Verdienen Frauen weniger als Männer?

Zu den größten Arbeitsmythen gehört die Behauptung, dass Frauen bei gleicher Arbeit und Position weniger Geld verdienen als ihre männlichen Kollegen. Aber nur weil man etwas andauernd wiederholt, wird es nicht wahrer. Der amerikanische Ökonom Steve Horwitz ließ sich von den immer wiederkehrenden Phrasen nicht beeindrucken:

Wenn man die Löhne von Männern und Frauen vergleicht, stellt man fest, dass Frauen tatsächlich etwa ein Viertel weniger verdienen als Männer. Dieser Lohnunterschied ist aber nicht nur auf das Geschlecht zurückzuführen, denn wenn man die Unterschiede in Qualifikation, Branche, Position, Alter, Wohnregion, Stundenumfang und andere Merkmale mit berechnet, sinkt die Lohnlücke auf ein kaum ins Gewicht fallende Niveau. Das gilt sowohl in den USA als auch in Deutschland.

Das Statistische Bundesamt errechnete in Deutschland eine Lohnlücke von 22%. Diese Zahl wird von Aposteln der sozialen Gerechtigkeit immer wieder genannt. Wenn man arbeitsplatzrelevante Faktoren berücksichtigt, schmilzt diese Lücke jedoch auf eine Obergrenze von 8%. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln errechnete in einer im Januar erschienenen Studie eine „bereinigte Lohnlücke“ von nur 2%, wenn die familienbedingte Auszeit maximal 18 Monate dauerte. Der Gender Pay Gap löst sich also fast in Luft auf.

Sicherlich ist es nicht so, dass Diskriminierung von Frauen im Arbeitsmarkt nicht existiert, aber die Lohnlücke entsteht überwiegend dadurch, dass Frauen in weniger gut bezahlten Berufen arbeiten und öfter in Teilzeit beschäftigt sind (in Deutschland arbeiten 45% aller Frauen in Teilzeit). Wer nur Diskriminierung als Erklärung für den Gender Pay Gap nimmt, ignoriert die Realität, so wie Andrea Nahles, die im Bundestag sagte: „Diesen Lohnunterschied gibt es aus einem einzigen Grund: weil die Frauen Frauen sind“.

Um diese vermeintliche „Entgeltdiskriminierung“ zu beenden, plant Steinbrück in den ersten 100 Tagen seiner Kanzlerschaft die Verabschiedung eines „Entgeltgleichheitsgesetz“ (schon der Name verrät die Ideologie, die dahinter steckt). Außerdem soll eine Frauenquote von 40% in Vorständen und Aufsichtsräten eingeführt werden, denn: „Gleichberechtigung kommt nicht von selbst. Da muss Politik was tun“. Was lernen wir daraus? Glaube keiner Statistik, die von der Regierung für erzwungene Gleichmacherei missbraucht wird!

7 Antworten to “Verdienen Frauen weniger als Männer?”

  1. Molot Says:

    Viel Lärm um nichts, auch all die Studien welche Sie anführen, sind das Papier nicht wert, auf welches Sie gedruckt sind.
    Kein Unternehmer würde einen Mann einstellen, wenn er die selbe Leistung von einer Frau für weniger Geld bekäme.
    Alle Männer wären arbeitslos, solange nicht die letzte vefügbare Frau eingestellt ist.
    So funktioniert der Kapitalismus nun mal.
    q.e. d.

    • arprin Says:

      Viel Lärm um nichts, auch all die Studien welche Sie anführen, sind das Papier nicht wert, auf welches Sie gedruckt sind.

      Die Studien zeigen, dass Frauen bei gleicher Arbeit und gleicher Position nicht weniger verdienen.

      Kein Unternehmer würde einen Mann einstellen, wenn er die selbe Leistung von einer Frau für weniger Geld bekäme.
      Alle Männer wären arbeitslos, solange nicht die letzte vefügbare Frau eingestellt ist.
      So funktioniert der Kapitalismus nun mal.

      Diskriminierung lohnt sich nicht im Kapitalismus, aber das heißt nicht, dass es keine Diskriminierung gibt.

  2. KingMartinOne Says:

    „What we need to do, is convince more women, to go into areas such as science,mathematics and engineering. And we need to convince men to take more responsibility for children and the house.“ (3:30 – 3:40)
    Man, scheint ja alles ganz leicht zu lösen zu sein. Doof ist nur, dass für Reproduktionsarbeit keiner etwas zahlen will, geschweige denn, diese als Arbeit anzuerkennen, obwohl es ja ohne auf Dauer nicht geht. Da scheint es ja nur 2 Wege zu geben, nämlich eine Einpreisung:
    1. Irgendwer bezahlt die Reproduktionsarbeit den jeweiligen Arbeitnehmern entsprechend ihres „Humankapitals“ (schreckliches Wort und Konzept!), um den Aufbau neuen „Humankapitals“ zu verbessern, also der Staat oder die freie Wirtschaft.
    2. Die Reproduktionsarbeit wird „ausgelagert“, also in die Hände des Staates oder der freien Wirtschaft gegeben und jeder kann diese Arbeit gegen Gebühr oder Steuern jemand anderen überlassen.
    Welche Richtung darf es sein und vor allem wer bezahlt?

    • arprin Says:

      Horwitz‘ Analyse ist gut, was die Gründe für die Lohnunterschiede angeht, aber seine Lösungsvorschläge kann man ignorieren, da die Lohnunterschiede gar kein Problem sind.

  3. Molot Says:

    „Die Studien zeigen, dass Frauen bei gleicher Arbeit und gleicher Position nicht weniger verdienen.“
    Die Studien sind überflüssig. Für etwas das Sonnenklar ist braucht man keine teuren Studien anfertigen.

  4. Alreech Says:

    In den Tarifverträgen der deutschen Gewerkschaften gibt es kein Reglungen die vorschreiben das Frauen weniger verdienen müssen.

    Tatsächlich wird der Verdienst anhand der durchgeführten Tätigkeiten und der monatlichen Arbeitszeit berechnet…
    Eine Ingenieurin die nur an 2 Tagen in der Woche arbeitet und sich die restliche Zeit um ihre Familie kümmert verdient weniger als ihr Kollege der ebenfalls Ingenieur ist, aber 5 Tage die Woche da ist – und eventuell noch Zusatzaufgaben übernimmt, für die eine Teilzeitbeschäftigte keine Zeit hat.

  5. Links der Woche | Freisinnige Zeitung Says:

    […] Jorge Arprin bei arprin: Verdienen Frauen weniger als Männer? […]

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