjahren verweilt. Aber ich könnte Sie nicht nur nicht feuern während Sie weg ist, ich könnte Sie auch nicht feuern wenn Sie zurückkommt. Also müsste ich denjenigen feuern, der die ganze Zeit an ihrer Stelle gearbeitet hat. Wenn eine Frau vom Mutterschaftsurlaub zurückkehrt, wäre ich gesetzlich gezwungen ihr Gehalt auf das derzeitige Niveau in ihrer Position anzuheben. Auch müsste ich ihr ihre normalen Urlaubstage geben, die Sie während ihres Mutterschaftsurlaubs angesammelt hat. Wenn Sie zurück zur Arbeit kommt, würde Sie mit 2-4 Monaten voll bezahltem Urlaub beginnen. (more…)

Kapitalismus, Sozialismus und Christentum

Juni 7, 2013
Das Symbol des christlichen Kommunismus

Das Symbol des christlichen Kommunismus

War Jesus ein Kapitalist? Wenn es nach Robert Grözinger geht, der an Fronleichnam in der Bibliothek des Konservatismus in Berlin eine Lesung zu seinem Buch „Jesus, der Kapitalist“ hielt, braucht und fordert das Christentum sogar den Kapitalismus. Anhand von Gleichnissen, Aussagen und Mahnungen von Jesus meint er, erkennen zu können, dass Jesus‘ Prinzipien „von einer wirklich freien Marktwirtschaft“ untermauert sind. Christentum und Sozialismus (in all seinen Formen, von der UdSSR bis zum modernen Wohlfahrtsstaat) hält Grözinger für unvereinbar.

Es gibt viele liberale und libertäre Autoren, die versuchten, das Christentum mit ihren Ansichten in Einklang zu bringen, so z.B. Roland Baader und Gerd Habermann, oder der „papsttreue Libertäre“ Felix Honekamp. Gleichzeitig spricht Papst Franziskus von der „Tyrannei des Marktes“, „selbstsüchtiger Steuerhinterziehung“ und fordert mehr staatliche Intervention und Umverteilung im Namen Gottes. Was stimmt denn nun? Kann man das Christentum mit dem Kapitalismus in Einklang bringen?

Wie sorgte Jesus für seinen Lebensstandard? Die Urchristen verachteten Besitz. Sie produzierten nichts und lebten nur von dem, das die Neubekehrten als Erlös mitbrachten, nachdem sie ihr Hab und Gut veräußert hatten. Es ist kein Wunder, dass es viele Theologen gibt, die sich anti-kapitalistisch äußern. Ludwig von Mises meinte in seinem Buch „Die Gemeinwirtschaft“, dass die christliche Lehre „extrem destruktionistisch wirken kann, sobald die Erwartung des unmittelbaren Bevorstehens des Gottesreiches wegfällt“. (more…)