Im Jahr 1970 weiteten die US-Militärs den Vietnamkrieg auf Kambodscha aus, ging in Nigeria der blutige Biafrakrieg zu Ende, erforschten die Apollo-Missionen den Mond, trennten sich die Beatles und fand vom 31. Mai bis zum 21. Juni die 9. Fußball-Weltmeisterschaft statt. Die Welt sieht in Farbe, wie Pelé seine Karriere im Aztekenstadion krönt, die Italiener siegen im Jahrhundertspiel gegen Deutschland und eine Wahnsinnsparade von Gordon Banks wird im titelarmen England zum Mythos.
Mexiko hatte sich bei der FIFA-Ausscheidung gegen Argentinien durchgesetzt. Ein reicher Sponsor, dem u.a. auch ein Fernsehsender gehörte, hatte die Leistung vollbracht, in einem Entwicklungsland ein hochmodernes Stadion mit einer Kapazität von 110.000 Zuschauern zu errichten und die Olympischen Spiele von 1968 nach Mexiko-Stadt zu holen. Trotzdem hatten viele Bedenken, ob Mexiko die richtige Entscheidung war, da Mexiko wegen seiner Höhenluft und der Hitze zu der Sommerzeit bekannt war. Den Teilnehmern blieb nichts anderes übrig, als sich darauf einzustellen. Es bewarben sich 71 Mannschaften, 30 aus Europa, 10 aus Südamerika, 13 aus der Concacaf-Zone, 12 aus Afrika, 4 aus Asien und 2 aus Ozeanien.
Qualifikation und Favoriten
Mexiko als Gastgeber und England als Titelverteidiger waren automatisch qualifiziert. In der europäischen Qualifikationsrunde setzten sich Rumänien, die Tschechoslowakei, Italien, die Sowjetunion, Schweden, Deutschland und Bulgarien durch. Portugal, WM-Dritter 1966, blieb ein One-Hit-Wonder, und auch das Ausscheiden der Spanier und Jugoslawen kam überraschend. In Südamerika schaffte Brasilien ohne Punktverlust und mit 23:2 Toren die Qualifikation, außerdem lösten Uruguay und Peru das WM-Ticket. Die Peruaner, bei denen vor allem Torjäger Teófilo Cubillas herausragte, hatten ihre goldene Generation und setzten sich überraschend gegen Argentinien durch.
Da Mexiko automatisch qualifiziert war, bekam die Concacaf-Zone einen zweiten Startplatz zugesprochen, den El Salvador ergattern konnte – tragischerweise löste im Halbfinale eine Begegnung mit dem Nachbarn Honduras den „Fußballkrieg“ (2.000 Tote) aus. Die FIFA beschloss im Vorfeld, Afrika und Asien/Ozeanien je einen festen Startplatz zu geben. In Afrika konnte sich Marokko durchsetzen und wurde damit zum ersten afrikanischen WM-Teilnehmer seit Ägypten im Jahr 1934, in der Asien/Ozeanien-Runde (in der auch Rhodesien teilnahm, das in Afrika aufgrund der Apartheid-Politik nicht willkommen war) ging Israel als Sieger hervor und feierte damit in politisch sehr angespannten Zeiten seine bisher einzige WM-Teilnahme.
Die großen Favoriten aus Europa waren Deutschland mit der neuen Bayern-Achse Maier, Beckenbauer und Gerd Müller (die Gladbacher Netzer und Heynckes fehlten verletzt), Italien, das 1968 mit Facchetti, Mazzola und Rivera Europameister geworden war, England, amtierender Weltmeister, und die Sowjetunion. Die Brasilianer wechselten drei Monate vor Turnierstart ihren Trainer: Mario Zagallo, 1958 und 1962 Weltmeister, übernahm den Posten von Joao Saldanha, der als Gegner der brasilianischen Militärjunta bekannt war und sich abfällig über Pelé geäußert hatte. Pelé galt immer noch als weltbester Fußballer und hatte 1969 sein 1000. Karrieretor geschossen. Obwohl er versprochen hatte, nie wieder eine WM zu spielen, war er in Mexiko dabei.
Spielstätten und Gruppenauslosung
Die WM fand in 5 verschiedenen Städten statt: Mexiko-Stadt, Guadalajara, Puebla, Toluca und León. Da die Spiele zum ersten Mal auch in Europa live (und in Farbe) übertragen werden sollten, wurden die Spiele um 12:00 Uhr Ortszeit angepfiffen. Zum Marketing gehörte auch, dass es, nachdem die Engländer 1966 das Maskottchen eingeführt hatten, zum ersten Mal einen offiziellen „WM-Ball“ gab. Es gab auch wichtige Regeländerungen: So durften die Mannschaften nun pro Spiel je zwei Spieler auswechseln, auch wenn sie nicht verletzt waren. Außerdem wurden die Gelben und Roten Karten eingeführt, um die brutale Spielweise zu unterbinden.
Als Gruppenköpfe gesetzt waren England, Deutschland, Italien und die Sowjetunion. Die Auslosung ergab folgende Gruppen:
Gruppe A: Sowjetunion, Mexiko, Belgien, El Salvador
Gruppe B: Italien, Uruguay, Schweden, Israel
Gruppe C: England, Brasilien, Tschechoslowakei, Rumänien
Gruppe D: Deutschland, Peru, Bulgarien, Marokko
Vorrunde
Das erste WM-Spiel, das je in Farbe übertragen wurde, fand in Gruppe A statt, doch das von 800 Millionen Menschen verfolgte Aufeinandertreffen zwischen Mexiko und der Sowjetunion blieb eher farblos und brachte keine Tore hervor. In den darauffolgenden Spielen witterten die Gegner des Gastgebers eine Verschwörung, tatsächlich profitierte Mexiko sowohl gegen El Salvador (4:0) als auch gegen Belgien (1:0 dank eines Elfmeters) von zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen. Da Mexiko und die Sowjetunion beide 5:1 Punkte und eine Tordifferenz von +5 hatten, musste das Los den ersten Gruppenplatz entscheiden. Dort verließ Mexiko das Glück.
Die jeweils zweifachen Weltmeister Italien und Uruguay sicherten sich in Gruppe B ohne Glanz den Einzug ins Viertelfinale. Italien, das zuletzt 1938 die Vorrunde überstanden hatte, reichte in drei Spielen ein Torverhältnis von 1:0 bzw. ein Sieg im ersten Spiel gegen die Schweden, um Platz 1 zu erringen. Die Uruguayer, die schon nach 12 WM-Minuten auf ihren gefährlichen Offensivmann Pedro Rocha verzichten mussten, zitterten sich trotz einer 0:1-Niederlage im letzten Spiel gegen die Schweden aufgrund des besseren Torverhältnisses in die nächste Runde. Mit Ladislao Mazurkiewicz hatten sie den wohl besten Torwart der WM aufzubieten. Kurios: Da Italien und Uruguay sich vor der letzten Partie beide über die Schiedsrichteransetzung beschwert hatten, wurden die ursprünglichen Schiedsrichter von der FIFA ausgetauscht.
Den besten Fußball in der Vorrunde konnten die Zuschauer in Gruppe C sehen. Verantwortlich dafür waren überwiegend die Brasilianer, die ohne Punktverlust durch die Gruppe marschierten. Beim WM-Auftakt gegen die Tschechoslowakei (4:1) zeigten die neuen Stars Carlos Alberto, Gérson, Rivelino, der zweifache Torschütze Jairzinho und die bewährten Kräfte Tostão und Pelé ihr Können. Pelé sorgte mit einem Heber von der Mittellinie, der beinahe das Tor traf, für eine spektakuläre Szene. Das Spiel gegen England, das Brasilien dank eines Tors von Jairzinho gewann, wurde von beiden Seiten mit höchster Klasse geführt.
Besonders in Erinnerung blieb eine unglaubliche Parade des englischen Torhüters Gordon Banks gegen Pelé, die in England als „Save of the Century“ (Parade des Jahrhunderts) bekannt ist. Später meinte Banks aber, dass er in seiner Karriere noch bessere Paraden gezeigt habe. Die Engländer zeigten in ihren Partien gegen Rumänien und der Tschechoslowakei keinen Spitzenfußball, doch es reichte jeweils zu einem 1:0-Sieg. Man hatte sich durch sein Auftreten bereits vor dem Turnier einen schlechten Ruf eingehandelt und wurde von den mexikanischen Fans ausgepfiffen. Die Osteuropäer mussten die Heimreise antreten.
In Gruppe D hatten Deutschland und Peru bereits am zweiten Spieltag das Viertelfinalticket gebucht. Peru verwandelte gegen Bulgarien einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Sieg und schickte dann Marokko mit 3:0 nach Hause. Die DFB-Elf hatte gegen Marokko (1:0) mehr Mühe als erwartet, da Haller, der sein letztes Nationalmannschaftsspiel bestritt, nicht mehr in Form war, gegen Bulgarien (5:2) wurde er von „Stan“ Libuda ersetzt, der gleich vier Vorlagen gab, die Gerd Müller 3-mal verwerten konnte. Im letzten Gruppenspiel schoss Müller erneut 3 Tore, diesmal sogar einen lupenreinen Hattrick. Perus Torjäger Cubillas konnte nur einmal zurückschlagen.
Viertelfinale
Das Spiel zwischen der Sowjetunion und Uruguay wurde mal wieder zu einer an spielerischen Höhepunkten armen Hitzeschlacht. Als es schien, dass auch nach der Verlängerung kein Tor fallen würde, schoss Espárrago nach kämpferischen Einsatz von an der Seitenlinie in der 117. Minute per Kopfball das goldene Tor, das die „Charruas“ ins Halbfinale beförderte. Es war das späteste Tor, das jemals bei einer WM gefallen war (die Italiener brachen diesen Rekord beim Halbfinale 2006). Für die goldene sowjetische Generation war es der letzte Auftritt bei einer WM, die „Sbornaja“ sollte sich erst zwölf Jahre später wieder qualifizieren.
Die Stadt Toluca befand sich im Vorfeld der Viertelfinalbegegnung zwischen Italien und dem Gastgeber Mexiko im Ausnahmezustand, obwohl die Italiener als Favoriten galten. Die mexikanischen Fans kamen immerhin in den Genuss, 12 Minuten lang in Führung zu liegen, nachdem Gonzalez in der 13. Minute getroffen hatte. Pena fälschte eine Hereingabe unglücklich ab und brachte die Italiener zurück ins Spiel. In der zweiten Halbzeit brachte Italiens Trainer Valcareggi dann Gianni Rivera für den glücklosen Mazzola. Sein Einsatz sollte sich auszahlen: Rivera bereitete das 2:1 durch Luigi Riva vor und schoss das 3:1 selbst. In der 76. Minute besorgte Riva den 4:1-Endstand. Es war Italiens bester WM-Auftritt bis dahin.
Brasilien musste im Aztekenstadion gegen Peru antreten, die ausgerechnet vom brasilianischen Trainer Didi (wie Zagallo zweifacher Weltmeister) betreut wurden. Tostão wurde mit zwei Treffern zum Spieler des Tages, Rivelino und Jairzinho konnten sich beim 4:2-Sieg ebenfalls in die Torschützenliste eintragen. Die brasilianische Abwehr offenbarte jedoch bei den peruanischen Gegentoren Schwächen, so war es am Ende die pure Offensivpower der brasilianischen Ballakrobaten, die das Spiel entschied. Cubillas gelang sein 5. Turniertor, der damals erst 21-jährige Andenkicker wurde zu einer Entdeckung des Turniers und wechselte später nach Europa.
In León kam es zur Neuauflage des Endspiels von 1966. Deutschland hatte 1968 zum ersten Mal überhaupt ein Spiel gegen England gewonnen, doch nun schien sich das Glück wieder zugunsten der „Three Lions“ zu wenden: Nach Mullerys Führungstor erhöhte Peters fünf Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit auf 2:0. Die DFB-Elf steckte den Rückstand weg und kam durch Beckenbauer zum Anschluss. Kurz darauf machte Englands Trainer Ramsey den Fehler, Bobby Charlton auszuwechseln – wahrscheinlich, um ihn fürs Halbfinale zu schonen. Aber dazu kam es nicht mehr: Seeler besorgte zehn Minuten vor Schluss mit seinem Hinterkopf den Ausgleich und in der Verlängerung traf Müller zum 3:2. Deutschland hatte Revanche für die bittere Niederlage von 1966 genommen – und es sollte nicht das letzte Mal bleiben.
Halbfinale
Im Halbfinale gegen Uruguay bekam Brasilien die Chance, sich für das verlorene WM-Spiel 1950 zu revanchieren. Uruguay, dass sich im Vorfeld über die Entscheidung, das Spiel in Mexiko-Stadt auszutragen, beschwert hatte, ging in der 18. Minute durch Cubilla in Führung, wobei die brasilianische Abwehr und Torwart Felix wie schon gegen Peru nicht gut aussahen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Clodoaldo den verdienten Ausgleich. Jairzinho und Rivelino brachten die überlegene Selecao mit Traumtoren auf die Siegerstraße. Pelé trug sich nicht in die Torschützenliste ein, hatte aber wieder für eine spektakuläre Szene gesorgt, als er Mazurkiewicz im Strafraum nach einer Hereingabe gekonnt ins Leere laufen ließ, dann allerdings knapp verzog.
Die Begegnung zwischen Italien und Deutschland im Aztekenstadion sollte zum Mythos avancieren. Allerdings nicht wegen der 90 Minuten, in denen die Italiener schon in der 8. Minute durch Boninsegna in Führung gegangen waren, bevor in der Nachspielzeit der Italien-Legionär Schnellinger („ausgerechnet Schnellinger!“ schrie der deutsche TV-Kommentator) den Ausgleich erzielte, sondern wegen der unglaublich dramatischen Verlängerung, die das Spiel zum „Jahrhundertspiel“ machte. Innerhalb von 16 Minuten fielen fünf Tore. Müller erzielte die Führung (95.), Italien drehte das Spiel dann wieder mit einem Doppelpack (99., 104.), Mülles erneutes Tor (110.) wurde von Rivera (111.) umgehend gekontert.
4:3 nach Verlängerung für Italien – so lautete das Endergebnis. Die deutschen Spieler schimpften über Schiedsrichter Yamasaki, ein Peruaner mit japanischen Wurzeln, der angeblich zwei Elfmeter nicht gepfiffen hatte und Fouls und Spielverzögerungen der Italiener ungeahndet ließ. In Erinnerung blieb auch, wie Beckenbauer sich nach einem Foul den rechten Arm mit Klebeband am Körper fixieren musste. Die internationalen Medien feierten beide Mannschaften, eine solche Dramatik hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Noch heute erinnert eine Gedenktafel im Aztekenstadion an das „Jahrhundertspiel“.
Spiel um Platz 3
Wie schon 1962 und 1966, wurde das Spiel um Platz 3 zu einem langweiligen Pflichttermin für die Halbfinalloser. Deutschland gewann mit 1:0, das deutsche Tor erzielte aber nicht Müller, der bis jetzt in jedem Spiel getroffen hatte, sondern Wolfgang Overath. Uruguay war die bessere Mannschaft, konnte die deutsche Abwehr aber nicht bezwingen. Der dritte Platz war ein versöhnlicher Abschluss für die DFB-Elf, die nach Ansicht vieler Experten die beste europäische Mannschaft bei der WM gewesen war und die von ihren Anhängern in Frankfurt wie Sieger empfangen wurden. Es begann bereits die Vorfreude auf 1974, denn man wusste schon: Die nächste WM sollte in Deutschland stattfinden.
Finale
Vor dem Turnier hatte die FIFA vereinbart, dass die Mannschaft, die zum dritten Mal Weltmeister wird, den Jules Rimet-Pokal behalten durfte. Im Finale waren mit Brasilien und Italien nun zweifache Weltmeister übriggeblieben. Somit war klar: Nach dem Finale würde der Jules Rimet-Pokal einen endgültigen Besitzer haben. Das Endspiel im komplett gefüllten mexikanischen Fußballtempel wurde von einem deutschen Schiedsrichter gepfiffen, der aber aus dem Osten kam: Rudi Glöckner.
Pelé hatte im Viertel- und Halbfinale nicht getroffen, doch nun war er wieder an der Reihe und köpfte den Ball nach einer Flanke von Rivelino ins Netz. Wer aber erwartete, dass die Italiener sich sofort ihrem Schicksal fügen wurden, wurde eines besseren belehrt. Die Italiener hielten gut mit und nutzten einen Patzer in der brasilianischen Abwehr, um durch Boninsegna zum Ausgleich zu kommen. Mit dem 1:1 ging es in die Halbzeit. Die meisten hatten damit gerechnet, dass Valcareggi in der zweiten Halbzeit wie schon gegen Mexiko und Deutschland Rivera bringen würde. Aber Rivera kam erst sechs Minuten vor Schluss.
Da war das Finale schon entschieden. Die Brasilianer spielten ihren Zauber aus und die erschöpften Italiener konnten nicht mehr zurückschlagen. In der 66. Minute traf Gerson mit einem sehenswerten Weitschuss zum 2:1 und fünf Minuten später besiegelte Jairzinho mit seinem 7. WM-Tor Italiens Niederlage. Der Höhepunkt der denkwürdigen Begegnung war aber das 4:1, das einer Kombination über mehrere Stationen voranging und dann mit einem Gewaltschuss vom angerückten Carlos Alberto vollendet wurde.
Die Mexikaner waren begeistert und warfen Tausende Sombreros in den Himmel. Brasilien war zum dritten Mal Weltmeister geworden und durfte damit den Jules Rimet-Pokal behalten. Pelé war bei allen Triumphen dabei gewesen, keinem anderen Fußballer ist sind 3 WM-Titel jemals wieder gelungen. Die internationale Presse kapitulierte vor der Übermacht der Samba-Kicker. In Brasilien wurde überschwänglich gefeiert, so sehr, dass mehr als 100 (!) Menschen starben. Der Jules Rimet-Pokal nahm später ein unrühmliches Ende: Er wurde 1983 gestohlen und wahrscheinlich eingeschmolzen.
Fazit
In 32 Spielen wurden 275 Spieler eingesetzt und 95 Tore geschossen (2, 95 pro Spiel). Trotz vieler brutaler Fouls wurde im Turnierverlauf keine Rote Karte gezeigt. Die 10 Tore von Gerd Müller wurden nur von Fontaine und Kocsis überboten. Die WM in Mexiko gilt für viele Fußball-Historiker als die beste aller Zeiten: Brasilien die beste Mannschaft aller Zeiten, Italien-Deutschland das beste Spiel aller Zeiten, Gordon Banks‘ Rettungstat gegen Pele die beste Parade aller Zeiten, außerdem noch die nettesten Gastgeber und der bis dahin höchste Zuschauerschnitt, den es je bei einer Weltmeisterschaft gegeben hatte.
Dieses Urteil muss bei genauerer Betrachtung jedoch zumindest angezweifelt werden: Pele räumte vier Jahre später ein, dass die niederländische Auswahl besser war als Brasilien 1970, und auch die brasilianische Auswahl von 1958 war wohl besser aufgestellt. Das spielerische Niveau ließ oft zu wünschen übrig (so auch die reguläre Spielzeit beim Spiel Italien-Deutschland) und die Hitze und Höhenluft taten nicht ihr Bestes. Die Zuschauerzahlen wurden vor allem vom Aztekenstadion hochgetrieben, die kleineren Stadien blieben oft leer. Dennoch war es ein grandioses Turnier mit einem mehr als würdigen Weltmeister.
Platzierungen
1. Brasilien
2. Italien
3. Deutschland
WM-Torschützenkönig
Gerd Müller (10)
Titel-Ranking
Brasilien (3)
Italien (2)
Uruguay (2)
Deutschland (1)
England (1)
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