In den Nachrichten gibt es immer wieder Geschichten, die absurd klingen. Dieses Jahr fing mit einer unglaublichen Geschichte an: Der mexikanische Drogenboss „El Chapo“ Guzman soll u.a. deshalb verhaftet worden sein, weil er Sean Penn ein Interview gegeben hat und ein Film mit ihm plante. Da kann man sich nur denken: Walter White wäre das nicht passiert. Im Juli gab es dann den erbärmlich geplanten Putsch in der Türkei, der wieder viele Menschen fraglos zurückließ: Haben sich die Verschwörer nicht über das Vorgehen von lateinamerikanischen Generälen informiert? In Zeiten der Globalisierung sollte man sich doch die eine oder andere Methode abgeguckt haben.
Auch die Geschichte mit dem Terroristen Jaber Albakr stinkt für viele zum Himmel. Ein Syrer wird nicht von der Polizei gefangen, obwohl diese 50 Türen zerkloppt, sondern von anderen Syrern – die ihn dann bei der Polizei melden, die ihn einfach abholen? Sofort schlägt jedes Truther-Herz höher: Das stinkt zum Himmel. Jetzt, da Albakr trotz „ständiger Beobachtung“ Selbstmord begangen hat, nachdem er zuvor behauptete, dass die Syrer, die ihn geschnappt haben, Komplizen waren, ist für die Truther die Sache klar: Die ganze Geschichte ist inszeniert. Aber die sich nun anbahnenden Verschwörungstheorien kann man gleich wieder einpacken. Es ist absurd, eine Tat für „unter falscher Flagge“ zu halten, nur weil die Geschichte sich dumm anhört.
Es ist selbstwidersprüchlich, immer an eine Verschwörung zu glauben, wenn etwas auf dumme Weise durchgezogen wird, denn dann stellt sich nämlich gleich die Frage: Würden die Leute, die eine Tat inszenieren, sie so dumm inszenieren? Dann kommen wir in einen endlosen, nicht auflösbaren Kreislauf. Letztlich muss sich irgendjemand dumm angestellt haben, ob nun die, die gemäß der offiziellen Version die Täter waren, oder die Verschwörer, die die wahren Hintergründe auf dumme Weise vertuschen. Dummheit spricht also für Dummheit, nicht automatisch für eine Verschwörungstheorie. Ein anderer Grund ist, dass die Truther einen logischen Fehlschluss machen, der typisch für sie ist: Sie halten alle Menschen für rational denkende Menschen. (more…)