Kein Fußbreit der Skelett-Armee!

In der Veltins-Arena verteidigte die Landespolizei Nordrhein-Westfalen Gewaltanstifter vor ihren Opfern

In der Veltins-Arena verteidigte die Landespolizei Nordrhein-Westfalen Gewaltanstifter vor ihren Opfern

Am Mittwoch war es wieder soweit: Polizisten griffen friedliche Menschen an, um Deeskalation zu betreiben. Beim Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem griechischen Verein PAOK Saloniki hatten Schalker Fans eine mazedonische Flagge mit dem Stern von Vergina gezeigt. Obwohl die Flagge nicht verboten ist, drang die Polizei in den Fanblock ein und entfernte sie. Der Grund: Die Flagge soll die griechischen Fans provoziert haben. In Griechenland ist der Stern von Vergina ein Nationalsymbol, da es als Emblem der makedonischen Dynastie von Philipp II. und Alexander dem Großen gilt. Auf griechischen Druck hin hatte Mazedonien 1995 seine Flagge verändert.

Ein mitgereister griechischer Polizist hatte fälschlicherweise behauptet, dass die Flagge den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt, er selbst soll sich beleidigt gefühlt haben. Ein PAOK-Vorstandsmitglied sagte, dass es Tote und Schwerverletzte geben könnte, wenn die Polizei die Flagge nicht entfernt, und PAOK-Fans sollen gedroht haben, das Spielfeld zu stürmen. Nach dem Einsatz verteidigte die Polizei sogar den Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken und meinte, die Aktion sei alternativlos gewesen, da es sonst Tote gegeben haben könnte. Nun drohen den Schalkern wegen des Zeigens der Flagge auch noch Geldbußen, Platzsperren oder Zuschauer-Ausschlüsse.

Man muss sich das mal vorstellen: Da drohen griechische Fans mit Platzsturm, da sie sich von einer Flagge verletzt fühlen, und Schalke wird dafür bestraft. Diese Taktik, die Opfer von Gewaltdrohungen zu bestrafen, ist kein Einzelfall. Im Januar 2009 organisierte die islamistische Milli Görus in Duisburg eine anti-israelische Kundgebung. Ein Student wollte seine Solidarität mit Israel zeigen und hängte eine Israelfahne auf. Polizisten traten seine Tür ein und entfernten diese, da sich die Teilnehmer, die u.a. „Tod Israel!“ schrien, durch diese Fahne provoziert fühlen könnten. Die Logik lautet: Wenn jemand mit Gewalt droht, wenn er ein Objekt sieht, das ihm nicht gefällt, muss man dieses Objekt entfernen anstatt die Gewaltanstifter bestrafen.

Da es die Aufgabe der Polizei sein sollte, die Bürger zu beschützen, zeugen diese Maßnahmen von einem eklatanten Polizeiversagen: Friedliche Menschen werden angegriffen, weil die Polizei sich nicht traut, gegen die wirklich bösen Jungs vorzugehen. Wenn nämlich die PAOK-Fans gedroht haben, den Platz zu stürmen, wäre der Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken gegen diese Fans gerechtfertigt gewesen, um die friedlichen Fans zu beschützen – dafür sollte dein Freund und Helfer da sein. Stattdessen werden die Gewaltanstifter beschützt. Dabei geht es auch anders, wie ein Fall aus dem 19. Jahrhundert in England zeigt.

Im Jahr 1882 wollte eine Abteilung der Heilsarmee in England einen Umzug veranstalten. Die Polizei verhaftete sie, da sie schwere Unruhen befürchtete. Der Umzug war nämlich in der Vergangenheit des Öfteren von der sogenannten „Skelett-Armee“, die für gewalttätige Aktionen bekannt war, gestört worden. Ein Gericht entschied jedoch, dass die Polizei nicht die Heilsarmee hätte verhaften sollen, sondern die Skelett-Armee, da diese mit Gewalt gedroht und die Heilsarmee, die sich friedlich verhalten hatte, das Opfer der Gewaltdrohungen war. Dieses Urteil muss heute weltweit hochgehalten werden: Verhaftet nicht die friedlichen Fans und Demonstranten, sondern die Gewaltanstifter. Kein Fußbreit der Skelett-Armee!

3 Antworten to “Kein Fußbreit der Skelett-Armee!”

  1. besucher Says:

    Ein Skandal ersten Ranges. Ich hoffe das UEFA-Verfahren wird eingestellt und die ganze Geschichte fällt auf das inkompetente Sozi-Innenministerum zurück. Die Fans halten zusammen! S04 und BVB!

  2. Asdren02 Says:

    Das ist doch vollkommen normal das man auf die harmlosen und gewaltlosen losgeht. Die tun ja niemanden was. Da kann man ja ruhig draufschlagen.

  3. Links der Woche | Freisinnige Zeitung Says:

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