Böse Provokation: Israel hat eine Hauptstadt!

Als Ende September 2000 die Zweite Intifada ausbrach, hatten die Palästinenser schnell den Schuldigen gefunden: Ariel Sharon. Er hatte ein fürchterliches Verbrechen begangen, für dass es nur eine Reaktion geben konnte: Selbstmordattentate, Messerangriffe und Zweckentfremdungen von Personenbeförderungsmitteln. Was hatte Sharon getan? Er hatte am 28. September den Tempelberg besucht. Diese Provokation war selbstverständlich nur durch eine Intifada zu beantworten. Das sahen nicht nur die Palästinenser so, sondern auch die meisten internationalen Medien. Gerüchte, wonach die Intifada lange im Voraus geplant war und Sharons Tempelberg-Besuch nur als Vorwand diente, sind natürlich nichts weiter als zionistische Propaganda.

Nun ist es wieder zu einer Provokation gekommen: Donald Trump hat es gewagt, die Tatsache auszusprechen, dass Israels Hauptstadt Jerusalem ist (was sogar Wikipedia so sieht). Die Palästinenser sind wieder empört. Sie haben drei „Tage des Zorns“ angekündigt. Ob sich daraus mehr entwickelt, bleibt abzuwarten. Immerhin:

Aber wie zu erwarten schlagen sich die internationalen Medien wieder auf Seiten der Palästinenser. Wie konnte Trump nur sowas tun? Kennt er die Palästinenser nicht? Er ist jetzt direkt verantwortlich für das potenziell kommende Blutvergießen! Diese Einstellung vertreten die Medien gegenüber den Palästinensern seit jeher. Man kennt sie auch aus den Reaktionen nach den Mohamed-Karikaturen der dänischen Zeitung Jyllands Posten. „Wer die Barbaren reizt, ist selber Schuld, wenn sie ihn angreifen.“ In patriarchalischen Kulturen findet sich so eine Einstellung auch gegenüber freizügigen Damen, die Opfer von Vergewaltigung wurden. „Wer zuviel zeigt, darf sich nicht wundern, wenn Männer über sie herfallen.“

Diese Rechtfertigung für mögliche zukünftige palästinensische Gewalt ist ein Paradebeispiel für den „humanitären Rassismus“. Man sieht Palästinenser als unmündige Wesen an, die nicht selbst für ihre Handlungen verantwortlich sind und deshalb auch nicht für sie verurteilt werden können. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wer sich in einen Käfig voller Tiger wagt, darf sich nicht wundern, wenn er nicht verletzungsfrei rauskommt. Aber stehen Palästinenser nicht geistig über wilden Tieren? Sind sie nicht sehr wohl zu vernünftigem Denken fähig und damit auch verantwortlich für ihre eigenen Handlungen? Wer das abstreitet, wie es die „Trump-ist-Schuld-an-der-nächsten-Intifada“-Fraktion tut, müsste konsequenterweise den Palästinensern ihre Mündigkeit und damit ihre Bürgerrechte nehmen.

Der Anlass für die aktuelle palästinensische Wut ist in meinen Augen noch dämlicher als Sharons Tempelberg-Besuch. Denn dieser Schritt hat keinerlei praktische Bedeutung, er ist rein symbolisch. Dazu muss ich zuerst sagen, dass ich Israel im Konflikt mit den Palästinensern nicht aus religiösen oder nationalistischen Gründen unterstütze. Mir ist die religiöse Bedeutung Jerusalems völlig egal, ebenso die antike jüdische Vergangenheit Jerusalems oder dass die Palästinenser als „Volk“ erst nach 1967 „erfunden“ wurden. Ich unterstütze Israel, weil es eine liberale Demokratie ist und Palästina eine theokratische Diktatur. Genau das sieht man in Jerusalem: Im israelischen Westteil herrscht Religionsfreiheit, während im palästinensischen Ostteil Juden der Zugang zu ihren heiligen Stätten oft verwehrt wird.

Aber trotzdem hat Trumps Entscheidung keine Änderung der Lage zur Folge, sie ist nur die Anerkennung der Tatsachen. Trump hat nicht gesagt, dass ganz Jerusalem Israel gehört. In West-Jerusalem liegt nun mal der israelische Regierungssitz – was wäre so schlimm, wenn zukünftig auch die amerikanische Botschaft dort liegt? Sicherlich wünschen sich beide Seiten die ganze Stadt für sich allein, aber es wäre die Aufgabe einer gemeinsamen Friedensvereinbarung, hier einen Kompromiss zu finden (aller Wahrscheinlichkeit nach eine Teilung der Stadt mit gegenseitigem Besuchsrecht für die heiligen Stätten). Nichts, aber auch gar nichts an Trumps Entscheidung stellt ein „neues Friedenshindernis“ dar. Aber wir können darauf gefasst sein, dass das den internationalen Kommentatoren nicht interessieren wird.

6 Antworten to “Böse Provokation: Israel hat eine Hauptstadt!”

  1. Adrian Says:

    Fuck Palestine!

  2. Olaf Says:

    Die islamische Raserei auf deutschen Straßen ist also eine Reaktion? Auf Weinstein oder auf Trump? Oder Björn Höcke? Die Konstruktionen der linken Lügenpresse machen mich ganz meschugge;)

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