Kein Mensch kann heute öffentlich von sich sagen “Ich bin ein Antisemit”. Es würde gesellschaftlichen Selbstmord bedeuten, genauso wie wenn er sagen würde „Ich hasse alle Türken“ oder „Ich bin ein Pädophiler“. Man muss deshalb eine subtilere Form wählen. Was liegt da näher als die Kritik am Staate Israel? Natürlich ist Kritik an Israel völlig legitim und in keinster Weise antisemitisch. Doch die Kritik an Israel unterscheidet sich von allen anderen Staaten.
Nehmen wir mal an, dass alle Vorwürfe, die Israelkritiker an Israel erheben, der Wahrheit entsprechen. Israel ist ein Apartheidstaat, unterdrückt ein fremdes Volk, dessen Land es geraubt hat, begeht ständig Kriegsverbrechen, Verbrechen an die Menschlichkeit und Völkermord hält sich an keine Vereinbarungen, weil eine übermächtige „Israel-Lobby“ die USA beherrscht. Würde das den weltweiten Hass auf Israel erklären?
Nein.
Denn selbst dann würde Israel in der Welt nicht herausragen. Die Türkei, der Iran, Saudi-Arabien sind Apartheidstaaten, aber kaum jemanden interessiert es. In der Geschichte des Sudan gab es in den letzten 50 Jahren ununterbrochen Völkermord, ohne dass ein bekannter Nobelpreisträger und Dichter ein Gedicht dazu geschrieben hätte. Und wenn es um Vereinbarungen geht, hält es sich um eine Wahrnehmungsstörung. Ja, Israel hält sich nicht an viele UN-Resolutionen. Aber das liegt nicht daran, dass Israel sich das als einziges Land ungestraft erlauben darf, sondern daran, dass Israel als einziges Land bei jeder Korinthenkackerei mit einer UN-Resolution verurteilt wird.
Wenn in Ruanda oder Kambodscha Millionen Zivilisten abgeschlachtet werden, handelt es sich um Kriegsverbrechen, Verbrechen an die Menschlichkeit und Völkermord, aber sie werden im UN-Menschenrechtsrat ignoriert. Nicht Israel darf sich alles erlauben, sondern die Türkei, der Iran, Saudi-Arabien, der Sudan, Ruanda, Kambodscha und ein Haufen anderer Staaten, die in der Weltöffentlichkeit nicht beachtet werden, wenn sie gegen Menschenrechte verstößen. Israel ist in Wirklichkeit der einzige Staat, der sich so gut wie nichts erlauben darf, nicht mal Selbstverteidigung, ohne dafür verurteilt zu werden.
Israel ist das wohl meist gehasste Land der Welt ist, noch vor den USA. Wie man hier sieht, gab es im Jahr 2011 im UN-Menschenrechtsrat zusammengerechnet 124 reports oder cases über Israel, mehr als Sudan (48) und Syrien (48). Im Jahr 2010 waren es sogar 145, mehr als alle drei Staaten, die danach folgten: Sudan, DR Kongo und Somalia (dabei ist Israel so klein, das man es in der Landkarte nicht erkennen kann). Kein Land auf der Welt wird von der UNO so ungerecht behandelt, kein Land wird so oft “boykottiert”, kein Land wird von den internationalen Medien so dämonisiert wie Israel. Nun ist es nicht nur so, dass die Fokussierung auf Israel nicht erklärbar ist, ohne ein bestimmtes Phänomen zu nennen, das mit A anfängt und mit ntisemitismus aufhört. Es ist auch so, dass die Vorwürfe, die an Israel erhoben, zu 90% völlig aus der Luft gegriffen sind.
Israelkritik und die Realität
Es gibt keine Apartheid in Israel. Natürlich gibt es, wie in jedem anderen Land, Diskriminierungen im Alltag und einige merkwürdige Gesetze, doch von Apartheid ist Israel so weit entfernt wie Nordkorea von einer liberalen Demokratie. Wer diesen bösartigen Vorwurf erhebt, betreibt antisemitische Propaganda. Israel hat einer der, wenn nicht sogar die ethisch höchste Armee der Welt. Jedes Mal, bevor die israelische Armee ein Haus bombardiert, schickt es eine Warnung an die Bewohner. Diese Taktik dient der Vermeidung von zivilen Opfern und wird “Dachklopfen” genannt. Die Palästinenser dagegen benutzen sogar Krankenwagen als Schutzschilder.
Zahlreiche Propagandalügen wie der Einsatz von Phosphor oder der Beschuss einer UN-Schule haben sich in Luft aufgelöst. Die israelische Armee benutzte Phosphorbomben nur im Rahmen der Genfer Konvention. Sie wurden benutzt, um Rauchschirme zu legen- es waren keine Brand-, sondern Rauchbomben. Dennoch hat Israel Offiziere, die mit dem Einsatz von Phosphor Menschenleben gefährdet hatten, bestraft. Der mögliche Einsatz der Hamas von Phosphorbomben wurde übrigens nicht mal untersucht, genauso wenig wie die “Rache” der Hamas an “Kollaborateuren” nach dem Gazakrieg, die sogar in Krankenhäusern ermordet wurden.
Der Goldstone-Bericht, der Israel Menschenrechtsverletzungen vorwarf, war, wie Richard Goldstone selbst eingeräumt hat, völlig einseitig und falsch. Nach Angaben der palästinensischen Menschenrechtsorganisation PCHR betrug die Anzahl der getöteten Personen beim Gazakrieg 1.417, davon 926 Zivilisten (unter ihnen 313 Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren und 116 Frauen). Nach israelischen Angaben kamen 1166 Palästinenser ums Leben, davon 295 Zivilisten (unter ihnen 89 Opfer unter 16 Jahren). Aber: Mittlerweile hat sogar die Hamas zugegeben, dass die meisten Opfer Hamas-Kämpfer waren und keine Zivilisten, nämlich 600-700. Damit wäre die Zahl von 926 getöteten Zivilisten als billige Propagandalüge abgetan.
Interessant ist auch ein Blick in bestimmte Sozial- und Wirtschaftsindikatoren in den palästinensischen Gebieten. Die Bevölkerung des Gazastreifens hat sich in der Zeit der israelischen Besatzung von 1967 bis 2005 verdreifacht, von 400.000 auf 1,2 Millionen. Die „Mauer“ zwischen Israel und den Palästinensergebieten besteht in Wirklichkeit zu 96% aus High-Tech-Zaun, dennoch werden immer nur Bilder der anderen 4% gezeigt. Die Anzahl von Terroranschlägen hat durch den Sicherheitszaun deutlich abgenommen. Die Lebenserwartung in Gaza liegt bei 72 Jahren, höher als Russland (66), Indien (69), der Ukraine (68). Gleichzeitig hat Gaza eine geringere Säuglingssterblichkeitsrate (21 Tote/1 000 Lebendgeburten) als Angola (182), Iran (37), Indien (32), Ägypten (28) und Brasilien (27).
Die Alphabetisierungsrate in Gaza liegt bei 92,% weit höher als in Indien (48), Ägypten (59) oder gar im reichen Saudi Arabien (71). In einem Bericht der WHO über den Gesundheitszustand der Gazaner wurde eine weite Verbreitung von Übergewicht, besonders bei Jugendlichen festgestellt. Bei den Jugendlichen zwischen 10-16 Jahren sind 15,9% übergewichtig. Bei den Frauen gibt es 24,6% Übergewichtige, bei den Männern 6,5%. Dagegen konnten nur 1,5% untergewichtige Babys gefunden werden, Tendenz seit der letzten Studie sinkend.
Das „Tabu Israelkritik“
Die Behauptung, dass Kritik am Staate Israel von der übermächtigen „Israel-Lobby“ mit dem Antisemitismusvorwurf niedergeschmettert wird, bekam nach der Veröffentlichung von John J.Mearsheimers und Stephen Walts Buch geradezu wahnhafte Züge. Die ZEIT analysierte die Verschwörung der „Koscher Nostra“ und kam zu einem vernichtenden Ergebnis.
Es braucht schon ein kühnes (oder übel gelauntes) Gemüt, um die Geschichte der Israel-USA-Beziehung als ein Reiter-Ross-Verhältnis zu karikieren. Truman hat Israel 1948 als einer der Ersten anerkannt, aber Stalin war noch schneller. Gekämpft haben die Israelis mit Ostblockwaffen (zu einer Zeit, als dort die Führung von Juden »gesäubert« wurde). Die USA weigerten sich bis in die sechziger Jahre, Waffen zu liefern; das taten bis 1967 die Franzosen. Eisenhower hat die Israelis nach dem Suezkrieg aus dem Sinai vertrieben, um die Araber bei der Stange zu halten.
Israel-Lobby hin oder her, Johnson weigerte sich, am Vorabend des Sechstagekrieges die ägyptische Blockade des israelischen Hafens Elat (Zugang zum Indischen Ozean) zu brechen; das sollten die Israelis bitte selber tun. Henry Kissinger, der Jude aus Fürth, wartete ab, bevor er den hart bedrängten Israelis im Jom-Kippur-Krieg (1973) endlich Nachschub gewährte, um sie so empfänglich zu machen für spätere Konzessionen. Dann zwang Kissinger die Israelis, die schon auf dem Weg nach Kairo waren, hinter den Suezkanal zurückzukehren. Warum hat ein glühender Freund Israels, Ronald Reagan, dem Verteidigungsminister Scharon 1982 verboten, Beirut einzunehmen? Warum verlegen die USA ihre Botschaft nicht, wie von der Lobby ständig gefordert, von Tel Aviv nach Jerusalem? So viel Lobby und so wenig Macht, das reimt sich nur, wenn man sich eine hübsche Theorie nicht von hässlichen Fakten kaputt machen lassen will.
Die saudische Lobby ist den Autoren gerade mal einen Absatz wert, obwohl die Abermillionen für teuere PR-Firmen und andere Einflüsterer wie ehemalige Diplomaten ausgibt. Und das, obwohl Saudi-finanzierte Koranschulen quer durch die islamische Welt den Glaubenskrieg predigen, die Hälfte der rund 80 Dschihadis, die monatlich in den Irak eindringen, aus Saudi-Arabien kommt (so das State Department). Das dient nicht den amerikanischen Interessen, dennoch hat Washington den Saudis gerade ein Waffenpaket im Wert von 20 Milliarden Dollar zugesagt.
Apropos Riad: Starjournalist Bob Woodward zeichnet in seinem Buch Plan of Attack ein Gespräch zwischen Prinz Bandar und George W. Bush nach, wo der damalige Botschafter den Präsidenten bedrängt, die Arbeit seines Vaters zu vollenden und Saddam zu beseitigen. Bush-Mitarbeiter Richard Clarke, der zum Kritiker wurde, berichtet, dass nicht Israel der Grund für den zweiten Irakkrieg gewesen sei, sondern die »Sorge um das langfristige Überleben des saudischen Könighauses«.
Ein Blick auf die Kuba-Lobby hätte sich ebenfalls gelohnt; die verhindert seit 40 Jahren die Normalisierung mit Havanna. Oder gegen die »schwarze Lobby«, die für die Invasion Haitis und den Boykott gegen Südafrika stritt. Oder Big Business, Big Labor und Big Farming, die ständig den Freihandel unterminieren und so die Interessen aller Konsumenten schädigen. Lobbyismus, das übersehen die Autoren, ist so alt wie die amerikanische Demokratie: Jeder darf mitreden, auch in der Außenpolitik.
Der Mythos, oder besser gesagt- die Paranoia- von den Juden „kontrolliert“ zu werden, ist einer der Bestandteile des Antisemitismus, die sich während der Jahrhunderte kaum geändert haben. Sogar ein gewisser Konrad Adenauer beschwor die „große Macht“ der Juden in Amerika. Und Hollywood-Star Marlon Brando war sich sicher: Die Juden kontrollieren Hollywood. Es gehört zu einer Lieblingsbeschäftigung von Antisemiten, zu zählen, wie viele Politiker, Wirtschaftsleute, Medienmogule (wer wissen will, wie man in Deutschland “Nahostkorrespondent” wird, kann hier nachschauen) oder Wissenschaftler jüdischen Glaubens sind und dann daraus zu schlussfolgern, das Juden „zu viel“ Einfluss auf der Welt haben.
Was kann Steven Spielberg dafür, dass es keine besseren Regisseure in Hollywood gab (Der weiße Hai, E.T., Indiana Jones, Jurassic Park)? Was kann Einstein dafür, dass keiner vor ihm die Relativitätstheorie entdeckt hat? Hier spielt sicherlich auch der Neid auf die kulturellen Errungenschaften der Juden eine Rolle. Gleichzeitig kommt so gut wie niemand auf die Idee, nachzuzählen, wie viele Katholiken, Schwule oder Linkshänder in wichtigen Positionen vertreten sind. Hat schon jemand behauptet, Afrikaner würden im französischem Fußballsystem bevorzugt, da 80% der französischen Fußballnationalmannschaft ursprünglich aus Afrika kommt?
April 15, 2012 um 21:46 |
Was hat das alles mit der Analyse von Mearsheimer und Walt zu tun?
Walt macht übrigens das gleiche, was er der Israel-Lobby unterstellt. Er stellt sich auf die Seite der Palästinenser, was auch nicht inhärent im amerikanischen Interesse liegt.
Mearsheimer macht den Fehler zusehr auf die Argumentation rivalisierender Schulen der Außenpolitik einzugehen. Freilich ist die Vorstellung, dass die USA Israel als Verbündeten brauchen Unfug, sowie ein Großteil der sonstigen neokonservativen Argumentation.
Er geht davon aus, dass die Israel-Lobby eine Außenpolitik durchsetzt, die andernfalls anders aussehen würde, da sie nicht im amerikanischen Interesse läge.
Aber was amerikanisches Interesse ist, entscheiden immer noch die Amerikaner und unter denen scheint Israel aufgrund des christlichen Zionismus populär zu sein. Die Unterstützung Israels ist also auch ein populäres public works project.
Die Säkularisierung schreitet aber auch in den USA rasant voran, während Israel gleichzeitig religiöser wird. Die Jugendliche Anhängerschaft Ron Pauls ist ein Zeichen der Zeit.
Somit haben wir eine Falsifizierungsmöglichkeit. Falls die Popularität Israels in den USA abstürzt, die Politik aber unverändert bleibt, dann ist die Israel-Lobby tatsächlich maßgeblicher Faktor und wird zunehmend illegitim.
April 15, 2012 um 22:30 |
Man wirft Israel vor, dass sie sich an keine Vereinbarungen halten, weil die „Israel-Lobby“ so übermächtig ist.
Die Unterstützung von anderen Ländern hat nichts mit der Religiösität zu tun, sondern mit strategischen und wirtschaftlichen Überlegungen. Sonst würde die USA ja auch nicht Saudi-Arabien unterstützen.
April 17, 2012 um 21:38
Schön wär’s, wenn die Außenpolitik aller Länder nur durch nüchterne Überlegungen zur Sicherheit und Wirtschaft geprägt wären.
Welchen strategischen Vorteil bietet Israel den USA; die andere Länder nicht besser leisten?
April 18, 2012 um 00:41
@Dieter
Gar keinen. Es bringt nur Stress. Was sagt uns das über die Israel-Lobby?
Ein Ansatz zur Lösung des Problems mit den Arabern wäre z.B. eine internationale Verwaltung der Altstadt Jerusalems.
Die Rechte auf Jerusalem hätten nach momentaner israelischer Lesart auch z.B. der Staat der Vatikanstadt weil dort die Grabeskirche steht.
April 15, 2012 um 21:50 |
ich habe dazu passend eine Rezension über Heilbrunns Abrechnung mit den „Neocons“ verfasst:
April 17, 2012 um 17:43 |
es gibt natürlich keine Lobby in den USA die Interessen vertritt die Israel nützen sollen, genauso wenig wie es das für Armenier, für Moslems in Amerika, für Iren oder für Italiener gibt.
Sobald diese Leute in die USA eingewandert sind haben sie ihre Identitäten sofort über Bord geworfen und wurden sofort … AMERIKANER!
So wir hier alle Türken und Araber sofort … loyale DEUTSCHE wurden!
Wer in diesen Zeilen Ironie findet der darf sie behalten.
April 17, 2012 um 18:22 |
Erstaunlich: Ihre Aussagen decken sich mit denen meines Artikels, und trotzdem glauben sie, das sie mir widersprechen würden.
Epic.
Es gibt natürlich eine Israel-Lobby, wie es der Artikel auch sagt, aber es gibt eben auch ein Haufen anderer Lobbys, von denen so manche wesentlich mehr Macht hat als die Israels, vor allem die Saudi-Lobby.
April 17, 2012 um 18:25
Die bedienen dann die Emirate, Bahrain und Katar gleich mit.
ich hoffe eine dass eine zukünftige kluge US-Politik in der Lage sein wird diese stinkreichen Golfherrscher gegeneinander auszuspielen.
April 17, 2012 um 18:33 |
Wenn verschiedene Lobbies am gleichen Strang ziehen kommt DAS dabei raus:
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M51294a98b05.0.html
April 17, 2012 um 18:58 |
Zu den Argumenten in diesem Artikel:
1. In Bahrain sind nicht so viele Menschen getötet worden wie in Syrien und der Aufstand hat ja lange geruht, deswegen wurde nicht so häufig darüber berichtet.
2. Die Zustände in Libyen werden natürlich beschrieben, gerade in der ZEIT habe ich viele Artikel über die Lage dort gelesen, nur sind sie nicht so oft Thema wie Syrien, weil es dort noch schlimmer ist. Die Anzahl der Tote in Libyen nach Gaddafis Sturz wird auf rund 400 geschätzt. Über positive Nachrichten wird leider kaum berichtet. Ich empfehle ihnen diesen Artikel: https://arprin.wordpress.com/2012/02/17/das-neue-libyen/
3. Haben sie auch eine konspirative Erklärung, warum die Medien nicht über das Morden in Südsudan, Sri Lanka oder Ruanda berichtet haben?
4. Die Junge Freiheit ist eine billige antiamerikanische, antiisraelische, antiwestliche Zeitung, wie man am Beispiel Jamal Karsli sieht.
April 18, 2012 um 00:31
Genau, darum kommen da ja auch israelische Militärtheoretiker wie Martin van Creveld zu Wort und Paläokonservative wie Pat Buchanan schreiben dort, oder ein Elliott Neaman…vielleicht sollten Sie die Zeitung mal lesen bevor sie sich ein Bild machen und nicht bloß irgendwelches Antifa-Geblubber von sich geben.
April 18, 2012 um 18:58
Ich habe noch nie einen Antifa-Artikel zur Jungen Freiheit gelesen.
April 18, 2012 um 12:09
Ad1).
Gibt es eine standardisierte Tötungsgröße, ab der in deutschen Medien berichtet werden muss oder, bei Unterschreitung dieser Marke, getrost auf das Berichten verzichtet werden kann?
Vergleichst du die Einwohnerzahl Syriens mit Bahrains, erkennst du, dass da ein großer Unterschied herrscht. Vergeichst du die Bewaffnung der „Rebellen“ in Syrien mit den Demonstranten in Bahrain, erkennst du, dass die Golfstaatler überhaupt keine Waffen besitzen und somit nicht töten können. Vergleichst du die involvierten Oppositions-Unterstützer Syriens mit denen Bahrains, erkannst du, dass die gesamte westliche Phalanx die syrischen Rebellen unter die Arme greift (Waffen, Geld, Ausbildung,etc.)
Man muss halt auch die Augen offen halten.
Ad2).
Aud einen „Libyen-Artikel“ kommen hundertfünfzig „Syrienartikel“.
Die Zahl von 400 Toten nach Gaddafi ist, und das weiß jeder, ein Witz. Und kein besonders guter!
Man muss halt nur seine frisiereten Quellen verlassen.
Ad3).
Südsudan, Ruanda und Sri Lanka ist auch sehr schlimm. Scheinbar hat die UNO im Moment mit Libyen, Syrien, Iran, Irak und Afghanistan alle Hände voll zu tun.
Würde Ruanda neben Israel liegen oder ordentlich Erdöl haben, wären die Kampfjets schon unterwegs, um Demokratie abzuwerfen.
Blöd, wenn man sich der Lakaienschaft verschreibt und sich von der hehren Rolle der Friedenshüter verabschiedet hat.
Ad4).
Das glaube ich nicht. Die Welt und die Zeit sind dafür nicht objektiv und der Verrat an den Journalistenkodex längst vollbracht.
April 18, 2012 um 18:49
1. Man berichtet meistens von dort, wo es die meisten Tote gibt oder wo Juden beteiligt sind.
2. Hier allein eine Auswahl aus der ZEIT:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-01/libyen-demonstration-amtssitz
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-02/libyen-bengasi/komplettansicht
http://www.zeit.de/2012/08/DOS-Libyen/komplettansicht
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-02/Libyen-Al-Kaida/komplettansicht
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-03/libyen-sirte/komplettansicht
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-03/libyen-autonomie-cyreneika
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-03/libyen-osten-autonomie
http://www.zeit.de/2012/15/Interview-Al-Senussi/komplettansicht
Haben sie andere Quellen für die Todesopfer? Es gab Stammeskämpfe mit 147 Toten und davor noch weitere Kämpfe mit Dutzenden Toten. Da kommen wir auf rund 400. Der Wikipedia-Artikel spricht von 457-471 Toten, von denen 137 Zivilisten und einer ein nigrischer Söldner ist. Auf wie viele Tote kommen sie denn und mit welchen Quellen?
Vor allem in Kufra und Sabha gab es viele Tote:
http://en.wikipedia.org/wiki/2012_Kufra_conflict
http://en.wikipedia.org/wiki/2012_Sabha_conflict
3. Ja, wenn Ruanda, Südsudan und Sri Lanka neben Israel liegen, dann gäbe es schon 500 Flotillas nach Kigali, Colombo und Juba.
4. ??
April 18, 2012 um 20:59 |
Da ich großzügig auf alle Links zu den sog. „Alternativmedien“ verzichte – um vorsorglich unredliches Diskussionspotential zu entschärfen – verlinke ich hier das Qualitätsmedium schlechthin – die ARD!
http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1644.html
Von irgendwem müssen die doch ihre Zahlen haben. Und die Jungs stehen sicher nicht im Verdacht, Nato-Kritiker zu sein :-))
Ps.: Selbstredend sind die Zahlen in den verschiedenen Alternativmedien noch deutlich höher – aber das weißt du ja sicher!
April 18, 2012 um 21:14 |
Wo zum Teufel ist denn da eine Angabe zu den Opfern nach dem Sturz Gaddafis???
Der Artikel geht darauf überhaupt nicht ein.
Meinen sie die Toten während des Bürgerkriegs?
1. Ich meinte NACH Gaddafis Sturz.
2. Glauben sie ernsthaft, ich dachte, der Bürgerkrieg hätte 400 Tote gefordert???
3. Zu dem Thema- hier finden sie Informationen aus Dutzenden Quellen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Casualties_of_the_Libyan_civil_war
4. Welche Zahlen nennen die „Alternativmedien“? Ich habe bis jetzt bei Alles Schall und Rauch, Hinter der Fichte und Nocheinparteibuch vorbeigesehen, die nannten Zahlen von 50-100.000. Natürlich ohne den Hauch von Quellen oder Beweisen. Einfach so, weil man Bock drauf hatte (Und natürlich sagten sie nicht, wie viele auf das Konto von Gaddafi, auf das der Rebellen oder der NATO gehen. Alle Toten waren für sie Opfer der NATO. Genauso gut hätte man 1945 sagen können: „Die Alliierten haben 60 Millionen Menschen getötet!“).
April 18, 2012 um 21:41 |
warbreak:
Ach, diese Zahlenspielchen… dieselbe Show wie mit den „1 Million Toten“ im Irak.
Die höchste je genannte Zahl über Kriegsopfer stammt von den Rebellen- ein Sprecher sagte, „50.000 sind im Kampf gegen Gaddafi gefallen„. Bei dieser Aussage handelte es sich wohl um Propaganda, eine Woche später sprach man wieder von „nur“ 30.000 Toten und 4.000 Vermissten. Die gesamten Kriegsopfer auf allen Seiten liegen bei zwischen 20-30.000.
In diesen Zahlen wird aber nicht gesagt, wie viele davon auf das Konto der NATO, der Rebellen oder Gaddafi gehen.
Der sorgfältig mit Dutzenden Quellen aus aller Welt recherchierte Artikel bei Wikipedia errechnet zwischen 5,849 und 7,241 tote Käm,pfer auf Seiten der Rebellen sowie zwischen 2,322 und 3,227 Tote auf Seiten der Gaddafi-Kämpfer.
Diese Jungs stehen nicht im Verdacht, NATO-Marionetten zu sein:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/zivil3-neu.html
„Wir sind durch das Land gereist und haben die meisten Orte besucht, wo es zivile Opfer gegeben haben soll. Wir haben den Eindruck, dass bei es bei Angriffen der NATO 50 bis 100 zivile Opfer gegeben hat.“
Zu ähnlichen Zahlen kamen Reporter der NEW YORK TIMES. Die Zeitung hat in einem umfassenden Beitrag zahlreiche Angriffe dokumentiert, bei denen Zivilisten ums Leben gekommen sind. Außerdem recherchierten die Journalisten vor Ort und befragten Zeugen. Ihr Ergebnis: mindestens 40 Zivilisten seien getötet worden, davon waren mehr als 28 Frauen und Kinder. Auch wenn die Zahlen im Verhältnis zu früheren Einsätzen gering sind: Einen sauberen Krieg ohne unschuldige Opfer hat es auch in Libyen nicht gegeben.
„Das Problem sind ja nicht die hohen Verluste durch die NATO-Schläge in Libyen. Was wir und andere Organisationen herausgefunden haben ist, dass die Zahl der zivilen Opfer auffällig niedrig war – verglichen mit der Intervention im Kosovo 1998 ebenso wie in Afghanistan oder im Irak. Was wir problematisch finden ist, dass die NATO so getan hat, als hätte es überhaupt keine zivilen Opfer gegeben. Aber es gab einige Angriffe, bei denen es zivile Opfer gegeben hat und das sollte durch die NATO untersucht werden.“
Und Amnesty: Vier Monate nach dem Ende der Militärkampagne in Libyen hat die NATO immer noch keine Anstrengungen unternommen, um den Tod zahlreicher Zivilisten aufzuklären, die während der NATO-Luftangriffe ums Leben gekommen sind. Genau ein Jahr nach den ersten Luftangriffen der NATO dokumentiert Amnesty International in dem Bericht „Libya: The forgotten victims of NATO Strikes“ 55 Fälle, in denen Zivilpersonen bei Luftangriffen in Tripolis, Zlitan, Majer, Sirte und Brega getötet wurden.
Und aus der NY Times:
Where are all the dead?
Officially, according to Libya’s new leaders, their martyrs in the struggle against the government of Col. Muammar el-Qaddafi should number 30,000 to 50,000, not even counting their enemies who have fallen.
Yet in the country’s morgues, the war dead registered from both sides in each area so far are mostly in the hundreds, not the thousands. And those who are still missing total as few as 1,000, according to the International Committee of the Red Cross. Those figures may be incomplete, but even if the missing number proves to be three times as high, and all are dead, the toll would be far short of official casualty totals.
…
There has been no explanation of the basis for either the council’s tally of 30,000 to 50,000 dead, or the number preferred by the new government’s minister of health, Naji Barakat, a more modest 25,000 to 30,000.
…
Asked how many of those were based on documented cases of dead found so far, he said they were many fewer, but he could not give a number. “It’s very hard to tell the real number because during the Qaddafi time they hid all of them,” Mr. Ghazwi said.
…
Even in Benghazi, where fighting raged for weeks before NATO intervened to turn the tide against loyalists, casualties may not have been much higher than in Tripoli. According to Omar Babdous, head of tracing for the Red Crescent Society’s Benghazi office, 850 people were confirmed killed during the fighting in Benghazi and the area around it, while 1,350 are listed as missing.
In Misurata, a much smaller city than either Tripoli or Benghazi, the death toll was worse than anywhere else in Libya. Misurata’s authorities have identified 1,083 dead on all sides, according to Abu Bakr Triebe, the head of the Misurata Medical Bureau, with 2,000 believed missing.
The missing totals in those three largest places add up to far more (exceeding 3,500) than the Red Cross figure for the whole country, even though Red Cross teams were gathering data in those cities as well. But with no centralized system of reconciling missing reports, it is not possible to know how much duplication there is or how many initially were reported missing but then found. And many Libyans may just have not reported missing people to the Red Cross.
…
April 18, 2012 um 22:00 |
vergessen wir auch nicht die 1 Million toten Kinder aufgrund der UN-Sanktionen.
gewisse UNICEF-Aktivisten haben Saddams dreiste Propaganda natürlich auch noch brav weiterverbreitet.
http://www.whydoyoukillzaid.com/de/mainmenu/10-thesen/alle-zehn-thesen/these1.html
„Auch nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Westen die Araber oft als Untermenschen „auf der Stufe eines höheren Affen“ behandelt (Jean-Paul Sartre). Dies gilt für die Entkolonisierungskriege, für die Interventionen zur Sicherung der Rohstoffwege, für die Palästinafrage wie für die von den USA und Großbritannien erzwungenen Irak-Sanktionen. Allein durch diese laut Vatikan „perversen“ Strafmaßnahmen gegen den Irak starben nach UNICEF-Angaben über 1,5 Millionen Zivilisten, darunter rund 500 000 Kinder.“
(Zitat Todenhöfer)
April 19, 2012 um 23:37 |
[…] auch im Westen ziehen es immer mehr Menschen vor, sich die Welt durch Verschwörungstheorien zu erklären, statt sich mit der Komplexität der modernen Welt auseinanderzusetzen. Gefällt […]
April 19, 2012 um 23:47 |
„Der von der New York Times in dieser Woche kolportierte NATO-Bericht über die aus dem Libyen-Krieg gelernten Lektionen enthält kein Wort über die Tausende an zivilen Opfern der westlichen Militärintervention.“
http://www.jungewelt.de/2012/04-20/049.php
„Seit Ausbruch der Revolution in Libyen ist die Lage der Schwarzafrikaner noch prekärer geworden. Zehntausende sind regelrechten Hetzjagden zum Opfer gefallen. Tausende Afrikanerinnen wurden vergewaltigt.“
http://www.tagesspiegel.de/politik/flucht-durch-libyen-opfer-von-rassismus-und-der-revolution/6246352.html
„Libysche Ärzte berichten von tausend Toten in der heftig umkämpften Stadt Misurata. Besonders der Einsatz von Streubomben führe zu schweren Verletzungen und Amputationen in der Zivilbevölkerung.“
http://www.n24.de/news/newsitem_6821966.html
>> nur so mal eine ganz kleine Auswahl, die dir zeigen soll, wie real und nah an der Wahrheit deine Zahlen sind… wenn es die libyschen Ärzte in den Lazaretten schon nicht wissen, weiß es die NYT natürlich besser. Wie sagt man so schön: „Bild sprach mit den Toten“…
April 22, 2012 um 16:34 |
Warbreak:
Danke für die Links! Jeder blamiert sich so gut er kann.
Der Artikel in der stalinistischen jungen Welt spricht einen Artikel vom April in der NY Times an, ich habe mich jedoch auf zwei andere Artikel vom September bzw. November 2011 bezogen. Hättest du mal die Artikel angeklickt, dann hättest du deine Blamage verhindern können.
Die beiden anderen Artikel widersprechen sich nicht mit meinen Aussagen. Der Krieg war brutal, es gab Zehntausende Tote. Der Artikel im Tagesspiegel spricht von Zehntausenden Schwarzafrikanern, die „Opfer von Hetzjagden“ wurden, aber natürlich sind nicht alle dabei gestorben. Die genaue Anzahl von ermordeten Schwarzafrikanern ist mir nicht bekannt. Die höchste je genannte Zahl von Opfern während des gesamten Kriegs ist 50.000, sie stammt von den Rebellen und war Propaganda, die tatsächliche Zahl liegt bei 20-30.000. Die Rebellen sprachen im März fälschlicherweise von 6.000 Toten, von Gaddafi-Soldaten mit Viagra usw. Die Medien sind oft auf diese Propaganda reingefallen, obwohl selbst Amnesty international und andere Menschenrechtsorganisationen Zweifel hegten. Beide Seiten haben Propaganda betrieben. Du scheinst aber der Propaganda von Gaddafi kritiklos zu glauben.
Die NY Times und Wikipedia-Artikel waren gut recherchiert, sie haben etliche Quellen aus Libyen genannt und kamen zu 20-30.000 Toten, darunter 50-100 durch die NATO (also weniger als 1% der Gesamt-Toten). Die Zahl von 90-100.000 Toten ist völlig aus der Luft gegriffen, eine typische Internet-Erfindung. Erstaunlich auch, wie Hinter der Fichte zu „90.000 Kriegstoten“ kam: Die ARD berichtetet von 50.000 Toten (wie gesagt, eine falsche Angabe der Rebellen) und 40.000 Vermissten. Daraus machte man „90.000 Tote durch die NATO“. Was für ein objektiver Journalismus!
Nicht mal die Gaddafis haben solche Zahlen genannt. Ein libyscher Regierungssprecher sprach am 1.Juni von 718 Toten durch NATO-Luftangriffe, ein Generalstaatsanwalt am 13.Juli von 1108 Toten durch NATO-Bombardments. Das libysche Staatsfernsehen sprach im im September von 2000 Toten in Sirte. Wie glaubwürdig diese Zahlen sind, kann man daran sehen, dass das libysche Staatsfernsehen nachweislich Beerdigungen mit Fake-Toten inszenierte. Siehe auch: Das libysche Regime wollte der Welt ein sieben Monate altes Bombenopfer präsentieren. Kurz darauf kam heraus, dass das Mädchen in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Und selbst wenn Gaddafis Zahlen wahr gewesen wären, sind sie noch deutlich unter 100.000.
Und dann auch noch zynisch werden („Bild sprach mit den Toten“), obwohl man sich selbst einen kräftigen Arschtritt verpasst hat und es nicht mal merkt. Wie sagt man so schön: „Ich wollte mich mit dir geistig duellieren, aber leider bist du unbewaffnet“…
(PS: Zu den Rebellen: Nein, ich bin kein Fan der Rebellen und ich verachte jeden, der Jagd auf Schwarzafrikaner gemacht haben. Dennoch fand ich es richtig, dass die NATO und die Rebellen das Gaddafi-Regime gestürzt haben, denn sonst hätte es bloß für ein paar Jahre Friedhofsruhe gegeben und irgendwann wäre es wieder zum Krieg gekommen, oder es hätte einen noch längeren Bürgerkrieg gegeben, der noch mehr Dschihadisten aus aller Welt angezogen hätte. Mithilfe der NATO haben die Libyer stattdessen die Chance bekommen, einen Demokratisierungsprozess zu starten. Die Rebellen haben die mehrheit der Bevölkerung repäsentiert, sonst hätten sie den krieg nicht bloß mit ein bisschen Rückendeckung der NATO gewinnen können. Natürlich wird Libyen nicht über Nacht zur liberalen Demokratie. Aber wer hat das erwartet? Und wann ist sowas je passiert? Ist Russland nach dem Ende der UdSSR zur liberalen Demokratie geworden? Und wieviele Ex-Nazis haben die BRD mitaufgebaut? Das heißt nicht, dass man die neuen Machthaber nicht kritisieren darf. Im Gegenteil: Man muss es ja! Genauso wie man Putin kritisieren muss. Nur so kann ein Land zu einer echten Demokratie werden. In Libyen wurde die Zensur aufgehoben, es gibt eine größere Pressefreiheit. Kennst du Malik Mohammed al-Mabruk? Ein 14-jähriger Journalist, der die neuen Machthaber offen kritisiert. Das wäre unter Gaddafis „Jamahiriyya“-Dreck natürlich unmöglich gewesen.)
April 25, 2012 um 16:02
Ach Arprin…
Dass du Quellen Anderer ins Lächerliche ziehst und die eigenen beweihrauchst, zeugt nicht von sachlicher Auseinandersetzung mit der Materie – aber diesen Anspruch hast du ja nicht.
Ließen wir mal den Quellen-Disput beiseite solltest du dich trotzdem schämen, da „nur“ 20.000 bis 30.000 Opfer (statt 50.000 bis 80.000) die Sache nicht wirklich verbessern.
Würdest du ferner internationale Presse lesen (z.B. AsiaNews, Asharq-Alawsat oder Ria) müsstest du dich schon fragen, wie es bei den „täglichen bewaffneten Auseinandersetzungen überall im Land) nur 400 Opfer in den letzten Monaten gegeben haben soll. Da muss man einfach nur mal den gottgegebenen Verstand nutzen… sonst kann ich mich in der Tat nicht mit dir duellieren!!
P.s.: wenn ich mir die „Früchte“ des arabischen Frühlings anschaue, dann muss ich sagen, dass der Quelle der Blamage ganz woanders liegt 🙂
Dezember 12, 2017 um 04:16 |
Gibt es eine Quelle zu der Anzahl der getöteten Personen beim Gaza Krieg? Insbesondere die der Kinder, die von der Hamas zu Propaganda Zwecken als Schutzschilde missbraucht wurden. Am besten von beiden Seiten, sowohl von der PCHR als auch die nach israelischen Angaben?
Dezember 13, 2017 um 23:20 |
Die Zahlen, die ich im Artikel genannt habe, sind auch heute noch die einzigen, die genannt werden: Die PHCR und das IDF. Laut PHCR gab es 1.417 Tote, davon 926 Zivilisten (unter ihnen 313 Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren und 116 Frauen). Laut IDF gab es 1.166 Tote, davon 295 Zivilisten (unter ihnen 89 Opfer unter 16 Jahren).
Hier werden auch B’Teselem und das palästinensische Gesundheitsministerium genannt, deren Zahlen denen der PCHR ähneln:
https://en.wikipedia.org/wiki/Casualties_of_the_Gaza_War_(2008%E2%80%9309)
Es gibt keine Quelle, die gezählt hat, wie viele getötete Kinder als Schutzschilde missbraucht wurden.