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Wie man Talkshows retten kann

September 5, 2019
63 Jahre Ausbeutung: Die ARD

Die selbsternannten Hüter der Demokratie

Immer wieder werden Talkshows dafür kritisiert, dass sie kaum echte Diskussionen zulassen. In der Tat enden Talkshows oft in emotionalem Geschrei, und selbst wenn nicht geschrien wird, sind falsche Anschuldigungen, die oft nicht mal was mit dem diskutierten Thema zu tun haben, an der Tagesordnung. Auch wenn viele das bestreiten, leiden Talkshows vor allem an einer Sache: Einer heftigen linksgrünen Voreingenommenheit („bias“ würde man in den USA sagen). Es werden sicher auch linke Gäste gelegentlich unfair behandelt, aber wenn ein AfD-Mann eingeladen ist, kann man meistens sicher sein, dass es unfair wird.

Der Grund dafür ist für mich klar: In den Talkshows werden Gäste, die nicht dem linksgrünen Mainstream entsprechen, entweder nicht eingeladen, oder nur mit dem Ziel, sie bloßzustellen. Das führt dazu, dass man in den Talkshows eine wichtige Sache vermisst, die dort selbstverständlich sein sollte: Meinungsvielfalt. Talkshows dienen dazu, die eigenen Ansichten über politische Andersdenkende zu verfestigen und nicht, die Meinungen von politisch Andersdenkenden aus ihrer Sicht zu hören. Man könnte das mit zwei kleinen Regeln ändern und damit echte Meinungsvielfalt in den Talkshows retten.

1. Keine Suggestiv-Fragen

Wenn ein AfD-Kandidat eingeladen wird, stellt man ihm Fragen, die nicht bereits ein Urteil beinhalten. Ein Beispiel dafür wäre: Anstatt zu fragen „Warum grenzen sie sich nicht genug von Rechtsextremen ab?“ fragt man „Finden sie, dass sie sich genug von Rechtsextremen abgrenzen?“ Der Gast erhält damit die Chance, seine eigene Sicht der Dinge zu zeigen, was normalerweise der Sinn einer politischen Diskussion sein sollte. Leider findet das derzeit kaum statt. Momentan fragt man AfD-Leute überspitzt gesagt „Lieber AfD-ler, warum sind sie ein so schlechter Mensch?“ anstatt „Lieber AfD-ler, wie ist ihre Sicht auf diesen Sachverhalt?“

Hier Beispiele für Fragen, bei denen man von suggestiv auf normal wechseln kann:

suggestiv: „Wenn sie für Europa sind, warum lehnen sie dann jeden pro-europäischen Vorschlag ab?“
normal: „Warum lehnen sie eine engere politische Union der EU-Länder ab?“

suggestiv: „Wenn sie die Rettungsmissionen im Mittelmeer ablehnen, sollen die Flüchtlinge dann einfach alle ertrinken?“
normal: „Wenn sie die Rettungsmissionen im Mittelmeer ablehnen, wie wollen sie dann mit den Booten im Mittelmeer umgehen?“ (more…)