Mein erster Artikel dieses Jahres rief zu optimistischem Realismus auf. Im Jahr 2012 hatte es zwar viele Krisen gegeben, aber für die Menschheit hatte sich sehr vieles gebessert: Der Anteil der unterernährten Menschen war gesunken, die Lebenserwartung gestiegen und die Menschheit genoss einen immer höheren Lebensstandard. Anstatt zu denken: „Alles wird schlimmer und wir können es nicht verhindern“, plädierte ich dafür, uns mehr Mut zu machen, in etwa so: „Wir haben ein Haufen Probleme, aber wir können sie lösen und haben bereits viele erfolgreich gelöst“.
Auch das Jahr 2013 war von vielen Krisen geprägt – die syrische Tragödie, die Gewalt in Ägypten, der Terror im Irak, der andauernde Drogenkrieg in Mexiko, die Wirtschaftskrise in Venezuela, die Instabilität in Südsudan und vieles mehr – und dennoch war es für die Menschheit ein gutes Jahr, wenn es um die Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheiten ging. Für jeden, dem das Wohl unserer Spezies am Herzen liegt, ist das eine gute Nachricht. Es scheint, als würde Prometheus, der große Kulturbringer, die Menschheit erleuchten. Schauen wir uns mal einige gute Nachrichten an.
Die Anzahl und Intensivität der Kriege hat seit 1988 merklich abgenommen. Leider werden verhärtete Konflikte wie in Syrien oder Mexiko wohl nicht so schnell gelöst werden. Allerdings sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass es in früheren Jahrzehnten viel blutiger zuging. Wir befinden uns nachweislich in der friedlichsten Zeit der Menschheitsgeschichte. Steven Pinker nennt es den „Neuen Frieden“. Bryan Caplan fragt sich, was wir zuerst erleben werden: Weltfrieden oder fahrerlose Autos. Nun gut, fahrerlose Autos sind sicher im Vorteil, aber dass wir überhaupt diese Frage stellen, ist etwas Sensationelles. (more…)