Archive for November 2013

Die Doppelmoral der taz und ihrer Leser

November 30, 2013
kl

 Journalisten fehlt oft der Bezug zur Realität

Im linken Diskurs gibt es einen eisernen Grundsatz: Wenn Individuen bei ihren freiwilligen Kooperationen mit anderen Individuen Entscheidungen treffen, die sie für falsch halten, muss der Staat mit Verboten eingreifen. Es gilt das „Primat der Politik“. Eine dieser falschen Entscheidungen ist eine Arbeitsstelle mit einem zu niedrigen Lohn. Das muss vom Staat verboten werden. Die linke taz ist folglich eine der Zeitungen, deren Schreiberlinge vehement einen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde fordern.

Nun ist es bereits bekannt, dass die taz ihren Mitarbeitern einen Lohn zahlt, der ein Drittel unter den Tariflöhnen in der Branche liegt. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Sie kann sich keine höhere Bezahlung leisten. Anfang November kam nach einer in der Facebook-Seite geposteten Stellenanzeige heraus: Volontäre bekommen bei der taz ein Gehalt von 5,39 Euro die Stunde. Das ist nicht nur sehr niedrig, sondern liegt deutlich unter dem (von den taz-Schreibern) geforderten Mindestlohn.

Die taz erklärte einerseits, dass die Arbeit bei der taz von vornherein auf niedrige oder keine Bezahlung angewiesen war und andererseits, dass für die Einführung von Tariflöhnen die taz entweder ein Drittel der Mitarbeiter entlassen werden oder 12.000 neue Abonnements hinzukommen müssten (einer der Gründe, warum die taz zu wenig Abonnements bekommt ist wohl der, dass der Markt für kapitalismuskritische Zeitungen bereits ausreichend gefüllt ist). Diese Argumentation ist einleuchtend, aber heuchlerisch. (more…)

Die Zeit der Verhandlungen

November 28, 2013

Reichweite der iranischen Mittelstreckenrakete Shahab 3

Friedliche Verhandlungen sind momentan angesagt. Israel und die palästinensischen PLO-Vertreter haben Ende Juli angekündigt, nach vier Jahren Pause Verhandlungen aufzunehmen. Der neue „moderate“ iranische Präsident Hassan Rohani hat sich nach nur drei Monaten mit Obama verständigt. Selbst für die, die in Rohani einen Hoffnungsträger sahen, dürfte das eine überraschende Entwicklung gewesen sein. Kurz nach dem Genfer Durchbruch wurde bekannt, dass syrische Oppositionelle im Januar kommenden Jahres in Genf erstmals mit Vertretern des Regimes verhandeln werden.

Ein palästinensischer Journalist, der sowohl der PLO als auch der Hamas kritisch gegenüberstand, gab Israel den Tipp: „Mit jedem verhandeln, der verhandeln will, und auf jeden schießen, der auf dich schießt“. Es gibt keinen Grund, Verhandlungen kategorisch abzulehnen, das Wichtige ist, was dabei herauskommt. Nixon konnte mit Mao verhandeln, Begin konnte mit Sadat verhandeln, Reagan konnte mit Gorbachev verhandeln. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die Vereinbarungen zwischen dem Iran und dem Westen das Papier wert sind, auf dem sie unterschrieben werden.

Die Sanktionen haben die iranische Wirtschaft hart getroffen. Das Hauptinteresse des Iran ist es, den Westen dazu zu bewegen, die Sanktionen zu lockern, nicht friedliche Beziehungen zu den USA oder Israel herzustellen (und auch nicht ein Ende der Unterstützung für Assad, der Hisbollah und anderen Terrororganisationen). Ob die Genfer Vereinbarungen für den Iran einen Erfolg darstellen oder nicht, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Natürlich werden sie von den Mullahs als Erfolg verkauft, aber noch sind nicht alle Details bekannt. Eine Gleichsetzung mit München 1938 ist nicht angebracht. Aber definitiv werden die Mullahs ihre feindselige Politik gegenüber Israel nicht einstellen. (more…)

Bitte kein Schundkino mehr!

November 24, 2013
Die Traumfabrik produziert auch mal Blödsinn

Kreative Filmemacher brauchen keine Filmförderung

Wolfgang Röhl nimmt sich in der Achse den vom Spiegel als „erfolgreichen Regisseur“ bezeichneten Christian Petzold vor, der zu den größten Profiteuren der deutschen Filmförderung zählt. Jedes Jahr schütten diverse Filmförderungsanstalten (FFA) 290 Millionen Steuergelder für meist schlechte Filme aus, die kaum irgendjemanden interessieren (tragischerweise soll auch bei einem möglichen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA die Kultur ausgenommen werden). Röhls Artikel erinnerte mich an ein Interview mit dem Filmemacher Klaus Lemke, den er im Mai anlässlich der Filmfestspiele von Cannes dem Magazin „liberal“ gab.

Hier ein paar lesenswerte Ausschnitte:

Ich versuche seit 40 Jahren den Leuten zu erklären, dass jede Form von Subventionen aus Steuermitteln für Film ein Tritt in die eigene Kreativität ist.

Nur ein Einziger ist der deutsche Film: Til Schweiger. Wenn’s Til Schweiger nicht gäbe, gäbe es keinen deutschen Film mehr. Man müsste nur Til Schweiger davon überzeugen, drei Jahre keinen Film mehr zu machen. Dann würde der deutsche Film nicht mehr da sein.

Meine Kollegen sind durch die Subventionen totgemacht. Das ist so wie Hamlet. Hamlet ist gelähmt durch das untergründige Einverständnis mit seinem Vater. Und hier ist es das untergründige Einverständnis, dass ein Staat etwas so kapitalistisches, urkapitalistisches wie Film, wie Entertainment fördert. Wenn man einmal damit einverstanden ist, kann man sich auch umbringen, was Film angeht.

Klare Worte. Til Schweiger wird übrigens auch von Röhl angesprochen, der anmerkt, dass Kinos in Deutschland nur aufgrund der von den Kritikern geschmähten Komödien-Macher wie Til Schweiger wirtschaftlich überleben können. Es ist leider nichts Ungewöhnliches, das gerade über die, die eine Branche am Leben erhalten, am meisten hergezogen wird. Lemke stellt fest, dass eine staatliche Filmförderung in den USA unmöglich wäre und amerikanische Filmemacher erkannt haben, wie die europäische Filmförderung eher ihre Filme bevorteilt (derzeit befindet sich jedoch nicht das Kino, sondern das amerikanische Fernsehen in einem goldenen Zeitalter). (more…)

Der mit den Vögeln spricht

November 21, 2013
Venezuela im Würgegriff des Sozialismus

Venezuela im Würgegriff des Sozialismus

Hugo Chavez ist tot, aber seine Ideen leben weiter. Wenn es doch nur andersrum sein könnte. Sein Nachfolger Nicolas Maduro, für sechs Jahre gewählt, ist vielleicht nicht mit demselben messianischen Erlöserimage ausgestattet wie Chavez, hat aber die gleiche Ideologie. Der Klassenkampf wird fortgesetzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Geschäfte werden vom Militär besetzt und geplündert, es wird Jagd auf die „Bourgeoise“ gemacht, „bürgerliche“ Medien werden drangsaliert und schikaniert und der Vorsitzende der sozialistischen Partei (PSUV) ernennt sich zum unantastbaren Führer. Aber fangen wir von vorne an.

Nachdem Maduro im April die Wahl gegen den Oppositionsführer Capriles gewann, wurden sofort Vorwürfe laut, die Wahl sei gefälscht worden. Tatsächlich wurden viele weggeworfene Wahlurnen gefunden, Mitglieder der Wahlkommission zweifelten das Ergebnis an, Capriles ernannte sich zum Wahlsieger. Es kam zu Demonstrationen mit Toten, im Parlament prügelten „Chavistas“ Oppositionelle nieder. Maduro sprach von einer „faschistischen“ CIA-Verschwörung zur Destabilisierung des Landes und saß die Proteste aus. Später sagte er öffentlich, die Namen von 900.000 ehemaligen Chavez-Wählern „identifiziert“ zu haben, die nicht für ihn abgestimmt haben.

Anschließend begann er, Chavez‘ Werk fortzusetzen. Dafür holte er sich eigenhändig den Segen des „unsterblichen Kommandanten des Volkes“. Nach eigenen Angaben sprach er im März und nochmal im Juni mit Chavez, der in der Gestalt von Vögeln auf die Erde zurückgekehrt war. Wie er die von ihm ausgelösten Probleme des Landes – hohe Inflation, eine exorbitante Kriminalitätsrate (17.000 Morde pro Jahr), Zusammenbruch der Infrastruktur und der Stromversorgung – lösen kann, teilte Chavez ihm offenbar nicht mit. Stattdessen setzte Maduro auf die übrige Taktik: Den Kapitalisten, Faschisten und Amerika die Schuld geben und mehr heilsbringende Planwirtschaft einführen. (more…)

Fracking-Mythen

November 16, 2013
Bohrung nach Schiefergas, dem neuen Hoffnungsträger im Energiemarkt

Bohrung nach Schiefergas, dem neuen Hoffnungsträger im Energiemarkt

„Trinkwasser und Gesundheit haben für uns absoluten Vorrang. Wir werden deshalb für ein Moratorium sorgen, das einen Verzicht dieser Technologie bei der unkonventionellen Erdgasgewinnung vorsieht, bis ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen und alle Risiken für Gesundheit und Umwelt bewertet und ausgeschlossen werden.“

(Quelle)

Fracking-Verbot, brought to you by Große Koalition.

Nach der Mietpreisbremse und dem Mindestlohn wird jetzt zum nächsten Schlag ausgeholt. Wieder muss der Bürger für Ideologie teuer aufkommen. Seit dem Jahr 1998 sind die Strompreise in Deutschland um 68% gestiegen. Die Kostenbestandteile, die von Unternehmen beeinflusst werden können, also Erzeugung, Transport und Vertrieb, sind um 11% gestiegen, die staatlichen Abgaben (für die Förderung von regenerativen Energien) dagegen um 243%! Sie machen jetzt mehr als die Hälfte des Strompreises aus.

Die EEG-Umlage führt also dazu, dass jedes Jahr 600.000 Haushalten der Strom abgestellt werden muss. Das sind die Kollateralschäden der Nachhaltigkeitsideologie. Fracking, also die Förderung von Erdgas- und Erdölvorkommen aus Gesteinsschichten, könnte vielleicht für eine billigere und bessere Energieversorgung sorgen, sowie in den USA (und uns nebenbei weniger abhängig vom russischen Gas machen), trotzdem soll es verboten werden. Oder ist es vielleicht so: Fracking könnte Deutschland voranbringen, also wird es gerade deswegen verboten?

Was ist aber mit den Argumenten gegen Fracking? Der irische Filmmacher Phelim McAleer hat sich die größten Fracking-Mythen vorgenommen. Wie bei den meisten anderen Mythen der Umweltbewegung haben sie kein allzu gutes Verhältnis zur Realität. (more…)

Brot und Spiele?

November 13, 2013

Zu früh gefreut: Die Europameisterschaft 2012 brachte den Gastgebern keinen wirtschaftlichen Gewinn

Sport spielt für viele Menschen, mich eingerechnet, eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Immer wenn ein sportliches Großereignis stattfindet, empfinden Millionen Menschen wochenlang ein Glücksgefühl. Nun haben sich die Münchner trotzdem gegen Olympia 2022 entschieden. Für diese Entscheidung können jedoch durchaus rationale Begründungen angeführt werden, denn Sportveranstaltungen haben ein kleines, schmutziges Geheimnis: Sie sind meist ökonomischer Irrsinn.

Lange Zeit überwog der Glaube, dass Stadienbauten und Sportveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder Fußball-Weltmeisterschaften gut sind, um „die Wirtschaft anzukurbeln“, sozusagen als „Stimulationsprogramme“, gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Deswegen argumentierten Sportberater und Politiker in öffentlichen Anhörungen oft und gerne, dass die Steuerzahler für Stadien inklusive Parkplätze aufkommen sollten – nicht selten mit dreistelligen Millionensummen.

In dem Buch „Warum England immer verliert“ von Simon Kuper und Stefan Szymanski, das beste Fußballbuch, das ich bis jetzt gelesen habe, werden verschiedene Fußballphänomene erklärt und viele Fußballmythen entkräftet (der englische Originaltitel ist „Soccernomics“). Einer dieser Mythen ist die Behauptung, dass Sportveranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaft gut für die Volkswirtschaft eines Landes sind. In den allermeisten Fällen sind sie es nicht, und wenn sie in armen Ländern stattfinden, stellen sie eine himmelschreiende Ungerechtigkeit dar. (more…)

Wie man eine Stadt am besten zerstört

November 9, 2013

Nur die Atombombe ist schlimmer als eine Mietpreisbindung

Man stelle sich vor, ein völlig abgedrehter, misanthropischer Bürgermeister wacht eines Tages auf und nimmt sich ein festes Ziel vor: Die Zerstörung seiner Stadt. Er könnte sich nun viele Wege ausdenken, dieses Ziel zu erreichen. Er könnte bei der Zentralregierung eine Bedrohung vortäuschen, damit Soldaten und Waffen in die Stadt kommen und die Stadt dann in Schutt und Asche bombardieren. Wenn die Stadt am Meer gelegen ist, könnte er alle Dämme abreißen und auf einen Hurrikan warten. Es gibt aber einen viel einfacheren Weg. Der einzige Makel ist, dass er mehrere Jahrzehnte dauern kann.

Der schwedische Ökonom Assar Lindbeck beschäftigte sich u.a. mit der „Insider-Outsider-Theorie“ und dem Wohlfahrtsstaat, also dem schwedischen Modell. Von 1980 bis 1994 war er Mitglied im Komitee zur Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises (das sollte jedoch kein großes Lob sein). Bekannt geworden ist er aber vor allem durch einen Satz, der unserem fanatischen Bürgermeister weiterhelfen könnte: „Eine Mietpreisbindung ist das beste Verfahren zur Zerstörung einer Stadt neben der Bombardierung„.

Da sich die Bundesregierung entschlossen hat, den ohnehin massiv regulierten Wohnungsmarkt noch weiter zu regulieren und eine Mietpreisbremse einzuführen, ist es an der Zeit, Lindbecks Zitat zu erläutern. Warum ist eine Mietpreisbindung das einfachste Verfahren, eine Stadt zu zerstören? Nun, es gibt viele Phasen, die nach einer Mietpreisbindung folgen – diesen Vorgang hat Henry Hazlitt schon vor mehr als 60 Jahren beschrieben – und wenn niemand in der Zwischenzeit die Reißleine zieht, wird eine Stadt tatsächlich so zerstört, dass man meinen könnte, es hätte ein Krieg getobt. (more…)

Andere Länder, andere Sitten?

November 6, 2013
Die Kaaba- Das größte Heiligtum der islamischen Welt

Land ohne Gewissen?

„Saudi-Arabien ist das absolute moralische Arschloch des Universums“, sagte Pat Condell in einem seiner Videos einmal treffend. In dem von Wahhabiten regierten Land herrscht der König absolutistisch, ohne Parteien, Parlament oder Verfassung, andere Religionen außer dem sunnitischen Islam dürfen nicht existieren, auf Hexerei steht die Todesstrafe, ja, sogar Kinos sind verboten. Im Westen wird die Diskriminierung der Frauen am stärksten wahrgenommen. Frauen müssen alle einen männlichen Vormund haben, in der Öffentlichkeit verschleiert sein und benutzen getrennte Räume, es herrscht eine Geschlechterapartheid.

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos 2007 antwortete Bill Gates auf die Frage, wie er die wirtschaftlichen Zukunft Saudi-Arabiens sieht: „Well, if you’re not fully utilizing half the talent in the country, you’re not going to get too close to the top“. In unseren Zeiten scheint sich aber auch bei den Saudis einiges zu ändern. Die saudischen Frauen wehren sich immer stärker gegen das weltweit einmalige Verbot, Autos zu fahren. Der vorläufige Höhepunkt war eine Kampagne im Oktober, die jedoch von den saudischen Behörden gestoppt wurde. Eigentlich müssten alle damit zufrieden sein. Mehr Rechte für Frauen, mehr Freiheit, mehr Gleichberechtigung.

Doch dem ist nicht so. Im britischen Guardian wird das Fahrverbot mit den kulturellen Eigenheiten der saudischen Gesellschaft verteidigt:

People in Saudi Arabia have their own moral views and needs. What works in other societies may not fit in Saudi, and the reverse. In short, instead of launching campaigns to change the driving laws in the kingdom, the west should first ask Saudi women if they really want this or not, and western countries should accept the result, even if it’s not to their liking.

Diese Aussage ist gleich in doppelter Hinsicht infam: Der Autor Ahmed Abdel-Raheem fordert einerseits, die kulturellen Eigenheiten eines Landes über die Menschenrechte zu stellen. Menschenrechte werden aber nicht von der Kultur eines Landes eingeschränkt, es ist genau umgekehrt. Menschen werden freiwillig Mitglied eines Kulturkreises, ihre Rechte gelten universell. Zu diesen Rechten gehört die Religionsfreiheit, also eine Religion zu praktizieren, zu verlassen oder keiner anzugehören. Wer sich also nicht an irgendwelche religiösen Gebote halten will, hat das Recht dazu, egal, in welchem Land er lebt. Dazu braucht es auch kein „Recht auf Autofahren“. (more…)

WM-Geschichte, Teil 11

November 3, 2013
Der Argentinier Mario Kempes feiert eines seiner Tore im Finale

Der Argentinier Mario Kempes feiert eines seiner Tore im Finale

Im Jahr 1978 erlebte der Vatikan ein Dreipäpstejahr, ging Pol Pots Terrorherrschaft in Kambodscha ihrem Ende entgegen, schlossen Israel und Ägypten Frieden, wurde mit Louise Joy Brown das erste künstlich befruchtete Baby geboren und fand vom 1. bis zum 25. Juni die 11. Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien statt. Argentinien schockiert die Brasilianer mit einem „gekauften“ Sieg, die Niederlande verteidigen ihren Vize-Weltmeistertitel und Deutschland erlebt eine Demütigung gegen den kleinen Nachbarn.

Neben der WM 1934 war die WM 1978 in Argentinien die für den Sport wohl unwürdigste Veranstaltung. Zwei Jahre zuvor hatten die Militärs unter General Videla geputscht. Zehntausende Regimegegner, verschwanden, wurden gefoltert und ermordet. Die FIFA dachte jedoch nicht an einen neuen Veranstalter. Der OK-Chef Actis wurde 1976 ermordet, nachdem er finanzielle Einsparungen gefordert hatte. Nach seinem Tod wurden großzügige Geldmittel bereitgestellt, die das Land in eine Wirtschaftskrise mit einer Inflation von über 200% stürzten. Trotzdem äußerten sich die meisten Offiziellen gleichgültig gegenüber der Lage in Argentinien, so auch der DFB. (more…)