Archive for the ‘9/11’ Category

Die Lügen der Truther

September 11, 2013

Heute jähren sich zum 12. Mal die Terroranschläge vom 11. September 2001. Neben den Gedenkfeiern und den politischen Analysen werden die Verschwörungstheorien erneut Hochkonjunktur haben. Zum Glück gibt es aber auch fleißige Debunker, wie folgende Dokumentation zeigt, die mir vor einiger Zeit von dem Kommentator Asdren02 empfohlen wurde.

In der Dokumentation „Die 9/11 Experimente – Verschwörungen auf dem Prüfstand“ werden einige Behauptungen der Truther mittels forensischer Experimente überprüft. Als Ergebnis bleibt von den Verschwörungstheorien nichts übrig – was die Truther natürlich nicht beeindruckt, denn wenn sich Truther von Fakten beeindrucken ließen, gäbe es sie nicht mehr.

Libertäre und Verschwörungstheorien

April 27, 2013
Osamas Erbe in New York

Die offizielle Version vom 11. September wird von vielen Libertären angezweifelt

Im letzten Monat berichtete der Spiegel von einer Studie einer australischen Universität, die angeblich belegte, dass Verschwörungstheoretiker und „Klimaleugner“ meistens auch an „die Kraft des freien Marktes“ glauben. Nun könnte man diese Studie einfach als Unsinn abtun, und man fährt sicher nicht falsch damit, solchen Studien grundsätzlich zu misstrauen. Man braucht diese Studie jedoch gar nicht, um festzustellen, dass es viele Menschen gibt, die Anhänger der freien Marktwirtschaft sind und gleichzeitig alle möglichen Verschwörungstheorien glauben. In Deutschland nennen sich Vertreter dieser Ansichten überwiegend „Libertäre“.

Die einzige libertäre Partei in Deutschland, die Partei der Vernunft (PDV), wurde vom 9/11 Truther Oliver Janich gegründet. Am 18. April wurde Janich vom Vorstand der PDV zum Rücktritt gedrängt, da „die investigative journalistische Tätigkeit Oliver Janichs und dessen persönliche Stellungnahmen zu aktuellen und in der Vergangenheit liegenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, zu starke Auswirkungen auf das Außenbild der PDV haben“ – was genau damit gemeint war, dürfte klar sein. Janich hatte nicht nur zum 11. September Verschwörungstheorien verbreitet, sondern auch zur NSU und zu den Bombenanschlägen im Boston-Marathon.

Janich schrieb kurz nach seinem Rücktritt auf seiner Facebook-Seite: „Klar, um mich tuts mir nicht leid, sondern um die Partei. Ich kann ja jetzt viel mehr sagen und schreiben, was ich bisher wg der Partei zurückgehalten habe. HAARP, Chemtrails, freie Energie, ich komme! Ein 9/11 Buch ist auch schon praktisch fertig…“ Angesichts solcher Aussagen stellt sich die Frage: Warum fallen so viele Libertäre auf Verschwörungstheorien herein? Wie kommt es, dass Menschen, die über einen respektablen ökonomischen Sachverstand verfügen, gleichzeitig an Chemtrails, FEMA-Camps oder die NWO glauben? Gibt es eine Erklärung dafür? (more…)

Wer ist ein Verschwörungstheoretiker?

Januar 22, 2013
Das

Das allsehende Auge- Beweis für die Illuminatenverschwörung?

Der Begriff „Verschwörungstheorie“ wird üblicherweise benutzt, wenn man für ein Ereignis das konspirative Wirken einer unbekannten Macht sieht. Die meisten Verschwörungstheorien sind völlig aus der Luft gegriffen und mit Leichtigkeit zu widerlegen, der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ wird deshalb in der Öffentlichkeit oft abwertend gemeint. Die Verschwörungstheoretiker behaupten jedoch, dass dies nicht angemessen ist, da sie ja gar nicht die einzigen Verschwörungstheoretiker sind.

Nehmen wir z.B. die offizielle Theorie zu den Anschlägen vom 11. September: Osama bin Laden, Chalid Scheich Mohammed und ihre 19 Rekruten haben sich verschworen, um das World Trade Center und das Pentagon anzugreifen. Für 9/11 Truther ist die offizielle Theorie lediglich die „offizielle Verschwörungstheorie“. In der Tat handelt es sich bei den Anschlägen vom 11. September um eine Verschwörung, da Mohamed Atta nach dem ersten Anschlag auf das World Trade Center nicht von den Toten auferstanden ist und die anderen Anschläge ausgeführt hat.

Eine „Verschwörungstheorie“ ist die offizielle Version dennoch nicht. Denn dieser Begriff steht für eine Alternativerklärung für ein Ereignis, für das Anzweifeln der offiziellen Version. Ein Verschwörungstheoretiker glaubt, dass die wahren Täter jemand anderem die Schuld in die Schuhe geschoben haben. Dass sich viele Verschwörungstheoretiker dennoch von diesem Begriff distanzieren, liegt an dem schlechten Ruf, den dieser Begriff hat. Dabei sind Verschwörungstheorien in einigen Fällen durchaus plausibel. (more…)

Kein spontaner Volkszorn, sondern geplanter Terror

September 14, 2012

Antiamerikanischer Mob wütet in Jemen

Als die Parteispitze der NSDAP erfuhr, dass ein in Paris lebender Jude, dessen Familie nach Polen vertrieben wurden war, auf einen deutschen Botschafter geschossen hatte, war das ein willkommener Anlass für die folgenden Pogrome, die Hunderten Menschen das Leben kosteten. Die Propaganda ließ es so aussehen, als würde ein spontaner Volkszorn durch das Reich gehen- in Wirklichkeit hatte es schon monatelange Vorbereitungen gegeben. Die deutschen Zeitungen ließen das Attentat in Paris wie eine jüdische Verschwörung aussehen, Synagogen gingen in Flammen auf, jüdische Friedhöfe wurden zerstört.

Die Terroristen, die seit drei Tagen westliche Einrichtungen angreifen und zerstören, haben sich nicht mal die Mühe gemacht, einen Anlass zu finden, der wirklich aktuell ist. Ein 2 Monate altes Youtube-Video musste als Begründung für die lang geplanten Terrorakte herhalten, dem bis jetzt mindestens 10 Menschen zum Opfer gefallen sind. Noch scheinen nicht alle kapiert zu haben, dass der so dargestellte spontane Volkszorn, der sich u.a. über Ägypten, Libyen, Tunesien, Sudan, Jemen, Bangladesch, Iran, Irak und Palästina erstreckt, in Wirklichkeit eine organisierte Terrorwelle ist und nichts, wirklich gar nichts, mit dem Mohamed-Film zu tun hat.

Das Gute ist: Immerhin regt sich kein Muslim wirklich über ein Mohamed-Film auf. Im Video wurde nicht zu Gewalt aufgerufen und auch kein Koran verbrannt. Es gab in den letzten Jahren viele Videos, in denen der Islam viel härter kritisiert wurde. Es gab schon bei den Unruhen nach den Mohamed-Karikaturen starke Hinweise darauf, dass die Unruhen gezielt von Staaten organisiert wurden (die meisten Demonstranten hatten die im September 2005 veröffentlichten Karikaturen noch nicht mal gesehen, gegen die sie im Februar 2006 demonstrierten), und auch dieses Mal hört man von bezahlten Schlägern und irregeleiteten Demonstranten (einige glauben, dass sie gegen Koranverbrennungen demonstrieren). Stellt sich nur die Frage: Wer steckt hinter diesem Terror? (more…)

Das islamische Kulturzentrum in der Nähe des Ground Zero

August 30, 2012
Osamas Erbe in New York

Osamas Erbe in New York

Ich will auch keine katholische Kirche in Machu Picchu, keine Synagoge über der Kaaba, keine Truman-Statue in Hiroshima, keine Siegessäule in Auschwitz, kein Triumphbogen in Hanoi und keine anglikanische Kirche auf dem Uluru. Das ist eine Frage des guten Geschmacks. Das hat ganz viel mit Respekt zu tun. Wie kann man das nicht begreifen? Ein ewiges Rätsel.

(American Viewer)

Als Erstes: Warum keine katholische Kirche in Machu Picchu? Die Spanier waren nie dort, kein Weißer war vor dem 20. Jahrhudert dort. Es gibt aber genug andere Orte, an dem die Spanier Indios massakriert haben und in denen heute Kirchen oder Pizarro-Stauen stehen. Das zweite ist wirklich pietätlos, aber das erste nicht, denn die meisten Einwohner, auch die Indios, sind mittlerweile Christen- und haben deshalb naturgemäß nichts gegen einen Kirchenbau einzuwenden. Die Pizarro-Stauen genießen bei den Indios dagegen natürlich keinen guten Ruf.

Für mich ist das einzig Relevante, ob es in der Nähe des Ground Zero (nicht am Ground Zero!) genug Muslime gibt, die das islamische Kulturzentrum (keine Moschee!) besuchen und ob sie von seriösen Quellen finanziert wird. Da gibt es sicher gute Einwände gegen den Bau. Jedoch nicht aus „Pietätsgründen“: Ein islamisches Kulturzentrum ist nicht vergleichbar mit dem Triumphbogen oder einer Siegessäule. Solche Bauwerke repräsentieren nicht eine ganze Religionsgemeinschaft oder ein ganzes Land, sondern stehen für militärische Erfolge. Wenn eine Dschihad- oder Atta-Statue gebaut werden würde, würde ich auch dagegen sein, egal an welchem Ort. (more…)

Systemkritik und 9/11, Teil 6: Amerikas „Überreaktion“

September 12, 2011
Osamas Erbe in New York

Als der Terror nach New York kam

Musste man wirklich so überreagieren? Ok, 3000 Tote sind schlimm, aber es sterben doch mehr Menschen an den Folgen von Autounfällen, Terroristen kann man besser mit Rasterfahndung bekämpfen und überhaupt: Wir waren doch selbst schuld daran mit unserem Verhalten, wie es die mutigen Wortführer Jürgen Todenhöfer, Hagen Rether und Volker Pispers immer wieder betonen.

Freiheiten wurden eingeschränkt, zwei Kriege geführt und Osama bin Laden getötet. Alles wegen 9/11. Ein Spiegel-Leser sagte dazu: „Dieser 11. September hat die Welt nicht verändert. Ähnliche und gar noch viel schlimmere Verbrechen gab es leider schon immer in der Menschheitsgeschichte. Jedoch hat noch nie ein Staatsgebilde so viel Kapital aus solch einem Vorfall geschlagen wie die USA.“ Hat er damit Recht?

Der Vergleich zu Breiviks Utoya-Massaker wird unter US-Kritikern immer beliebter. Die Norweger reagierten auf den Terror mit noch mehr Toleranz, noch mehr Respekt, noch mehr Weltoffenheit, noch mehr Liebe. Hätte Bush das nicht auch machen können? Nun, er hätte es natürlich. Die Flugzeugkontrollen hätten so bleiben können wie vor 9/11, für bin Laden hätte ein Haftbefehl bei Interpol ausgereicht und unsere beste Antiterrormaßnahme wäre, so beschreibt es William Blum, folgende gewesen: „Zuerst würde ich mich – öffentlich und sehr ernsthaft – bei all den Witwen und Waisen, bei den Verarmten und den Gefolterten und bei den vielen weiteren Millionen Opfern des amerikanischen Imperialismus entschuldigen. Anschließend würde ich in jedem Winkel der Welt verkünden, dass die Zeit der amerikanischen Militärinterventionen für immer beendet ist.“ (dafür bekam er in einer Videobotschaft Lob von bin Laden höchstpersönlich). Osama bin Laden als Chance, als Kulturkritik, als Ansporn, um uns zu ändern?

Dies wäre eine Alternative gewesen, sicherlich. Aber hätte es wirklich was gebracht? (more…)

Systemkritik und 9/11, Teil 5: „Was ist mit den Opfern der USA?“

September 12, 2011
Osamas Erbe in New York

Als der Terror nach New York kam

Der 11.September ist vorbei, aber es ist noch nicht alles gesagt worden. Deswegen setze ich die Serie noch für einen Tag fort.

Am 11.September 2001 wurden in den USA 3000 Menschen innerhalb von knapp 100 Minuten bestialisch ermordet. Jede Minute starben 30 Menschen- verbrannt, verdunstet oder durch den verzweifelten Sturz aus mehr als 100 Metern. Sie hinterließen Tausende Waisen und Witwen. Es war eines der schlimmsten Massaker der letzten Jahre, wie Halabja oder Srebrenica. Dass die Amerikaner diesen Anschlägen gedenken, ist mehr als verständlich.

Für manche Personen, die sich als „US-Kritiker“ verstehen, erscheinen die Gedenkveranstaltungen aber als „zynisch“. Ihr Vorwurf: Die Amerikaner haben doch noch viel mehr Menschen umgebracht als al-Qaida und niemand gedenkt an sie. Am 11.September 1973 wurde in Chile durch ein Militärputsch General Augusto Pinochet an die Macht gebracht, in dessen anschließender Herrschaft 3000 Menschen ermordet wurden. Warum gibt es keine Gedenkveranstaltung für sie? Oder für die Toten der Kriege in Afghanistan und im Irak, für die Indianer und die Sklaven oder dem Vietnamkrieg? Ich habe von jemandem gehört, wenn es eine Schweigeminute für die 3000 Opfer von 9/11 gibt, dann sollte es 1000 Schweigeminuten (fast 17 Stunden) für die 3 Millionen Opfer des Vietnamkriegs geben.

Nun, wer solche Vergleiche bringt, der sollte auch die Gedenkfeiern an die Mauertoten als zynisch empfinden, weil die Nazis doch mehr als 20.000-mal mehr Menschen getötet haben als die Mauerwächter. Und Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Dritten Reichs wären auch zynisch, weil Mao mehr Menschen umgebracht hat als Hitler. Für kleinere Vorfälle wie Solingen, Utoya oder dem Columbine-Massaker dürfte es überhaupt keine Gedenkfeier geben, nie wieder. All das wäre „zynisch“. (more…)

Systemkritik und 9/11, Teil 4: Die Lügen der „Truther“

September 11, 2011
Osamas Erbe in New York

Als der Terror nach New York kam

Mathias Bröckers sagt von sich, dass er kein Verschwörungstheoretiker ist. Er würde nur seine „journalistische Pflicht“ erfüllen, „kritische Fragen“ stellen. Diese Pflicht ist für ihn so verpflichtend, dass er nun schon sein drittes Buch zum Thema 9/11 herausbringt. Die ARD sponsort dieses Werk- dafür haben wir GEZahlt…

Die Verschwörungstheorien zum 11.September haben erfolgreich die Köpfe von Millionen Bürgern verblödet, viel schlimmer als die BILD und RTL zusammengerechnet. Umfragen zeigen, dass mindestens ein Drittel der Deutschen an eine Verschwörung am 11.September glauben. Und einen Glauben, das haben uns die letzten 2000 Jahre gezeigt, legt man nicht so einfach ab.

Das Internet ist natürlich eine schöne Sache. Aber genauso wie jedes andere Medium bietet es auch eine Plattform für Verrückte, Deppen und Wichtigtuer. Es ist der beste Ort für solche Leute, die ansonsten niemand beachtet und die sich deshalb „unterdrückt“ fühlen. Henryk M.Broder brachte es schon mal auf den Punkt: Das Internet macht doof, sagte er, und hatte dabei in gewissen Punkten zweifelsfrei recht. Seit dem Internet hat die Menschheit die Möglichkeit, sich innerhalb weniger Minuten unendlich viel Wissen zu anzueignen, aber auch unendlich viel Blödsinn zu verbreiten. Dazu gehören Verschwörungstheorien. Es gibt sogar eine eigene wikipedia-ähnlichen Lexikon für Verschwörungstheorien.

Das Problem bei jeder Truther-Diskussion ist, dass ein Truther, genauso wie jeder andere Verschwörungstheoretiker, jede Widerlegung seiner Argumente nur seinen Glauben- für manchen Fanatiker durchaus vergleichbar mit den Lehren Jesu oder Mohameds- nur weiter bestärkt. Das hindert mich aber nicht, sie trotzdem zu widerlegen. Warum? Aus demselben Grund, warum ich mit Jürgen Todenhöfer auseinandergesetzt habe: Weil ich es kann, weil es mir Spaß macht und weil sie Idioten sind. Man muss Schwachsinn auch mal als solchen bezeichnen. (more…)

Systemkritik und 9/11, Teil 3: „Bemannte fliegende Architekturkritik“

September 11, 2011
Osamas Erbe in New York

Als der Terror nach New York kam

Die junge Welt und der 11.September

Die linksextreme Zeitung junge Welt wünscht sich, dass der 11.September in Deutschland stattgefunden hätte, vergleicht Franz Beckenbauer mit Mohamed Atta, hält die Pentagon-Opfer für „nicht unschuldig“, empfindet es als zynisch, dass die US-Opfer ein Gesicht bekamen, während die Opfer der USA anonym bleiben und nennt die Anschläge schließlich die „Geburtsstunde der bemannten fliegenden Architekturkritik“. Es ist kaum zu glauben, aber dieser Text, der wohl als satirische Kritik an den westlichen Kapitalismus und Imperialismus gemeint ist, ist noch um einige Stufen schlimmer als die Danksagung für den Mauerbau.

Von Atta zu Beckenbauer: Ein anderer Elfter September ist möglich

Der elfte September ist ein hoher Feiertag in Deutschland. Am 11. September 1945 wurde Franz Beckenbauer geboren, ein Mann, der sich großer Verehrung erfreut, seit er vom Fußballer zum Reklamehonorarempfänger herabsank, zum Funktionär, zum DFB-Reisekader, zum Geschaftlhuber, zum medial omnipräsenten, ja omnipenetranten Erfolgsschnäuzchenträger, dessen geballte Banalität in Deutschland als Ausdruck von Lebenskunst und »Philosophie« gilt. Wenn die als »Kaiser« und »Lichtgestalt« angebetete Grinsebacke Beckenbauer »Schau mer mal« sagt, liegt Mediendeutschland auf dem Bauch, und immer ist im Zusammenhang mit Beckenbauer der Satz zu hören: »Der Erfolg gibt ihm recht.«

Dieses gemeingefährliche Freibriefdiktum könnte auch einer wie Anders Breivik für sich reklamieren, und auch Mohammed Atta und seinen Komplizen kann man Mangel an Erfolg nicht vorwerfen. Sie brachten das Spielgerät ins Ziel, das Geflügelte traf ins Eckige, und genau das wollten sie ja auch. Der größenwahnsinnige Kleingeist Beckenbauer wäre mir als Aufschlagspunkt lieber gewesen, und daß Deutschland nach 1945 so sträflich straffrei ausging, hätte ja auch nicht so bleiben müssen. Ein paar Boeings aus dem Architekturbüro bin Laden und Partner hätten Deutschland gutgetan, ästhetisch wie politisch. Aber ich hatte 2001 die Musik nicht bestellt und konnte deshalb auch nichts fordern. (more…)

Systemkritik und 9/11, Teil 2: „Terroristen töten Osama bin Laden“

September 10, 2011
Osamas Erbe in New York

Als der Terror nach New York kam

Wir schreiben den 2.Mai 2011. „Was ist das für ein Land, das eine Hinrichtung derart bejubelt?“, fragt ein Kommentator in den ARD-„Tagesthemen“, und er beantwortet die Frage gleich selbst:

Die USA sind ein Land, das sich heute nicht mehr aus eigener Stärke definiert, sondern aus Tod und Niederlage anderer… Zivilisierte Nationen haben einst das Völkerrecht geschaffen. Sie haben sich darauf verständigt, dass Verbrecher vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden. Es mag naiv klingen angesichts der Umstände, aber mein Verständnis von einem Rechtsstaat ist nicht, dass Mörder einfach abgeknallt werden. Bleibt die Frage: Wem nützt der Tod bin Ladens? Die Amerikaner haben einen neuen Märtyrer geschaffen; die Anhänger bin Ladens werden neue Rache suchen. Ist die Welt heute also sicherer geworden? Nein. Aber Obama steht im Wahlkampf; er hat sich als Law-and-Order-Politiker profiliert. Ist er seiner Wiederwahl heute näher gekommen? Ja. Ich fürchte, so einfach ist die Rechnung.“

Während Pseudo-Philosophen und Intellektuelle Verständnis dafür finden, wenn „arme, verzweifelte und unterdrückte“ Muslime sich aus vermeintlichem Protest gegen die weltweite Ungerechtigkeit selber in die Luft sprengen, zeigt man kein Verständnis, wenn ein Massenmörder unschädlich gemacht wird. Bricht eine Person, die Tausende unschuldige Menschen tötet, nicht etwa das Menschen- und Völkerrecht? Warum findet man, wie im ersten Teil demonstriert, soviel mehr Verständnis für Osama bin Ladens Morde als für Barack Obamas? War Osama bin Laden nicht auch ein Multimillionär(und damit gemäß sozialistischer Definition schuldig der unverzeihlichsten aller Verbrechen)?

Die Empörung über den Mord an Osama bin Laden überstieg teilweise die über 9/11. Als die türkische Armee dagegen im August dieses Jahres 100 kurdische Rebellen tötete, konnte man die Empörung der westlichen Intellektuellen nicht mal mit den allerbesten Seismographen messen. Die PKK hat eben keine so große Lobby wie die al-Qaida(oder die Hamas). Sie kämpfen zwar gegen die Unterdrückung und Bevormundung durch vier Staaten(Türkei, Irak, Syrien, Iran), aber diese sind eben keine westlichen Staaten. Ansonsten würde man den „Freiheitskampf“ der Kurden ein bisschen mehr Beachtung schenken- und für ihren Terror Verständnis zeigen, wenn nicht gar glorifizieren. (more…)